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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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mir!«, gesteht mir Mel, als ich sie eine Woche später nach ihrer Italientour abfange.
    »Eine Wette?«, rufe ich entsetzt. Ihr Glück, dass sie als Stewardess so viel unterwegs ist und wir uns so selten über den Weg laufen. Mittlerweile habe ich mich zwar von dem Blind-Date-Trauma erholt, dennoch kann ich es nicht fassen. »Der Typ hatte doch einen Sockenschuss! Rinderwahnsinn ist ein Spaziergang gegen das, was den tagtäglich zwischen den Brauen juckt!«, tobe ich weiter.
    »Sieh es doch einfach so, je mehr Männer du triffst, desto mehr Routine bekommst du. Das hilft, wenn erst einmal der Richtige vor dir steht. Außerdem solltest du nicht ganz so wählerisch sein«, fügt sie hinzu und schaut mich von oben bis unten an, als würde sie mich scannen.
    »Wie soll ich das denn verstehen?«, frage ich vorsichtig. Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich nicht gerade aussehe wie eine Zehn, aber ich kann mich immer noch unter die Leute wagen.
    »Na ja, ich finde, du könntest etwas mehr für dein Aussehen tun«, sagt Mel zögernd. Dabei hat sie gut reden. Sie ist nämlich eine Sitzschönheit und wirkt nur bis zum Bauchnabel schlank. Untenrum hat sie eine ziemlich breite Kiste. Eine Mehlsackfigur, die sie mit windigen Chiffonblüschen kaschiert. Mel glaubt nämlich, wenn man sich immer sommerlich kleidet, verbrennt man durch das permanente Frösteln Kalorien. Leider holt man sich dabei auch ziemlich oft einen Schnupfen. Aber Mel glaubt, das käme nur vom ständigen Passagierkontakt in der Holzklasse. Als ob reiche Leute nie krank wären! Arme Mel, aber sie ist einfach noch zu jung, um das alles zu verstehen, und schlägt sicher nur um sich, weil niemand sie von Herzen liebt. Hatte ich erwähnt, dass ich manchmal zu gut für diese Welt bin?
    »Im Grunde wäre der Abend gar nicht so schlimm gewesen, denn das zweite Date war anfangs richtig toll. Marion ist ein absoluter Traumtyp. Ein Anwalt, ziemlich gut aussehend …«
    »Du meinst doch nicht etwa Marion Kose?«, unterbricht mich Mel.
    »Ja, so heißt er. Marion Kose! Wieso?«, frage ich irritiert.
    »Dann verstehe ich, wieso der Abend so ein böses Ende nehmen musste. Warst du mit ihm im Bett?«
    »Nein, nein, das waren wir nicht. Er sagte mir, dass er noch zu sehr unter seiner Scheidung leidet und die Sache erst einmal abschließen will, bis er sich mit jemand Neuem einlässt«, erkläre ich. »Woher kennst du denn Marion?«
    »Ach, ich brauchte vor etwa einem fahr einmal eine Rechtsberatung, und wir hatten dann auch was am Laufen. Aber das hat sich ziemlich schnell erledigt. Er ist eine ziemliche Niete im Bett. Kein Wunder, dass seine Frau die Scheidung wollte. Er bringt’s einfach nicht«, sagt Melanie betont kühl.
    Ich bin geschockt. Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Und es scheint ihr nicht einmal etwas auszumachen. Scheinbar spornt es sie sogar noch an, wenn ein Mann verheiratet ist. Wer solche Freunde hat, braucht wirklich keine Feinde mehr. Aber was weiß sie schon von wahrer Liebe? Schließlich hüpft sie doch sowieso mit jedem Nächstbesten in die Kiste, von dem sie sich irgendwelche Vorteile erhofft. Ich bin eine anständige Frau und möchte auch als solche behandelt werden. Mit Respekt, wenn ich bitten darf! Je näher ich Mel kennenlerne, desto fremder wird sie mir. Wenigstens merkt sie noch, wann sie aufstehen muss. Sie tut es nämlich in diesem Moment und geht zurück in ihr Zimmer.
    »Und räum gefälligst deine Schmutzwäsche aus dem Bad!«, rufe ich ihr gereizt hinterher.
     
    Normalerweise würde ich in so einer Situation wie jetzt mit Carla eine Runde Frauentratsch betreiben. Doch Miss Wolke sieben ist mit meinem Freund Jens abgedüst. Als ob sie nicht sowieso schon seit Wochen in anderen Sphären schwebten. Nein, er hat sie jetzt zu einem Romantik-Trip entführt.
    »Pack deine Koffer voll mit Sommersachen, wir fahren zum Flughafen. Ich hab eine Überraschung für dich!«, hat er ihr so strahlend verkündet, dass ich mir am liebsten gleich zwei Sonnenbrillen übereinander auf die Nase gesetzt hätte.
    Ich gestehe, ich bin neidisch. Wieso entführt mich keiner in den Süden? Stattdessen sitze ich morgens um fünf vor meinem Milchkaffee und versuche, mir meinen Frühdienst schönzudenken, was mir nicht gelingt, denn Melanie quatscht mir ständig in meine positiven Gedanken. Am liebsten würde ich Carla anrufen, aber die hat ihr Handy nicht mitgenommen in den Liebesurlaub. Nun sind meine beiden besten Freunde spurlos verschwunden. Ich frage

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