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Dicke Hose (German Edition)

Dicke Hose (German Edition)

Titel: Dicke Hose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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fort. Jetzt ist mein Kampfgeist geweckt. «Da hatte der Typ so eine Frau dabei, die an allem etwas auszusetzen hatte. Kein Gespür für die Luxushütte. Sie wollte schon fast wieder gehen, da kam mir die Idee mit dem Schuhschrank.»
    «Mit was?» Florian grinst immer noch.
    «Na, ich habe vorgeschlagen, aus der Abstellkammer einen begehbaren Schuhschrank zu machen. Mit beleuchteten Regalen, dimmbaren Deckenlichtern und Veloursteppich. Genau wie in Sex and the City .»
    Florians Grinsen erstirbt. «Und jetzt will der Kerl die Bude kaufen?», hakt er nach. «Wegen so einem Sexfilm?»
    «Ganz genau.» Oder sagen wir mal: so ähnlich.
    Ich registriere, dass Ben mich anglotzt, als hätte ich gerade behauptet, mir von der Provision eine Airline zulegen zu wollen.
    «Na, wunderbar», sagt Florian, ohne auf den Verkauf näher einzugehen. «Wenn du so weitermachst, werbe ich dich eines Tages für meinen Laden ab.»
    Schon beeindruckend, wie geschickt er es anstellt, eine Niederlage so aussehen zu lassen, als handele es sich dabei eigentlich um einen Sieg. Doch jetzt bin ich am Zug.
    «Als wäre das ein Aufstieg», erkläre ich höhnisch. «Hinterm Tresen stehen und abkassieren kann doch nun wirklich jeder.»
    Ben räuspert sich, sagt aber nichts.
    «Weit gefehlt!» Florian verzieht das Gesicht. «Tatsächlich verhält es sich sogar so, dass es total schwer ist, gute Mitarbeiter zu finden. Auch bei uns im Laden gibt es immer mal wieder welche, die ihr Talent überschätzen.»
    «Und wieso stellst du solche Nieten dann ein?»
    Florian spielt mit seinem Glas. Dann erklärt er: «Ich kann mich doch nicht immer um alles kümmern. Manchmal muss ich mich auch auf meine erste Mitarbeiterin verlassen. Heißer Feger. Bisschen streng, aber ordentlich Holz vor der Hütte.» Er lacht und bestellt ein weiteres Bier. «Wie läuft es denn so mit deiner Tussi von Engel & Völkers?», will er dann wissen. «Hattet ihr schon ein Date?»
    «Tanja und ich? Also, bei unserem Mittagessen am Dienstag war sie noch etwas schüchtern. Aber wie viele Frauen kennst du, die dich gleich bei der ersten Verabredung in ihre Wohnung zerren?»
    Florian räuspert sich. «Nun, sagen wir mal so: Den Kaffee gibt es meistens bei mir zu Hause.»
    «Angeber.»
    «Keinesfalls.» Er macht einen vielsagenden Gesichtsausdruck.
    Ich schlucke. «Soll das heißen, du hast diese … diese …»
    «Natasha.»
    «Genau. Diese Natasha rumgekriegt? Beim Kaffeetrinken?»
    Mein Kumpel grinst übers ganze Gesicht. Ich fasse es nicht. Aber klar. Er fährt einen Porsche und außerdem eine alte Corvette, die angeblich mal Tony Curtis gehört hat, seine Bude misst 180 Quadratmeter und liegt direkt am Alsterpark. Mit Bargeld geht er auch nicht gerade knauserig um. Außerdem misst er etwa einen Meter achtzig und sieht immer aus wie ein Boss-Model. Da ist das Aufreißen ja geradezu ein Kinderspiel. Unter diesen Voraussetzungen hätte ich Tanja vermutlich sogar zu einem Quickie auf dem Klo im Asia-Imbiss an der Ecke überreden können.
    Zum Glück haben Flo und ich nicht denselben Frauengeschmack. Während es mir bei Frauen in erster Linie darauf ankommt, dass sie selbständig und unkompliziert sind, steht Florian auf Sekretärinnen. Oder Frauen, die sich zumindest so stylen. Vermutlich liegt das an seinem Job. Er findet es geil, dass alle zu ihm aufschauen, und möchte deshalb auch privat den Geschäftsführer spielen.
    «Nächste Woche könnt ihr eure Methoden ja an den Skihasen ausprobieren», schlägt Ben gütlich vor.
    «Übrigens, Alex», sagt Flo, «deine Anzahlung ist noch immer nicht bei mir eingegangen. Achthundert Euro – meine Kontonummer hast du doch, oder?»
    Bens Augen werden kugelrund. «Achthundert Euro? Für eine Woche? Spinnt ihr? Könnt ihr euch nicht ein Zimmer teilen?»
    «Tun wir ja. Sonst ist alles ausgebucht.» Florian verzieht das Gesicht. «Glaub mir, Ben, wenn es sich vermeiden ließe, würde ich mich garantiert nicht mit diesem Immoscout auf ein Zimmer buchen lassen.» Er boxt mich freundschaftlich. «Aber wir wollen ja nicht in irgendeinen verschissenen Skiort. Wir wollen was Geiles. Direkt an den Puls der Zeit. Wo die Pisten anspruchsvoll und die Weiber erste Sahne sind. Deshalb fahren wir auch nach Stanton.»
    «Ich denke, ihr fahrt nach St. Anton?» Ben versteht jetzt gar nichts mehr.
    «Sag ich doch.» Florian leert sein Bier. «Zwischen all den Stammgästen, die schon ein Jahr im Voraus buchen, kann man froh sein, überhaupt noch ein Zimmer zu

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