Die 111 wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch
Anscheinend hat das meinen Vorgesetzten nicht gereicht. Wenn Sie mich fragen, lag es nicht an meiner
Arbeitsleistung. Seitdem unser neuer Chef eingestellt wurde, war nichts mehr wie vorher. Das Betriebsklima verschlechterte sich. Aus Kostengründen wurde einer nach dem anderen
freigestellt. Kein Wunder, dass das Unternehmen jetzt kurz vor der Insolvenz steht.«
Zeigen Sie, dass Sie loyal und motiviert sind!
Anmerkung: Stopp! Loyalität ist oberstes Gebot. Natürlich ist eine Kündigung ein tief gehender Einschnitt, den man verarbeiten muss. Ihre Aufarbeitung sollte aber nicht
vor dem Personaler stattfinden. Die Gründe für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses können sehr unterschiedlich sein, aber die Strategie, mit der Sie vorgehen
sollten, ist immer die gleiche. Zeigen Sie, dass Sie, egal in welcher kritischen Situation, loyal, aktiv und motiviert waren.
84. Wie lange sind Sie schon auf Jobsuche?
– »Sechs Monate.«
Anmerkung: Klar, mit dieser Antwort sind Sie präzise auf die gestellte Frage eingegangen. Vergessen Sie aber nicht, dass Sie »Botschaften« übermitteln wollen und
jede Gelegenheit nutzen sollten, um etwas Positives von sich zu kommunizieren. Diese Antwort war zu kurz und hätte sicherlich weiteres Nachfragen provoziert. Denn eigentlich wollte der
Personaler ein bisschen mehr von Ihnen erfahren …
Arbeitslosigkeit wird zur Nebensache
+ »Das letzte Anstellungsverhältnis verlief nicht so wie geplant, ich wäre gern länger in dem Unternehmen geblieben, aber die Voraussetzungen
waren einfach nicht dementsprechend. Ich brauchte im Anschluss erst einmal etwas Zeit für mich, um persönliche Dinge zu regeln, eine Strategie für die Zukunft festzulegen und
mich auf eine neue Herausforderung vorzubereiten. Ich habe mich weitergebildet und mir ein sehr gutesBild vom Arbeitsmarkt verschafft. Das hat einige Zeit gedauert. Aber
heute bin ich hier und ich bin sicher, dass ich diese vergangenen sechs Monate gut investiert habe. Davon würde ich Sie gern überzeugen.«
Anmerkung: Haben Sie bemerkt, dass wir die »Arbeitslosigkeit« ganz nebenbei verpackt haben und gleichzeitig noch zahlreiche positive Aspekte mit in die Waagschale geworfen
haben? Bleiben Sie bei solch einer Frage ruhig und lassen Sie sich nicht nervös machen. Hier will man Ihr Durchhaltevermögen testen. Zu wenige Bewerbungen in Zeiten der
Arbeitslosigkeit zeugen von Desinteresse und Demotivation, zu viele Absagen sind nicht gerade eine Empfehlung für Sie. Finden Sie den richtigen Mittelweg. »Aktivitäten«
wie Faulenzen und Urlaub werfen kein positives Licht auf Sie, es sei denn, Sie haben den Urlaub zur Verbesserung Ihrer Sprachkenntnisse genutzt oder sich einen lang gehegten Traum erfüllt
und damit Zielstrebigkeit bewiesen.
Fragen zu Ihren Bewerbungsmotiven
85. Was reizt Sie an dieser Stelle?
– »Wenn ich ehrlich bin, dann …«
Anmerkung: Stopp! Wir wissen, das ist meist nicht mehr als eine Redewendung. Aber soll das womöglich bedeuten, dass Sie bei anderen Antworten »nicht ehrlich« waren?
Verzichten Sie auf solch negative Floskeln!
– »Das ist eine gute Frage. Wir hatten ein sehr gutes und interessantes Gespräch. Die Aufgabenstellung reizt mich mehr als je zuvor, und wenn Sie
mich fragen, was ich darüber hinaus noch erwarte, dann Fairness und …«
Bringen Sie Anforderungen und Fähigkeiten in Einklang
Anmerkung: Mit dieser oder ähnlichen Fragen wie zum Beispiel »Was erwarten Sie von uns?« oder »Was erhoffen Sie sich von unserer Firma?« will der
Personaler ausloten, wierealistisch Ihre Einschätzungen sind und ob Sie ein gutes Verständnis für die Herausforderungen und Aufgaben der ausgeschriebenen
Stelle haben. Sie sollten aber genau deshalb auch noch einmal konkret auf die Anforderungen aus der Stellenausschreibung eingehen und diese mit Ihren Fähigkeiten in Einklang bringen.
Schmeicheleien Ihrerseits sind hier jedoch fehl am Platz.
+ »Das ist eine gute Frage. Wir hatten ja nun schon ein sehr gutes und interessantes Gespräch. Die Aufgabenstellung reizt mich mehr als je zuvor.
Insbesondere …«
86. Warum wollen Sie in unserem Unternehmen arbeiten?
– »Ich komme ja nun aus einem Großunternehmen. Ich habe aber bemerkt, dass ich lieber in einem kleineren Unternehmen arbeiten würde, das
über flachere Hierarchien verfügt und in dem die Dinge mehr miteinander verzahnt sind. Darum bewerbe ich mich bei Ihnen.«
Anmerkung: Hoppla!
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