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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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wo sich jemand vielleicht an mich erinnern würde. Philia nickte, fügte aber hinzu: »Du hast dich mehr verändert, als du weißt, Fitz. Wäre nicht Litzel gewesen, ich wäre vielleicht einfach an dir vorbeigerannt, ohne zu wissen, wer du bist.«
    Ich wusste nicht, ob mich das trösten sollte oder nicht. Litzel führte mich zur Tür. »Nun, ich nehme an, wir haben uns alle sehr verändert. Was Molly betrifft, so hätte ich sie allerdings überall wiedererkannt. Aber auch für Molly hat es Veränderungen gegeben. Sie hat zu mir gesagt: > Stell dir einmal vor, Litzel, sie haben mich im Violetten Gemach im Südflügel untergebracht. Ich, die ich eine Zofe im Obergeschoss war, im Violetten Gemach, wo früher Lord und Lady Flacker gewohnt haben. Stell dir das nur einmal vor!<« Wieder funkelten ihre alten Augen mich an.
    Ich nickte langsam.

Wir Ihr gewünscht habt, schicke ich Euch einen Boten, um Euch darüber zu informieren, dass die blaue Drachenkönigin Tintaglia und der schwarze Drache Eisfeuer gesehen worden sind. Sie scheinen bei guter Gesundheit zu sein und gesunden Appetit zu haben. Wir haben ihnen übermittelt, dass Ihr Euch um ihr Wohlergehen und das ihrer Jungen sorgt, die in Eurer Obhut verblieben sind. Wir können jedoch nicht sicher sein, ob sie die Dringlichkeit Eurer Sorge verstanden haben. Sie schienen stark aufeinander fixiert zu sein und nur wenig geneigt, die Konversation mit Menschen zu vereinfachen.
    Nachricht von Königin Kettricken an den Rat der Händler von Bingtown

    Am Abend saß ich auf meinem alten Posten hinter der Wand. Dieses eine Mal spionierte ich aus Neugier und nicht auf Grund irgendeines Auftrags von Ghade. Ich hatte eine Weinflasche, Brot, Äpfel, Käse, Würste und ein Frettchen im Korb neben mir sowie ein Kissen, auf dem ich sitzen konnte. Ich blickte durch den Spalt und beobachtete, wie sich die Menschen der Sechs Provinzen und der Äußeren Inseln miteinander mischten.
    An diesem Abend ging es nur wenig formell zu. Der offizielle Teil kam am nächsten Tag. Doch nun stand Essen im Überfluss auf den Tischen, die an die Wand gerückt waren, um Platz zum Tanzen zu lassen. An diesem Abend gab es Gelegenheit für die einfacheren und jüngeren Barden, Gaukler und Puppenspieler, ihr Können unter Beweis zu stellen. An diesem Abend herrschte ein fröhliches Chaos, mischten sich Bürger und Edelleute in den Hallen und auf den Höfen der Burg. Ich hätte vermutlich beruhigt zwischen ihnen herumgehen können, doch dazu fehlte mir der Mut. Also versteckte ich mich, schaute zu und freute mich an der Freude anderer.
    Ich war früh genug auf meinem Posten, um Harm singen zu hören. Er sang für die Kinder, die sich zeitig versammelt hatten, weil man sie auch zeitig wieder ins Bett schicken würde, und er hatte zwei alberne Lieder ausgewählt: eines über den Mann, der den Mond fangen wollte, und eines über die Frau, die ein Glas pflanzte, um Wein zu ziehen. Über diese Lieder hatte er immer gelacht, wenn Merle sie ihm vorgesungen hatte, und das taten nun auch seine kleinen Zuhörer. Das Ganze schien ihm großen Spaß zu machen, und sein Meister wirkte zufrieden mit ihm. Ich seufzte leise. Mein Junge war mit den Barden losgezogen. Das hatte ich mir niemals vorgestellt.
    Ich sah auch Flink, der sein Haar aus Trauer kurz geschoren hatte, wie er mit Web zwischen den Leuten umherging. Der Junge wirkte älter als das letzte Mal, da ich ihn gesehen hatte, zwar nicht vom Aussehen her, aber von seiner Haltung. Er folgte Web, und ich war froh, dass er solch einen Mann als Mentor hatte. Mein Blick ging auf Wanderschaft, und inmitten der Tänzer sah ich den jungen Lord Gentil. Er hatte ein Mädchen im Arm, und zu meinem Entsetzen war das Nessel. Ich schaute ihnen zu und hatte daran zu kauen, bis die Melodie endete und Prinz Pflichtgetreu ihm Lady Sydel brachte und den nächsten Tanz mit Nessel für sich beanspruchte. Pflichtgetreu wirkte ein wenig verloren, hatte ich den Eindruck, und das trotz seines formell angenehmen Gebarens. Ich bezweifelte, dass es die Dame seines Freundes oder seine Cousine waren, mit denen er wirklich tanzen wollte. Was Nessel betraf, so tanzte sie gut, aber gehemmt, und ich fragte mich, ob sie wegen der Schritte unsicher war oder ob der Rang ihres Partners sie nervös machte. Ihr Kleid war schlicht, so schlicht wie auch das Festtagsgewand des Prinzen, und darin sah ich Königin Kettrickens Hand.
    Als ich an die Königin dachte, suchte ich auch nach ihr, und ich fand sie auf

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