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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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einer Art Hebebühne herunterholen, wie die Männer sie benutzen, die die Hochspannungsleitungen reparieren. J.B. hat das mit angesehen. Seitdem hasst er Tornados, und es gibt hier auf der Ranch überall Schutzunterstände, selbst unter der Scheune. Außerdem hat er das Alarmsystem perfektioniert. J.B. hat einen richtigen Spleen, was Tornados angeht.“
    „Vielleicht hat er deshalb so merkwürdig reagiert, als ich sagte, ich wolle den Wetterkanal sehen“, meinte Tellie nachdenklich. Nach einer Pause fragte sie plötzlich: „J.B. sagte, dass etwas mit meinem Gedächtnis nicht in Ordnung ist. Stimmt das? Verhaltet ihr euch deshalb so merkwürdig?“
    Nell setzte sich zu Tellie ans Fußende des Bettes. „Ja, das stimmt. Der Doktor hat gemeint, es wäre besser, wenn die Erinnerung von selbst zu Ihnen zurückkommt, ohne dass man es erzwingt.“
    „Sind meine Erinnerungslücken denn groß? Ist noch etwas Besonderes passiert außer dem Autounfall?“
    „Sie fragen zu viel.“
    Tellie lachte. „Genau das hat J.B. auch gesagt.“
    Nell fiel in ihr Lachen ein. „Aber trotzdem“, meinte sie dann, jetzt wieder ernst, „lassen Sie sich Zeit. Die Erinnerung wird ganz von allein zurückkehren – und früh genug. Wenn es so weit ist, packen wir beide unsere Sachen und gehen.“
    „Wir beide? Warum wollen Sie denn das Haus verlassen, Nell? Sie sind doch schon eine Ewigkeit hier.“
    „Ich habe gekündigt.“
    „Gekündigt?“ Tellie konnte es gar nicht fassen. „Und warum?“
    „Sagen wir mal, weil ich es nicht mehr ertrage, wie J.B. andere Leute behandelt. So, und mehr bekommen Sie jetzt nicht aus mir heraus. Ich muss in die Küche. Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie mich über die Sprechanlage, okay?“
    „Okay. Vielen Dank, Nell.“
    Nell schenkte ihr ein warmherziges Lächeln. „Ich freue mich, dass Sie hier sind und ich für Sie sorgen kann.“
    Als sie hinausging, verfiel Tellie ins Grübeln. Nell hatte gekündigt? Das war kaum zu glauben. Es musste etwas sehr Ernstes vorgefallen sein. Aber was? Tellie hatte das eigenartige Gefühl, es hatte etwas mit ihr zu tun.

8. KAPITEL
    Der nächste Morgen begann mit heftigen Regenfällen und Gewitter. Das Haus schien unter den mächtigen Donnerschlägen regelrecht zu erbeben.
    Tellie hatte in ihrer Kindheit selbst schon einen Tornado miterlebt, wenn auch aus relativ sicherer Entfernung, und die von grauen Wirbeln umgebenen unheimlichen neongrünen Wolken waren ihr unvergesslich geblieben. Sie stand vom Bett auf und ging mit unsicheren Schritten zum Fenster. Die Wolken draußen hingen tief und waren fast schwarz. In diesem Augenblick zuckte ein greller Blitz über den düsteren Himmel.
    „Gehst du wohl vom Fenster weg?“, ertönte nur eine Sekunde später eine Stimme hinter ihr.
    Erschrocken fuhr Tellie herum.
    J.B. stand in der Tür. Er zog sie hinter sich zu und hob Tellie, ehe sie wusste, wie ihr geschah, auf die Arme. Sie schlang die Arme um seinen kräftigen Nacken und schmiegte sich vorsichtig an J.B., während er sie zum Bett zurücktrug.
    „Bei solch einem Gewitter sollte man nicht am Fenster stehen“, belehrte er sie.
    Tellie bedauerte, dass sie schon neben dem Bett angelangt waren. Er legte sie vorsichtig hin und achtete darauf, dass er ihren Kopf sanft auf das Kissen bettete. Ihr Herz schlug wie wild, jetzt aber nicht mehr vor Schreck.
    J.B. beugte sich über sie und sah ihr tief in die Augen. Unwillkürlich wanderte sein Blick zum Ausschnitt ihrer Pyjamajacke, wo der Ansatz ihrer Brüste zu sehen war. Seine grünen Augen wurden um eine Nuance dunkler. Plötzlich richtete er sich mit einem Ruck auf und trat zurück. „Du bist ja noch ein Kind“, sagte er unvermittelt.
    Tellie runzelte die Stirn. „Nicht mehr ganz“, entgegnete sie. „Aber wie kommst du jetzt darauf?“
    „Ach, nur so. Wie geht es deinem Kopf?“
    „Ist noch dran. Die Kopfschmerzen sind besser geworden, aber noch nicht vorüber. Warum hast du vorhin gesagt, dass ich noch ein Kind bin?“
    Er steckte seine Hände nun tief in die Hosentaschen und schwieg. Ihm fiel auf, dass sie ihn aufmerksam beobachtete.
    „Das Wetter macht dich nervös, stimmt’s?“
    „Das stimmt. Wer die Vorboten eines Tornados kennt, weiß, was gleich los sein wird.“ Aber seine Gedanken schienen woanders zu sein. „Wie viele Dates hattest du in deiner Zeit auf der Highschool? Doch bestimmt nicht mehr als zwei oder drei?“, fragte er plötzlich.
    Zu spät fiel ihm ein, dass es nicht besonders klug war, sie

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