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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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hatte der Ermittler ihm gesagt, er hätte noch weitere wichtige Informationen, und er konnte ja auch nicht sicher sein, ob Linda nicht einfach wieder verschwinden würde. Er wollte diese Scheidung jetzt endlich hinter sich bringen, also wäre es besser, den Termin einzuhalten.
Dann fiel ihm Antonia ein. Sie war doch sowieso da, also könnte sie ein Auge auf Linda haben, bis er zurück wäre. Erleichtert zog er sich an, dann weckte er Danny.
David blieb bei ihm, bis er gewaschen und angezogen war, und ging dann zusammen mit ihm nach unten, dabei stets die Tür zu Vanessas Zimmer beobachtend.
Während Danny frühstückte, zog er Antonia ein Stück beiseite und erklärte ihr kurz die Situation.
»Natürlich werde ich darauf achten, das ist überhaupt kein Problem«, versprach Antonia ihm, und David war erleichtert.
Kurz darauf war Danny unterwegs in die Schule, und David machte sich auf den Weg zur Detektei.
»Bis später Antonia, und denk dran, falls ich nicht rechtzeitig zurück sein sollte, pass bitte unbedingt auf Danny auf«, rief er noch über die Schulter, dann klappte die Haustür zu.
Antonia schaute ihm mit einem hämischen Grinsen hinterher.
     
    Die Bahnfahrt schien kein Ende zu nehmen, und wehmütig dachte Vanessa daran, wie sie Monate zuvor schon einmal im Zug nach Morganville gesessen hatte, voller Hoffnungen und Erwartungen. Wehmütig erinnerte sie sich daran, wie sie David zum ersten Mal begegnet war, wie erschrocken und doch sofort völlig fasziniert von seinen Augen sie gewesen war, und es kam ihr vor, als läge das bereits viele Jahre zurück.
David – bald würde sie ihm gegenüberstehen, würde wieder in diese blauen Augen sehen, die ihr von der ersten Sekunde an weiche Knie verursacht hatten.
Sie seufzte leise.
Wie würde er reagieren? Würde er ihr überhaupt zuhören? Würde er ihr die Tür vor der Nase zuwerfen? Und wenn nicht, würde sie ihn überzeugen können, dass er der Vater ihres ungeborenen Kindes war, dass es nie einen anderen außer ihm gegeben hatte?
     
    Linda hatte bis zum späten Vormittag faul im Bett gelegen, dann war sie duschen gegangen, hatte sich angezogen und kam nun nach unten in die Küche.
»Guten Morgen«, begrüßte sie Antonia, die das Mittagessen vorbereitete.
»Linda, endlich.« Antonia ging auf sie zu und umarmte sie. »Setz dich und iss etwas, und erzähl mir, wie es gestern Abend gelaufen ist.«
»Ich nehme nur einen Kaffee«, sagte Linda und ließ sich am Tisch nieder.
Antonia goss ihr Kaffee in einen Becher und sah sie dann gespannt an. Kurz berichtete Linda ihr von dem Gespräch mit David.
»Er war alles andere als begeistert, ich konnte mir Mühe geben, wie ich wollte, er hat sich nicht überzeugen lassen, dass ich noch Gefühle für ihn habe«, beendete sie missmutig ihre Schilderung.
»Kein Wunder, diese kleine Schlampe hat ihn immer noch in ihren Fängen, er denkt an nichts anderes«, giftete Antonia. »Ich hätte schon viel eher etwas dagegen unternehmen sollen, ich habe mich viel zu sehr darauf verlassen, dass sich das von alleine regelt.«
»David war doch schon immer so ein hoffnungsloser Romantiker«, sagte Linda verächtlich, »Bestimmt denkt er es ist die große Liebe, und wer weiß, wie dieses Weibsbild ihn umgarnt hat.«
»Umgarnt ist gar kein Ausdruck, jede Nacht war sie beim ihm im Bett, und wer weiß, was sie da mit ihm angestellt hat, er konnte ja nicht mehr klar denken«, ereiferte Antonia sich zornig. »Aber was machen wir jetzt? Wenn er sich wirklich von dir scheiden lässt, und das wird er, dann ist es vorbei mit dem großzügigen Unterhalt.«
»Ach, soweit wird es nicht kommen«, winkte Linda siegessicher ab. »Ich habe immer noch das allerbeste Druckmittel, nämlich Danny.«
»Danny.« Antonia schnaubte, »Danny ist genau wie sein Vater immer noch auf dieses Flittchen fixiert. Den lieben langen Tag spricht er von nichts anderem.«
»Hör zu, es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder schaffe ich es, dass Danny sich wieder an mich gewöhnt, und David so lange in den Ohren liegt, bis er mich wieder zurücknimmt, oder ich benutze ihn als Druckmittel, damit David die Scheidung fallen lässt und weiter zahlt. Er wird alles hergeben, was er hat, wenn ich ihm verspreche, Danny in Ruhe lassen«, erklärte Linda völlig ungerührt.
»Du solltest zusehen, dass ihr wieder zusammenkommt, das ist auf lange Sicht gesehen das Beste. Danny wird irgendwann alt genug sein, um die Wahrheit zu erfahren, dann wird David sich kein Geld mehr aus der Tasche ziehen

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