Dich und sehr viel Liebe
aus dem Zimmer und folgte Perri die Treppe hinunter.
Perri überlegte, wie Matt sich in diesem Haus fühlen mochte. Die Farm der Ransoms war sehr zweckmäßig eingerichtet. Bestimmt konnte man das komplette Haus innerhalb von einer Stunde reinigen. Man sah deutlich, dass dort zwei Männer lebten. Auf Perri hatte es sehr kühl gewirkt, andererseits war sie natürlich erleichtert gewesen, nicht auf einmal vor einem riesigen Ölgemälde von Leila Ransom zu stehen.
Gledhill dagegen stand oben auf dem Hügel und wirkte mit seinen hohen Räumen fast wie eine Kirche. Eigentlich bevorzugte man in einer Gegend mit so vielen Wirbelstürmen eher Flachbauten wie das Farmhaus der Ransoms, aber Gledhill trotzte jetzt schon lange Zeit den Elementen.
Perri musste an die Geschichte der Ransom-Farm denken. Miss Vienna Whitaker hatte das Grundstück einem Farmer abgekauft, und es hieß, sie habe dafür ihre gesamte Mitgift ausgegeben. In den folgenden Jahren hatte sie all ihre Kraft darangesetzt, die einfache Hütte in ein richtiges Heim zu verwandeln.
Während des Empfangs nach der Hochzeit hatte Matt Perri auch die Stallungen gezeigt. Sobald Perri die großäugigen Fohlen sah, die neben den Stuten standen, verliebte sie sich in diese Welt der Pferdezucht. In Matts Welt.
Erst jetzt bemerkte Perri, dass im Gegensatz zur Ransom-Farm, wo alles so nüchtern und männlich wirkte, hier in Gledhill alles von Frauenhänden eingerichtet war. Langsam betrat sie mit Donnie die Küche, das Herz des ganzen Hauses.
“Wir sollten erst einmal etwas zu essen machen”, beschloss sie.
“Vielleicht etwas Obst und belegte Brote”, schlug Donnie vor, um sich Arbeit zu sparen.
“Deck du nur den Tisch, ich kümmere mich um das Essen. Von gestern gibt es noch Hühnchen und Salat.” Perri ging zum Kühlschrank, holte das Hähnchenfleisch heraus und wärmte es auf.
Plötzlich wurde ihr vom Geruch des Hähnchens übel, und sie lief ins Esszimmer. Rasch kam Donnie hinter ihr her.
“Hast du es ihm schon gesagt?”, fragte Donnie leise und reichte Perri ein nasses Handtuch.
“Nein”, erwiderte Perri schwach. “Woher weißt du es denn? Ist es so offensichtlich?”
“Ich habe nur geraten.”
“Ich weiß einfach nicht, wie ich es ihm beibringen soll.” Ratlos schüttelte Perri den Kopf. Jeden Tag hoffte sie, dass diese ständigen Übelkeitsanfälle endlich aufhörten, doch das taten sie nicht.
Donnie legte den Arm um sie. “Tut mir leid für dich. Das heißt, deine Übelkeit tut mir leid, nicht, dass du ein Baby bekommst.”
Perri erwiderte die Umarmung. “Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich jemals wieder so hilflos fühlen würde. Damals war ich durch Leila tief verletzt. Das Fortgehen fiel mir schwer, und dann musste ich noch erfahren, dass Matt keine sechs Wochen nach unserer Trennung heiraten würde.” Sie presste sich das Handtuch an die Stirn. “Als seine Frau so kurz nach der Hochzeit schwanger wurde, hat mich das fast umgebracht. Alles ist so schnell passiert, und jetzt überstürzen sich die Dinge wieder. Ich komme damit einfach nicht zurecht, Donnie.”
“Weiß Matt eigentlich, dass Leila dich gezwungen hat, von hier fortzugehen?”, fragte Donnie.
“Nein, mir fehlt der Mut, über den Abend, als wir uns trennten, mit ihm zu reden”, erwiderte Perri bedrückt. “Damals habe ich mich ihm gegenüber nicht verteidigt, und was würde es heute nützen, die alten Geschichten wieder aufzuwärmen?”
“Sprich mit ihm, Perri”, drängte Donnie sie. “Erzähl ihm alles, was passiert ist. Er hat ein Recht darauf, es zu erfahren.”
“Weshalb sollte er etwas über die Vergangenheit hören wollen? Seit ich zurück bin, versucht er mich dazu zu bringen, das alles ruhen zu lassen. Glaubst du, er würde mir überhaupt zuhören, wenn ich von seiner Mutter anfange? Aber das mit dem Baby muss er tatsächlich erfahren.”
“Richtig”, stimmte Donnie zu. “Leila ist tot, und du bekommst ein Kind. Sei froh, dass du damals weggelaufen bist, denn mit Leila unter einem Dach zu leben, das wäre niemals gut gegangen.”
“Aber das Ganze ist so beschämend”, platzte Perri heraus. “Erst wird dieser Mann praktisch gezwungen, mich zu heiraten, und jetzt wird er Vater, obwohl unsere Ehe nur dazu dient, dass er das Erbe antreten kann, das ihm meiner Meinung nach ohnehin zusteht.” Perris Blick fiel auf die unzähligen Kartons mit Dingen, die Gannie gesammelt hatte. Seit ihrer Collegezeit hatte Gannie Erinnerungsstücke aus der
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