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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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mit Grauen.
    Meine Instinkte waren richtig gewesen. Es handelte sich nicht um eine Serie zufälliger Morde. Dieser Mann war ein eiskalter, berechnender Killer. Er spielte mit uns, forderte uns heraus. So wie mit dem weißen Van und mit dem Tonband. Billy Reffon.
    Schließlich sagte ich wütend »Verdammt« und rief die Mädels an. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Diese drei Frauen besaßen den schärfsten Verstand der Stadt, wenn es um Verbrechen ging. Und dieses Schwein hatte mir angekündigt, dass es weitere Morde geben würde. Wir verabredeten uns bei Susie’s.
    »Ich brauche eure Hilfe«, sagte ich und schaute in die Runde, nachdem wir an unserem Stammtisch in der Nische Platz genommen hatten.
    »Deshalb sind wir da«, sagte Claire. »Du rufst, wir rennen.«
    Cindy lachte. »Endlich gibt sie zu, dass sie ohne uns eine Null ist.«
    »This Kiss« von Faith Hill übertönte ein Basketball-Spiel im Fernsehen, aber wir vier saßen in unserer Ecke und waren in unserer Welt versunken. Herrgott, war es schön, alle mal wieder versammelt zu haben.
    »Nach Mercers Tod herrscht reines Chaos. Das FBI mischt jetzt mit. Ich weiß nicht einmal, wer das Kommando führt. Ich weiß nur, dass noch mehr Menschen getötet werden, je länger wir warten.«
    »Diesmal muss es aber ein paar Regeln geben«, sagte Jill und nippte an ihrem alkoholfreien Buckler-Bier. »Das ist kein Spiel. Beim letzten Mal habe ich jede Dienstvorschrift verletzt, auf die ich den Eid geleistet habe. Beweise zurückgehalten, die Staatsanwaltschaft für persönliche Interessen benutzt. Wenn davon was rausgekommen wäre, würde ich jetzt Dienst im neunten Stock tun.«
    Wir lachten. Im neunten Stock des Präsidiums befanden sich die Zellen.
    »Einverstanden«, sagte ich. Auf mich traf das ebenfalls zu. »Alles, was wir herausfinden, teilen wir der Soko mit.«
    »Nur nicht gleich über Bord gehen«, sagte Cindy und lachte verschmitzt. »Wir sind hier, um dir zu helfen, nicht damit irgendein Bürohengst Karriere macht.«
    »Die Margarita-Bande lebt«, jubelte Jill. »Herrgott, bin ich froh, dass wir wieder dabei sind.«
    »Hast du je daran gezweifelt?«, fragte Claire.
    Ich schaute meine Freundinnen an. Der Club der Ermittlerinnen. Ich hatte ein mulmiges Gefühl. Vier Menschen waren tot, darunter der ranghöchste Polizist der Stadt. Der Mörder hatte bewiesen, dass er überall zuschlagen konnte, wo er wollte.
    »Jeder Mord ist eine Verfeinerung des vorhergehenden und immer waghalsiger«, sagte ich. Dann erzählte ich ihnen von den jüngsten Ermittlungsergebnissen, auch von dem Buch, das man Mercer in die Tasche gesteckt hatte. »Jetzt braucht er nicht mehr den Vorwand, es handele sich um Verbrechen aus Rassenhass. Aber Rassismus spielt eine Rolle. Ich weiß nur noch nicht, welche.«
    Claire berichtete uns von der Obduktion des Chiefs, mit der sie am Nachmittag fertig geworden war. Es war aus großer Nähe drei Mal mit einer 38er auf ihn geschossen worden. »Meinem Eindruck nach wurden die Schüsse wohl überlegt in klaren Intervallen abgegeben. Das habe ich an dem Muster gesehen, mit dem die Wunden ausgeblutet sind. Der letzte Schuss war der in den Kopf. Mercer lag bereits auf dem Boden. Das bringt mich zu dem Schluss, dass beide sich angesehen haben. Er wollte ihn langsam töten. Vielleicht haben sie sich sogar unterhalten. Meiner Schätzung nach kannte Mercer seinen Mörder.«
    »Hast du die Möglichkeit überprüft, dass all diese Polizisten irgendwie in Verbindung standen?«, fragte Jill. »Selbstverständlich hast du, schließlich bist du Lindsay Boxer.«
    »Natürlich habe ich das. Es gibt keinerlei Hinweise, dass sie sich auch nur gekannt haben. Ihre Karrieren scheinen sich nicht gekreuzt zu haben. Tasha Catchings Onkel ist zwanzig Jahre jünger als die anderen. Wir sind nicht imstande, etwas zu finden, das sie verknüpft.«
    »Jemand hasst Bullen. Aber das tun viele Leute«, sagte Cindy.
    »Ich finde einfach das Verbindungsstück nicht. Angefangen hat alles mit der Tarnung eines Mordes als Hass-Verbrechen. Der Mörder wollte, dass wir die Morde in ganz bestimmter Weise betrachten. Er wollte, dass wir seine Hinweise finden. Und er wollte, dass wir die Chimäre finden. Sein Symbol.«
    »Aber wenn es sich um eine persönliche Vendetta handelt, ergibt es doch keinen Sinn, dass er uns zu einer organisierten Gruppe führt«, meinte Jill.
    »Außer, er wollte jemanden belasten«, sagte ich.
    »Oder die Chimäre führt gar nicht zu einer rassistischen

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