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Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär

Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär

Titel: Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Moehrs
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Grobianismus, den er im atlantischen Hüttenmuseum hielt und bei dem er Zuschauer vorsätzlich anrempelte, von einem angerempelten Blutschinken mit einer Keule erschlagen.«
    Pff. Gar nicht so einfach ohne das Lexikon.
    »Schön, schön, nicht schlecht... Dritte Frage, Fach zamonische Lyrik: Wie lautet das Gedicht von der Finsterbergmade?«
    Das war eine Fangfrage, aber trotzdem einfach. Das Zamomin rechnete damit, daß ich, wie jeder zamonische Schüler, weggehört hatte, als es um dieses langweilige Gedicht ging. Es wußte ja nicht, daß ich höchstpersönlich mit der Made durch die Finsterberge marschiert war und es mir aus dem Lexikon immer wieder hatte anhören müssen. Das konnte ich bis ans Ende meiner Tage auswendig:
    »Heute muß das Eisen schmilzen Heute wird der Gang gebohrt Frisch hinweg mit Schimmelpilzen Graben ist das Zauberwort!
    Wo ein Weg, da ist ein Wille Ihn zu pflügen durch den Berg Höllenlärm wird aus der Stille Das gehört zum Tageswerk!«
    Um nicht die letzte Handvoll geneigter Leser zu vergraulen, die bis hierhin durchgehalten haben, überspringe ich 74 Strophen. Für das Zamomin aber leierte ich das gesamte Gedicht fehlerfrei herunter, bis zur letzten Strophe:
    »Dann schmolz die Wand, dann brach das Eisen Und durch das Loch strömte das Licht
    Ich spürte Lufthauch, einen leisen
    Und hatte weithin klare Sicht.«
    »Der Vortrag war etwas lustlos«, tadelte das Zamomin, »aber ansonsten fehlerfrei. Nächste Frage, Fach Gralsunder Dämonologie: Was sind niederzamonische Teufelselfen, und wie viele davon passen auf eine Nadelspitze?!«
    Nicht schlecht. Das war seit Jahrhunderten die Zentralfrage der Gralsunder Dämonologie, eigentlich die Daseinsberechtigung dieser geistigen Disziplin. Zunächst einmal war die Existenz von Teufelselfen überhaupt umstritten. Dann waren sie, wenn sie überhaupt existierten, unmeßbar klein, also auch unzählbar.
    So glaubte jedenfalls das Zamomin, als es mir diese Frage stellte. Was es nicht wußte (es wußte also durchaus nicht alles), war, daß ich mit Qwert Zuiopü in unseren Freistunden in der Nachtakademie gerade diese Frage ausgiebig diskutiert hatte. Eines der sogenannten unausgereiften Patente Nachtigallers war das Teufelselfenmikroskop, also hatten wir es uns ausgeborgt und betrieben damit dämonologische Feldforschung. Das überraschendste Ergebnis unserer Studien war, daß Teufelselfen tatsächlich existierten, praktisch überall und in unglaublichen Mengen. Sie saßen in allen Ritzen der Finsterberge, tummelten sich in den Haaren von Fredda und bevölkerten in der Tat bevorzugt Nadelspitzen. Durch die komplizierte Linsenanordnung des Mikroskops waren wir in der Lage, ihre Lebensgewohnheiten zu studieren, und machten dabei sogar die bahnbrechende Entdeckung, daß sie - aber das gehört jetzt nicht hierhin.
    Schließlich machten wir uns die Mühe, ihre Anzahl auf einer Nadelspitze zu zählen. Das war alles andere als einfach, weil sie ständig durcheinanderwimmeln, aber Qwert entwickelte eine Berechnungsformel, die auf der Körperdichte von Teufelselfen und der Quadratmikromillimeterzahl beruht, die eine Nadelspitze umfaßt.
    »7 845 689 654 324 567 008 472 373 289 567 827, 9« antwortete ich.
    »Ich bin beeindruckt!« staunte das Zamomin. »Ich habe diese Frage durch bloßes Nachdenken gelöst, aber auf die 9 hinter dem Komma bin ich nicht gekommen.«
    »Teufelselfen können sich teilen. Eine Elfe kann sich zum Beispiel in zehn kleine Elfchen auflösen, wenn es erforderlich ist«, belehrte ich das Zamomin.
    »Aha. Interessant. Fünfte Frage, Fach Nachtigallersche Schuerphysik: Was besagt die Nachtigallersche Septantentheorie?«
    »Die Nachtigallersche Septantentheorie besagt, daß man das Universum nur durch die Zahl Sieben begreifen kann, und das auch nur, wenn man über sieben Gehirne verfügt. Es gibt sieben Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft, Perpemm, Zamomin und Domestizierte Dunkelheit. Das Universum besteht aus sieben Regionen, Norden, Süden, Westen, Osten, Vorher, Nachher und Zuhause. Diese Regionen lassen sich durch die sieben Elemente teilen: Nimmt man die Astralgewichte der einzelnen Elemente und teilt sie durch die gesamte Septantenmasse der in den sieben Regionen vorhandenen Planeten und Sterne, erhält man eine Zahl, in der nur Siebenen vorkommen. Das eydeetische Gehirn kennt sieben Empfindungen: Wissensdurst, Sehnsucht nach Dunkelheit, Forscherdrang, Mitteilungsbedürfnis, Furchtlosigkeit, Hunger und Durst. Addiert man wiederum die

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