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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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hackte Basilikum. Dann probierte ich die Pasta. Tasha Catchings und Art Davidson waren aus meinem Kopf verschwunden. Gott sei Dank.
    Das Telefon klingelte. Mir kam ein selbstsüchtiger Gedanke. Ich hoffte, dass Claire unsere Verabredung nicht in letzter Minute absagte.
    Ich klemmte das Telefon unters Kinn und meldete mich: »Ja bitte.«
    Es war Sam Ryan, der Leiter des Dezernats und verwaltungsmäßig mein Vorgesetzter. Beim Klang seiner Stimme wusste ich sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein musste.
    »Lindsay, es ist etwas Grauenvolles passiert.«
    Mein Körper war wie gelähmt. Es war, als hätte jemand in meine Brust gegriffen und mein Herz zusammengedrückt. Ich hörte, wie Ryan sagte:
Drei Schüsse, aus nächster Nähe… nur wenige Meter vom Haus entfernt. O mein Gott… Mercer

    »Wo ist er, Sam?«
    »Moffitt. Notoperation. Er kämpft.«
    »Ich komme sofort. Bin schon unterwegs.«
    »Lindsay, hier können Sie nichts tun. Fahren Sie lieber zum Tatort.«
    »Chin und Lorraine übernehmen das. Ich komme gleich.«
    Es klingelte an der Tür. Wie in Trance lief ich hin und öffnete.
    »Hallo«, sagte Claire.
    Ich brachte kein Wort heraus. Sie warf einen Blick auf mein leichenblasses Gesicht. »Was ist passiert?«
    Meine Augen wurden feucht. »Claire… er hat Chief Mercer erschossen.«
    Wir rannten die Treppe hinunter, kletterten in Claires Pathfinder und fuhren von Potrero zum California Medical Center auf den Parnassus Heights. Während der ganzen Fahrt schlug mein Herz wie verrückt – aber voll Hoffnung. Die Straßennamen flogen wie im Traum vorüber – Twenty-fourth, Guerrero, dann über die Castro auf die Seventh zum Krankenhaus oben auf dem Mt. Sutro.
    Kaum zehn Minuten nachdem ich den Anruf erhalten hatte, lenkte Claire den Pathfinder auf den reservierten Parkplatz gegenüber vom Krankenhauseingang.
    Claire wies sich bei der Schwester am Empfang aus und fragte nach dem neuesten Befund. Mit besorgter Miene stürmte sie durch die Schwingtüren. Ich traf Sam Ryan. »Wie steht es?«
    Er schüttelte den Kopf. »Er liegt jetzt im OP. Wenn jemand drei Kugeln wegstecken und überleben kann, dann er.«
    Ich nahm mein Handy und informierte Lorraine Stafford am Tatort. »Hier ist die Hölle los«, sagte sie. »Leute von der Behörde für Interne Angelegenheiten und ein verdammter
Krisenstab
der Stadt. Und die Scheißpresse. Bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen, zu dem Streifenpolizisten vorzudringen, der als Erster am Tatort war.«
    »Lassen Sie
niemanden,
abgesehen von Ihnen und Chin, an den Tatort ran«, sagte ich zu ihr. »Ich komme, sobald ich kann.«
    Claire kam aus der Intensivstation. Ihr Gesicht war angespannt. »Sie haben ihn jetzt aufgemacht, Lindsay. Es sieht nicht gut aus. Seine Großhirnrinde wurde verletzt. Er hat Unmengen Blut verloren. Es ist ein Wunder, dass er so lange durchgehalten hat.«
    »Claire, ich muss rein und ihn sehen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er lebt kaum noch, Lindsay. Außerdem ist er in Narkose.«
    Ich hatte das immer stärker werdende Gefühl, ich schuldete es Mercer. Dass er wissen müsste, dass die Wahrheit mit ihm stürbe, wenn er starb. »Ich gehe rein.«
    Ich wollte in die Intensivstation stürmen, aber Claire hielt mich am Arm zurück. Als ich in ihre Augen blickte, schwand das letzte Hoffnungsfünkchen aus meinem Körper. Ich hatte immer mit Mercer gekämpft. Er war jemand gewesen, bei dem ich stets das Gefühl hatte, ihm etwas beweisen zu müssen – immer wieder. Aber letztendlich hatte er an mich geglaubt. Es war seltsam, aber ich hatte das Gefühl, als verlöre ich noch mal einen Vater.
    Keine Minute später kam ein Arzt in grünem Kittel heraus und streifte die Latexhandschuhe ab. Er sagte zu den Leuten des Bürgermeisters etwas, dann zu Anthony Tracchio, dem stellvertretenden Polizeichef.
    »Der Chief ist tot«, stammelte Tracchio.
    Alle starrten wie betäubt ins Leere. Claire legte den Arm um mich und zog mich an sich.
    »Ich weiß nicht, ob ich das tun kann«, sagte ich und klammerte mich an ihre Schulter.
    »Doch, du kannst«, sagte sie.
    Ich erwischte Mercers Arzt, als er auf dem Weg zurück in die Intensivstation war, und stellte mich vor. »Hat er etwas gesagt, als er eingeliefert wurde?«
    Der Arzt zuckte die Schultern. »Er war noch kurz bei Bewusstsein. Aber was er gesagt hat, war unzusammenhängend. Reine Reflexe. Sofort nach der Einlieferung wurde er an die künstliche Beatmung angeschlossen.«
    »Aber sein Hirn hat noch gearbeitet, richtig,

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