Diamonds & Rust
aber, ruhig zu bleiben.
Liebevoll verabschiedete sie sich von Danny und musste ihm notgedrungen zusagen, dass er sie bald wieder besuchen dürfe.
»Machs gut Kleiner, wir sehen uns bald«, versprach auch Jeremy ihm und drückte ihn.
Schweren Herzens sah Vanessa ihm nach, für einen Moment hatte sie den Impuls, mit ihm nach draußen zu gehen und David zu sehen. Doch sie unterdrückte diesen Wunsch sofort wieder, winkte Danny noch einmal zu, und schloss dann leise die Tür.
Wenige Minuten später stand sie am Fenster und sah Davids Wagen die Straße entlang davonfahren.
Kapitel 34
E rleichtert schloss David Danny in die Arme. Er war mehr als froh, dass ihm auf seiner Fahrt nichts zugestoßen war, und verkniff sich erst mal die Standpauke.
»Marsch ins Auto«, ordnete er an, und Danny krabbelte gehorsam auf den Rücksitz und schnallte sich an.
David ging ums Auto herum, bevor er einstieg, zögerte er einen Augenblick.
Sein Blick glitt über die Fenster des Hauses, und ihm wurde schmerzlich bewusst, dass irgendwo dort drin Vanessa war. Für eine Sekunde überfiel ihn der Wunsch, hineinzugehen und sie zu sehen, doch unwirsch schob er diesen Gedanken sofort wieder beiseite und stieg ein.
»Okay Kumpel, ich nehme an, du hast mir etwas zu sagen?«
Fragend sah er kurz in den Rückspiegel zu Danny, während er den Motor anließ.
Sicher lenkte David den Wagen durch den Verkehr, während er Danny zuhörte, der ihm beichtete, wie er es geschafft hatte, sich davonzustehlen.
»Ich habe mir große Sorgen gemacht, bitte versprich mir, dass du so etwas nie wieder tust«, sagte David ernst.
»Ich verspreche es dir, aber darf ich bitte Vanessa bald wieder besuchen?«
»Wir werden sehen Danny, es wird sich sicher einrichten lassen«, wich David einer direkten Antwort aus.
»Es war so schön, wir haben gespielt, und ich durfte ein Eis essen, und dann habe ich in Vanessas Bett geschlafen«, berichtete Danny aufgeregt, nicht ahnend, wie sehr seine Worte David schmerzten. »Vanessa hat ein eigenes Zimmer, und sie bekommt auch ein Baby, aber … ups …« Danny unterbrach sich und hielt erschrocken die Hand vor den Mund, als ihm einfiel, dass er Vanessa versprochen hatte, nichts zu verraten.
Im selben Moment war David auch schon heftig auf die Bremse getreten.
Er drehte sich zu Danny um, völlig ignorierend, dass er mitten auf der Straße stand und die Autos hinter ihm bereits zu hupen begannen.
»Was sagst du da?«
»Vanessa hat ein eigenes Zimmer …«, wiederholte Danny unschuldig.
»Hast du gesagt, Vanessa bekommt ein Baby?«
Zerknirscht schaute Danny seinen Vater an. »Ja, aber du darfst nicht sagen, dass ich es dir verraten habe, ich habe ihr versprochen, dass es unser Geheimnis bleibt«, erklärte Danny treuherzig.
Ohne noch eine Sekunde nachzudenken, wendete David den Wagen, was weiteres wütendes Gehupe zur Folge hatte, aber er kümmerte sich nicht darum.
»Dad, was ist denn los?«, fragte Danny ängstlich, während David mit Vollgas die Straße entlang preschte.
»Alles okay, ich habe nur etwas vergessen.«
Kurz darauf standen sie wieder vor Nickys Haus.
»Hör zu Danny, ich muss kurz nach drinnen, du bleibst hier sitzen und rührst dich nicht von der Stelle«, ermahnte David und stieg aus.
Gerne wäre Danny auch noch einmal mit hineingegangen, doch er merkte an Davids Ton, dass es besser war, nicht zu widersprechen und nickte.
David stürmte auf die Haustür zu und klingelte.
Vanessa hatte sich gerade wieder halbwegs beruhigt, als es läutete. In der Annahme, dass es Nicky wäre, die vielleicht ihren Schlüssel nicht finden konnte, öffnete sie die Tür.
Als sie David sah, hatte sie das Gefühl, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. Ihr Herz fing unkontrolliert an zu klopfen, sie spürte, wie ihr heiß und schwindelig wurde.
»David«, flüsterte sie.
»Darf ich einen Moment hereinkommen?«, bat er leise und sie trat zur Seite.
Sie schloss die Tür und ging dann an ihm vorbei ins Wohnzimmer, er folgte ihr.
Schweigend sahen sie sich an.
»Du siehst blass aus«, stellte er fest. »Wie geht es dir?«
Sein Blick war forschend, sie bemerkte, wie er auf ihren Bauch schaute, und sofort war ihr klar, was passiert war.
»Es geht mir gut«, sagte sie zögernd, obwohl sie genau wusste, dass er ihr das nicht glauben würde.
»Warum hast du es mir nicht gesagt?«, fragte er mit rauer Stimme.
Sie spürte, wie ihr schwindelig wurde. »David, ich wollte es dir …«
Weiter kam sie nicht, in diesem Augenblick ging
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