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Diana Palmer

Diana Palmer

Titel: Diana Palmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Frauenheld wird schwach
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nach Dingen aus der Vergangenheit zu fragen. Aber Tellie schien es glücklicherweise nicht zu stören. „Ich habe mir aus den Jungen dort nicht viel gemacht. Sie interessierten mich nicht, und die erfolgreichen Sportler, hinter denen alle Mädchen so her waren, erst recht nicht. Ich hasse Sport. Außerdem“, fügte Tellie hinzu und lachte ein wenig verlegen, „galt ich als prüde, weil ich einmal Barry Cramer eine Tasse heiße Schokolade über den Kopf gegossen habe, als er versuchte, mir unter den Rock zu fassen. Wenn du erst so einen Ruf hast, kannst du dir auf der Highschool alle Dates aus dem Kopf schlagen.“
    J.B. trat ans Fußende ihres Bettes, die Hände noch immer in den Hosentaschen. „Aber sehr gelitten hast du darunter anscheinend nicht, oder?“, fragte er und sah sie durchdringend an.
    „Nein“, erwiderte sie. „Warum auch? Ich bin erst siebzehn.“
    J.B. ballte die Faust in der Tasche. Tellies nahezu gleichgültige Haltung Männern gegenüber erstaunte ihn. Dass sie jedoch auch auf ihn anscheinend überhaupt nicht reagierte, irritierte ihn. Man konnte auch sagen, es verletzte seine Eitelkeit. Selbst damals, als er sie überfallartig auf seinem Sofa geküsst hatte, hatte sie eher erschrocken gewirkt als erregt. Er fragte sich, ob Tellie jemals aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen würde.
    „Du bist wirklich von einer Unschuld, die in deinem Alter und in der heutigen Zeit geradezu grotesk ist.“
    „Was erwartest du von mir?“, fragte sie aufgebracht. „Dass ich jetzt sofort zum Arzt renne, mir die Pille verschreiben lasse und den Ersten, der mir begegnet, abschleppe? Findest du, dass ich wie ein Relikt aus früheren Zeiten bin, als man in puncto Sex noch konservativer war? Es klingt gerade so, als würde ich Schande über dein Haus bringen, nur weil ich nicht wild in der Gegend herumschlafe.“
    Er wurde ärgerlich. „Das habe nicht gesagt.“
    Tellie breitete die Arme aus. „Worüber beschwerst du dich dann?“
    „Ich habe mich nicht beschwert“, brauste er auf.
    „Du brauchst mich nicht anzuschreien. Ich bin krank“, sagte sie leise mit gesenktem Kopf.
    „Ich werde es auch bald, wenn das so weitergeht“, knurrte er.
    Tellie sah ihn aufmerksam an. „Du hast dich sehr verändert seit meinem Unfall. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass du mir noch einmal nahelegen würdest, mich mit irgendwelchen Männern einzulassen. Und selbst wenn ich es wollte, wüsste ich nicht, wie ich es machen sollte. Ich kenne nicht einmal Typen, die dafür infrage kämen.“ Sie hielt inne und überlegte kurz. „Das heißt, so ganz stimmt das nicht. Da ist ja noch Grange. Soll ich ihn einmal fragen? Er sieht so aus, als könne er einem etwas beibringen“, fragte sie provokant.
    J.B.s Miene war jetzt fast finsterer als die aufziehenden Sturmwolken draußen. Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und stützte die Arme zu beiden Seiten ihres Kopfes auf das Kissen. „Wenn einer dir etwas beibringt, dann bin ich das und bestimmt nicht Grange.“
    Seine tiefe, raue Stimme ging Tellie durch und durch, und als sie sich vorstellte, wie es wäre, J.B.s. Mund auf ihren Lippen zu spüren, spürte sie ein seltsames Kribbeln im Bauch.
    Wieder wanderte sein Blick zum Ausschnitt ihrer Pyjamajacke. Ein merkwürdiges Glitzern trat in seine Augen, und ein angedeutetes Lächeln zeichnete sich um seine Mundwinkel ab. Wie Tellie hatte auch er bemerkt, dass sich die Spitzen ihrer Brüste aufgerichtet hatten. Ein eigenartiger Ausdruck, halb fragend, halb herausfordernd, lag auf seinem Gesicht.
    „Weißt du überhaupt, was gerade mit dir geschieht?“, fragte er. Bevor Tellie etwas erwidern konnte, war seine Hand da, und er strich unendlich sanft über eine harte Brustspitze. Ein Wonneschauer durchströmte Tellie bis in die Fußsohlen, und sie stöhnte leise auf, während sie ihn aus weit aufgerissenen Augen ansah.
    In seinen grünen Augen blitzte es auf. Ein unbezähmbares Verlangen ergriff ihn. Sein Blick fiel auf ihre halb geöffneten Lippen. Seine Hand zitterte. Er war kurz davor, ihr die Pyjamajacke herunterzureißen und seine brennenden Lippen auf ihre Brüste zu pressen.
    Tellie hatte Angst – Angst vor dem, was gleich passieren würde, und Angst davor, ihm zu zeigen, wie sehr sie heimlich darauf wartete, dass es passierte. Und plötzlich tauchte für einen kurzen Moment etwas aus ihrer Erinnerung auf, ein spöttisches Grinsen von J.B. und eine ironische Bemerkung darüber, dass sie für ihn schwärmte.

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