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Dich und sehr viel Liebe

Dich und sehr viel Liebe

Titel: Dich und sehr viel Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Dove
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eigentlich Olivia Gledhill hieß, hatte einen Abschluss am Mädchen-College gemacht und war die Leiterin der städtischen Bibliothek geworden. Sie hatte niemals geheiratet, doch fast alle Kinder kamen, wenn sie Kummer hatten, zu ihr. Sam Ransom hatte ihr als Kind den Spitznamen verpasst, weil er fand, sie sei die “Grannie”, also die Großmutter, der ganzen Stadt. Nur hatte er damals das Wort Grannie noch nicht richtig aussprechen können, und so war daraus Gannie geworden.
    Gannie hütete die Bücher der Stadt und auch ihre Kinder. Für viele war sie die wichtigste Persönlichkeit von Spirit Valley gewesen, und Matt hatte sie noch mehr bedeutet. Ohne Gannies Liebe und ihr klugen Ratschläge hätte er die letzten zwölf Jahre nicht gesund überstanden, das wusste er.
    Und die Ransoms hatten schließlich einen guten Ruf in Spirit Valley. Ihr Ansehen durfte keinen Kratzer bekommen, darauf achtete die Familie seit jeher. Jetzt war Gannie nicht mehr da, und für Matt war das alte Haus jetzt nur noch mit einer Frau verbunden.
    Er sah sie noch vor sich, wie sie im Esszimmer gelacht hatte. Aus glänzenden Augen hatte sie ihn angesehen. Matt konnte sich an ihr blondes Haar und die großen ausdrucksvollen Augen erinnern. Nur am Gesichtsschnitt konnte man erkennen, dass sie auch indianische Vorfahren besaß. Damals hatte sie schlank und reglos vor ihm gestanden, und sie hatte ihm gehört.
    Ihre Augen würde Matt niemals vergessen. Diese grünen Augen mit dem kleinen hellbraunen Ring um die Pupille hatten sich ihm unauslöschlich eingeprägt. Erst jetzt fiel ihm zum ersten Mal auf, dass sie seinen dunkelgrünen Augen ähnelten, denn auch seine Pupillen waren von einem dunkelbraunen Kranz umgeben. Schlagartig überkam ihn wieder etwas von der Wut, die er mit den Erinnerungen an Perri Stone verband.
    Hastig stellte er den Wagen im Carport ab und bekam gar nicht mit, dass das kleine Tor zum Friedhof nebenan nur angelehnt war und dass auf einem der schlichten Grabsteine eine rote Rose lag. Er stieg aus und fühlte kaum den Wind und den kalten Regen, während er die Stufen zum Haus hinauflief.
    Wenn der Eindringling keinen triftigen Grund angeben konnte, warum er das Haus betreten hatte, würde er kurzen Prozess mit ihm machen. Matt war nicht in Stimmung für eine längere Auseinandersetzung, und Zeit hatte er ohnehin nicht dafür.
    Morgen starteten einige seiner Pferde bei einem Rennen im Remington Park, vorausgesetzt, das Derby wurde nicht wegen schlechten Wetters abgesagt. Einige Pferdezüchter, deren Tiere ebenfalls an den Start gehen würden, hatten ihren Besuch bei ihm angekündigt, und es fiel Matt ohnehin schwer genug, dem Ruf seiner Familie gerecht zu werden und den zuvorkommenden Gastgeber zu spielen.
    Er betrat das alte Haus, und knallte die Tür hinter sich zu.
    Wer kam da hereingepoltert, als gehöre ihm das Haus? Perri Stone hatte keine Lust, dass sich jetzt schon herumsprach, dass sie hier einzog. Sie schüttelte die Regentropfen ab und beeilte sich, damit sie den Besucher gleich wieder hinausbegleiten konnte.
    Der Mann erreichte fast gleichzeitig mit ihr die Tür zum Wohnzimmer, und sie beide erstarrten. Matt fiel erst jetzt ein, dass er die rote Rose auf dem Grabstein gesehen hatte, und Perri erinnerte sich, wer schon immer in dieses Haus gekommen war, als gehöre es ihm.
    Im dämmrigen Licht sah Perri zunächst nur die Jeans, die Stiefel und das Arbeitshemd. Aber das kantige Gesicht, die durchdringenden Augen und die schmale gerade Nase waren unverwechselbar. Sie konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken, obwohl sie sich den Schreck lieber nicht hätte anmerken lassen.
    Matt fluchte leise, als sie gegen ihn prallte. Unwillkürlich zog er sie in die Arme, damit sie nicht fiel, aber seine Stimmung besserte sich dadurch erst recht nicht.
    Perri machte sich auf einen hitzigen Streit gefasst. Bisher waren sie nur kühl und sachlich miteinander umgegangen, doch es war das erste Mal seit zwölf Jahren, dass sie sich unter demselben Dach befanden, wenn man einmal die Zeit ausnahm, als sie abwechselnd bei Gannie im Krankenhaus gewacht hatten. Und beim letzten Treffen hier in Gledhill war Matt so außer sich vor Zorn gewesen, wie Perri ihn noch nie zuvor erlebt hatte.
    “Verdammt, Ransom, du hast mich zu Tode erschreckt!”, beschwerte sie sich, um ihre Unsicherheit zu überspielen und schob ihn von sich.
    “Ihnen auch einen schönen Tag, Miss Stone”, erwiderte er kühl und ließ sie los.
    Sie erwiderte seinen Blick,

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