Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dicke Hose (German Edition)

Dicke Hose (German Edition)

Titel: Dicke Hose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
Vom Netzwerk:
nach St. Anton?»
    «Na ja, nee, das wohl eher nicht», druckst er herum.
    «Wohl eher nicht – heißt das nein?»
    «Ja, das heißt es.» Flo versucht sich noch einmal kurz in unsicherem Blickkontakt, weicht dann aber wieder aus, als er zu sprechen beginnt. «Weißt du, Alex, mein Vater hat sich ziemlich erschrocken. Er meinte, diese Herzanfälle lägen in der Familie.»
    «Dein Vater? Ich dachte, deine Familie sollte nichts von alldem erfahren?»
    Florian ist für einen Moment so überrascht von meiner Frage, dass er vergisst, an mir vorbeizugucken. Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten, er hat es nicht am Herzen, sondern an den Augen. Oder am Hirn.
    «Das … äh … war ein dummer Zufall. Er rief mich überraschend heute Morgen auf dem Handy an, als gerade Visite war. Eine der Schwestern hat sich einfach mein Telefon geschnappt und gesagt, dass er in zehn Minuten wieder anrufen möge. Dann hat sie aufgelegt.»
    «Was?» Ich bin ehrlich entsetzt. So geht man heutzutage mit Privatpatienten um? Frechheit.
    «Na ja», erklärt Florian kleinlaut, «somit musste ich ihn natürlich zurückrufen und ihm die Sache erklären.» Inzwischen ist er rot angelaufen. Kein Wunder, ein solches übereifriges Verhalten von Pflegepersonal würde mich auch auf die Palme bringen.
    «Verstehe.»
    «Mein alter Herr besteht jetzt darauf, dass ich mich noch einmal gründlich durchchecken lasse. Und er hat bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt und mich gleich nächste Woche zum Durchchecken in eine Spezialklinik am Bodensee einquartiert. Mein Flieger geht schon heute Abend.» Er seufzt. «Kannst dir ja vorstellen, was ich für einen Bock darauf habe.»
    «Ja, äh, das kann ich. Andererseits», versuche ich der Sache etwas Positives abzugewinnen, «kannst du dir nach dem Klinikaufenthalt zumindest sicher sein, dass dir nichts fehlt.» Noch während ich den Satz zu Ende spreche, überlege ich, dass ich dann ja wohl guten Gewissens alleine nach St. Anton fahren könnte. Am besten, ich kläre das gleich mal.
    «Flo, ich …»
    «Weißt du, Alex, der Grund, warum ich dich herbestellt habe, ist eigentlich noch etwas komplizierter.» Florian sieht auf einmal wieder sehr besorgt aus. «Du erinnerst dich vielleicht, dass ich gestern Abend einen Anruf bekommen habe?» Kurzer Blick zu mir, dann wieder zur Wand.
    Ich nicke stumm. Stimmt, den Anruf hatte ich fast vergessen. Danach ging bei Flo der Herzkasper los.
    «Das war die Geschäftsführerin bei uns im Laden, Victoria.»
    «Moment mal, ich dachte, du seist dort Geschäftsführer?»
    «Ich … also, äh … Habe ich Geschäftsführerin gesagt? Ich meinte natürlich die erste Verkäuferin.» Er macht eine wegwerfende Geste. «Wie dem auch sei, im Laden sind jedenfalls drei Leute krank geworden, und es ist haufenweise neue Ware angekommen. Außerdem ist auch noch Versace-Woche!» Er sieht mich erwartungsvoll an. Fast als befürchte er, diese Information könnte auch bei mir einen Herzinfarkt auslösen.
    «Aha», mache ich und nicke unbeeindruckt.
    «Sie hat also nur noch einen weiteren Verkäufer und kann es unmöglich mit ihm allein schaffen. Die beiden benötigen dringend Hilfe.»
    Ja, und? Was kümmert mich diese Tussi und ihre Visage-Woche? «Komm mal auf den Punkt, Flo», erkläre ich genervt.
    «Wir können so kurzfristig und für die kurze Zeit wohl niemanden einstellen. Also muss ich als … äh, Geschäftsführer mir etwas einfallen lassen. Am besten wäre es natürlich, ich würde selbst im Laden das Ruder herumreißen.»
    Ich weiß nicht genau, warum, aber in meinem Inneren beginnt sich ein ungutes Gefühl breitzumachen. «Ich verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht ganz, warum du mir das erzählst.»
    Mein Kumpel schürzt die Lippen. Fast sieht er etwas verlegen aus, doch das kann nur eine Täuschung sein. Diese Gefühlsregung geht Florian komplett ab.
    «Nun, ich habe mir gedacht», beginnt er zögerlich, «da aus unserem Urlaub ja jetzt nichts wird und du somit Zeit hättest …»
    Er sieht mich an, als müsste ich verstehen, was er von mir will. Tu ich aber nicht.
    «… könntest du doch vielleicht in der nächsten Woche bei Miucci aushelfen.»
    Bitte? Ich soll wo aushelfen? ICH? «Also, eigentlich hatte ich mir überlegt, allein nach St. Anton –»
    «Alex, das hier ist echt wichtig», unterbricht Florian mich. «Niemandem außer dir würde ich eine solche Aufgabe anvertrauen. Nur du hast die Qualifikation.»
    «Ich verstehe nicht …»
    «Du bist der

Weitere Kostenlose Bücher