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Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Dove
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wieder zu den Wasserskiläufern. Auch wenn Matt diese Ehe nicht so ernst nahm wie sie, so wollte Perri doch wenigstens das Gefühl haben, dass sie etwas Sinnvolles tat. “Fahren wir heim, Matt.” Sie zog ihn enger an sich. “Danke, dass du dich um mich kümmern willst.”
    Er sehnte sich nach ihr und wollte noch mehr sagen, aber er brachte kein Wort über die Lippen. Und wenn er in sich hineinhorchte, war da nur eine Kälte, die jede Gefühlsbeteuerung zur Lüge gemacht hätte. Vielleicht gab es unter der Eisschicht noch Emotionen, aber Matt besaß nicht die Wärme, um dieses Eis zum Schmelzen zu bringen.
    “In Ordnung. Fahren wir.” Matt strich ihr über das Kinn. “Ich begehre dich, Perri. Ich brauche dich. Hättest du Lust, heute Nacht zu mir in mein Zimmer zu ziehen?”, erkundigte er sich unbekümmert. “Andererseits kann ich mich auch erinnern, dass du früher einmal gern mit mir im Pick-up übernachtet hast.”
    Sie lächelten sich an.
    “Noch nicht, Matt.” Perri errötete. “Ich brauche noch etwas mehr Zeit.”
    Matt half ihr beim Einsteigen und küsste sie, bevor er losfuhr.
    Ein umsichtiger, einfühlsamer Matt, dachte Perri. Das ist zu schön, um wahr zu sein.
    Noch nie in ihrem Leben hatte Perri sich so elend gefühlt. Ihr war so schwindelig, dass sie nicht mehr richtig sehen und hören konnte.
    Woher kam das? Wieso war sie ständig so erschöpft? Perri hielt neben der Brücke an und strich sich über die Stirn. Ihre Brüste schmerzten leicht, und sie war todmüde.
    Nein, dachte sie entschlossen, als ihr eine mögliche Erklärung einfiel. Um das zu merken, ist es doch noch viel zu früh. Sobald das Zittern ihrer Hände aufhörte, würde sie direkt nach Hause fahren und ins Bett gehen. Woran erkennt man es eigentlich mit Sicherheit, fragte sie sich. Ich muss ein paar Freundinnen in New York anrufen, um mich zu erkundigen.
    Zum Glück schliefen Matt und sie mittlerweile seit fast einem Monat in getrennten Zimmern. In der Hochzeitsnacht hatte sie die Distanz zu Matt vollkommen verloren. Sie liebte ihn, und genau deswegen brauchte sie Abstand zu ihm.
    Dass sie sich ihm mit siebzehn völlig hingegeben hatte und zutiefst enttäuscht worden war, das konnte Perri sich wegen ihrer Jugend damals gerade noch verzeihen. Jetzt war sie älter und reifer, aber wenn Matt es darauf anlegte, war sie machtlos gegen seinen männlichen Charme.
    Sobald er mich berührt, verliere ich den Verstand, sagte sie sich und lehnte den Kopf an das Lenkrad. Es verletzt mich in meinem Stolz, ihm dermaßen ausgeliefert zu sein, auch wenn ich merke, dass er sich ebenso quält wie ich.
    Jetzt lastete noch mehr auf ihren Schultern. Vielleicht konnte sie es eine Weile vor ihm verheimlichen, wie oft ihr übel war. Sobald es mir wieder etwas besser geht, kaufe ich mir einen Test, schwor Perri sich. Und ich brauche Zeit zum Nachdenken. Sonst verdirbt Matt mir am Ende noch die Freude an dem neuen Leben, das in mir wächst. Wenigstens ein Kind werde ich von ihm haben, dachte sie. Egal, was auch passiert.
    Sie atmete tief durch und fuhr wieder weiter.

4. KAPITEL
    Matt wachte von den Blitzen auf, noch bevor der Donner ertönte. Einen Moment genoss er es, den Sturm um Gledhill toben zu hören, denn das war neu für. Die Ransom-Farm lag geschützt in einem kleinen Tal, wo man die Gewitter längst nicht so intensiv erlebte.
    Wie immer zählte Matt die Sekunden zwischen Blitz und Donner und erkannte, dass das Gewitter sich rasch näherte. Er stand auf. In dem Haus, das sich trotzig in die Höhe reckte, erkannte er Gannies Mut wieder. Er fühlte sich ihr sehr nahe, als er jetzt durch die Räume ging und schließlich im Wintergarten landete, von wo aus er das Gewitter beobachten konnte.
    Rasend schnell näherten sich die Blitzeinschläge, und Matt konnte sich gut vorstellen, wie sehr Gannie es geliebt hatte, hier zu stehen und in die Nacht hinauszusehen. Und auch Matt gefiel es. Ganz im Gegensatz zu Perri fühlte Matt sich bei Gewitter lebendiger als sonst.
    Matt drehte sich um und ging zur Treppe. Das Donnern und die Angst vor einem Blitzeinschlag hatten Perri früher vollkommen aus der Fassung gebracht. Damals hatte sie sich zitternd an ihn geschmiegt.
    Leise betrat er ihr Zimmer. Erleichtert sah er, dass sie tief schlief. Den Schlaf hat sie nötig, dachte Matt. Die letzte Zeit war sehr aufreibend für sie.
    Lautlos ging er näher. Wie friedlich Perri aussah. Und so schön. Matt hätte sie gern in die Arme genommen. Meine Frau, dachte er und

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