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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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den Kopf zurück.
    Mr.
Pettifor, der überarbeitete Kooperator des Pfarrers, schlich auf seine übliche
unterwürfige Art, als wolle er sich für sein Dasein entschuldigen, herbei, um
sich zu verabschieden und Miß Diana seinen Segen zu geben, was ja eigentlich
die Aufgabe des Pfarrers gewesen wäre. Aber der war ja schon wieder auf der
Jagd.
    Endlich
setzte sich die Kutsche in Bewegung, und Diana lehnte sich mit einem Seufzer
der Erleichterung zurück.
    Jetzt
konnte sie nichts mehr davon abhalten, auf die Freiheit zu setzen!
    Gerade als
sich die Kutsche Lady Wentwaters altem Landsitz näherte, kam ein Reiter so
unerwartet herausgeritten, daß John
Summer fluchend die Zügel anziehen mußte. Der Reiter lenkte sein Pferd neben
die Kutsche, und man konnte hören, wie er sich bei dem wütenden John
entschuldigte. Diana ließ das Fenster herab und schaute hinaus.
    Da war er
endlich! Der Mann, über den die Zigeunerin gesprochen hatte. Er war groß und
gutgebaut mit breiten Schultern
und hatte einen ausgezeichneten Sitz. Beim Anblick von Diana lüftete er den
Hut und machte eine Verbeugung. Sein Haar war schwarz und kräftig, und seine
blauen Augen zwinkerten fröhlich.
    »Ich bitte
vielmals um Entschuldigung, Madam«, sagte er. »Habe ich die Ehre, mit der
schönen Diana Armitage zu sprechen?«
    »Ich bin
Miß Armitage, Sir, und Sie sind ...?«
    »Emberton,
Miß Diana. Jack Emberton, zu Ihren Diensten. Erzählen Sie mir ja nicht, daß
Sie Hopeworth gerade jetzt verlassen, wo ich Sie gefunden habe?«
    Diana, die
das Gefühl hatte, seine allzu vertraulichen Komplimente zurückweisen zu müssen,
brachte es irgendwie nicht fertig. Mr. Emberton hatte ein so gewinnendes
Lächeln, das sich in seinen Augen widerspiegelte.
    »Ich fahre
zu einer Verwandten, Sir.«
    »Und darf
ich Sie nach Ihrem Ziel fragen, Miß Diana, mein göttlicher Engel?«
    Diana fand,
daß das nun wirklich zu weit ging, und sogar Sarah zwickte ihre Herrin warnend
ins Handgelenk.
    »Sie
halten uns auf«, sagte Diana. »Guten Tag, Mr. Emberton.«
    Sie schob
das Fenster mit einem Ruck nach oben, und die Kutsche fuhr weiter. Dennoch
fühlte sich Diana freudig erregt. Die Zigeunerin hatte also kein Märchen
erzählt. Jack Emberton verkörperte alles, was ein Mann in Dianas Augen sein
sollte. Sie wünschte, nicht so abweisend gewesen zu sein. Und gerade zu diesem
aufregenden Zeitpunkt verließ sie Hopeworth! Diana tröstete sich mit dem
Gedanken, daß die Zigeunerin nicht prophezeit hatte, ein Mann würde in ihr
Leben treten, wenn sich nichts weiter daraus ergeben sollte. Mr. Emberton würde
ohne Zweifel im Pfarrhaus vorsprechen und bald ihre Adresse in der Hauptstadt
wissen.
    Die Nacht
verbrachten sie in einer behaglichen Poststation, die von den Mitgliedern der
Familie Armitage oft besucht wurde. Sarah ging zum Angriff über, als sie Diana
beim Zubettgehen half. Wollte die Miß nicht, bitte!, der armen Sarah erlauben,
ein bißchen in die Geschäfte zu schauen? Unbeugsam erteilte ihr Diana eine
beinahe grobe Abfuhr, worauf das launische Mädchen während der letzten
Wegstrecke am nächsten Tag bockte.
    Sarah war
so wütend auf Diana, daß sie durchaus bereit war, sie an Lady Godolphins
Türschwelle zu verlassen, aber John Summer war schon allein über den Gedanken
entsetzt. Was wäre, wenn Ihre Ladyschaft nicht zu Hause wäre? Der Pfarrer würde
ihm niemals verzeihen.
    Ein Mann,
der gelegentlich aushalf, war für die Reise in einen Lakaien verwandelt worden;
ein Paar alte weiße Seidenstrümpfe von Minerva und eine alte Perücke vom
Pfarrer rundeten seine Erscheinung ab. Er half John, die Gepäckstücke die
Freitreppe hinaufzutragen. Diana warf einen verstohlenen Blick auf die kleine
Uhr, die sie an ihrer Pelerine stecken hatte. Es war elf Uhr dreißig. Sie
hoffte und betete, daß Lady Godolphin noch im Bett war. John betätigte den
Türklopfer mit aller Kraft, und einen Augenblick später öffnete Mice, Lady
Godolphins Butler, die Tür.
    »Danke,
John«, sagte Diana schnell. »Mrs. Armitage legt Wert darauf, Sarah so schnell
wie möglich wieder um sich zu haben. Hätten Sie vielleicht die Güte, Sir«,
sagte sie zu Mice und senkte bei dem »Sir« die Stimme, so daß John nicht hörte,
was sie sagte, »mir mit Miß Diana Armitages Gepäck zu helfen?«
    Mice rief
zwei Lakaien. Die Gepäckstücke wurden in die Halle gebracht.
    »Vielen
Dank, John«, lächelte Diana honigsüß und schlug dem verdutzten Kutscher die Tür
vor der Nase zu.
    »Ich kann
mich nicht

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