Dich und sehr viel Liebe
zerstört wurde. Diesmal würde sie nicht weglaufen, sie würde sich durchbeißen. Allerdings hatte sie Angst davor, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein.
“Ich tue es für das Land”, flüsterte sie, während Donnie und sie weiterfuhren. Matt hatte geglaubt, er müsse ihr erklären, worauf sie sich einließ.
“Nicht jeder ist für dieses Leben geeignet, Kleines”, hatte er zu ihr gesagt. “Es kann dich seelisch zerstören, selbst wenn du dieses Land aus vollem Herzen liebst.”
Bevor sie antwortete, hatte Perri in sich hineingehorcht und erkannt, dass sie auf jeden Fall hier bleiben würde. “Ich stimme dir zu, Matt”, hatte sie gesagt. “Romantische Sehnsucht nach diesem Land bringt mich sicher nicht weiter.” Schweigend hatte sie ihn einen Moment lang angesehen. “Wir beide müssen uns einig sein”, hatte sie dann gesagt und in die Heirat eingewilligt.
“Du als Braut, das hätte ich mir niemals träumen lassen”, sagte Donnie. “Noch dazu die Braut von Matt Ransom. Aber in deinem Kleid siehst du fantastisch aus, das muss ich dir lassen.”
Die Bemerkung riss Perri aus ihren Gedanken. Das elfenbeinfarbene Kleid hatte einen runden Ausschnitt und dreiviertellange Ärmel. Der enge Rock reichte bis zu den Waden, und Perri sah darin unglaublich elegant und natürlich aus. Sie hatte kein übermäßig prunkvolles Brautkleid zu einer Hochzeit tragen wollen, die ohne große Feier ablief und nicht auf tiefen Gefühlen begründet war.
Jetzt runzelte sie die Stirn, weil ihre Brautjungfer ihr im Moment ein bisschen zu liebenswürdig klang. “Entschuldige bitte”, sagte sie höflich. “Aber der Einkauf mit dir war die reine Hölle. Lieber würde ich gegen Klapperschlangen kämpfen, als das noch einmal durchzumachen. Hast du nicht behauptet, zu dieser Kirche würden nur Rüschen und lange Schleier passen?”
“Tja”, erwiderte Donnie etwas beschämt. “Was passt denn sonst in eine uralte Kirche? Außerdem hattest du zu dem Zeitpunkt gerade diesen futuristischen Fummel an, als würdest du auf einem Raumschiff anheuern wollen.”
“Für eine solche Zweckheirat findet man auch nicht leicht etwas Passendes”, erwiderte Perri und betrachtete das Eingangstor des alten Forts, das kurz nach dem Bürgerkrieg gebaut worden war, noch bevor die ersten Siedler sich hier niederließen. Perri entdeckte einen kleinen See. “Halt mal einen Moment an”, bat sie unvermittelt.
Donnie parkte am Straßenrand und wandte sich ihrer Cousine zu. “Jetzt erzähl mir nicht, dass du in letzter Minute kalte Füße bekommst. Meine Dienstwaffe habe ich nämlich zu Hause gelassen, weil die nicht unter das Kleid passte.”
“Nein, sieh doch.” Perri deutete auf einen weißen Reiher, der am Ufer des ersten Gewässers stand, dass sie seit ihrer Ankunft hier gesehen hatte. “Oh nein.” Sie tupfte sich die Augenwinkel ab. “Jetzt kann ich doch nicht wegen so eines kleinen Sees zu weinen anfangen.”
Donnie atmete tief durch und suchte nach einem Taschentuch. “Hör bitte auf damit. Sonst fange ich auch noch zu heulen an. Und dann sehe ich nichts mehr beim Fahren.”
Eine Weile schwieg Perri und sah auf die Ulmen, die die Zufahrt säumten. “Also gut”, sagte sie schließlich. “Bringen wir’s hinter uns.”
Außer dem Wind war kein Laut im Fort Remount zu hören. Matt stand unter einer Ulme und betrachtete das alte Bauwerk. Das Fort wirkte wie aus dem Bilderbuch. Seit über hundert Jahren stand es schon hier und war im Lauf der Zeit kaum verändert worden.
Die zugehörige Kirche war winzig klein, und Matt überlegte, dass hier früher fast ausschließlich schnelle Beerdigungen von gefallenen Soldaten stattgefunden hatten.
Zum Glück würde die Hochzeit nicht lange dauern, denn in der Kirche würde es drückend heiß sein. Aber Perri hatte nicht in der Kirche in der Stadt heiraten wollen, und Matt hatte auch nicht darauf bestanden. Schließlich waren dort seine Eltern getraut worden, und auch er und Cadie hatten sich dort das Jawort gegeben.
Wieder musste Matt daran denken, mit welch kühler Nüchternheit Perri seinen Antrag angenommen hatte. “Morgen gehe ich ein Hochzeitskleid kaufen”, hatte sie gesagt. “John wird dich wegen des genauen Termins anrufen. Sorg dafür, dass dann die Kühe gefüttert und die Pferde getränkt sind, damit du rechtzeitig in der Kirche bist. Und falls du auf den Gedanken kommst, eine Freundin mitzubringen”, hatte sie hinzugefügt, “dann denk dran, dass Gannie mir auch das
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