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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Schnee. »Gib mir deine Hand«, sagte ich, als er zitternd versuchte, wieder aus dem Loch zu klettern. Er ergriff meine ausgestreckte Hand, und als er sich in meine Richtung zog, brachen wir durch eine zweite Kruste und rasten nach unten.
    Kurz sah ich, wie Dicks Gesicht sich vor Schreck verzerrte, dann wurde sein Heulen vom Donnern des Schnees und Eises verschluckt, di< uns hinterherrutschten. Ich umklammerte die Hand des Narren, während ich mit der anderen verzweifelt nach irgendetwas Festem tastete. Da war nichts. Alles war weiß und nass und kalt, und wir fielen einen nicht enden wollenden Hang aus losem Schnee und Eissplittern hinunter.
    Wenn er an einem sonnigen Tag aus den Wolken fällt, wirkt Schnee weich und flauschig, doch wenn er die Luft zu einem Brei verdickt, kann man nicht mehr atmen. Er drang in meine Kleidung wie ein Lebewesen, das mir die Wärme rauben wollte. Er war schwer und erbarmungslos. Ich kämpfte mit meiner freien Hand, um sie mir nutzlos vors Gesicht zu halten. Wir fielen noch immer, nein,
rutschten
nach unten, und ich wusste, dass noch mehr Schnee uns folgte. Ich hielt die Hand des Narren fest und wusste, dass er mit der freien Hand nicht versuchte, sein Gesicht zu schützen, sondern sich in Todesangst an meine Schulter klammerte. Wir hatten keine Luft zum Atmen.
    Und dann, als wären wir durch einen Kamin gerutscht, fielen wir plötzlich schneller und freier. Ich trat mit den Füßen um mich, machte vage Schwimmbewegungen und spürte, wie der Narr neben mir genauso kämpfte. Ich spürte, wie wir rutschend zum Stillstand kamen, in kalter, nasser Dunkelheit.
    Das ängstigte mich, und ich kämpfte den letzten Kampf, den unsere Körper kämpfen, wenn der Tod uns packt. Dann, irgendwie und entgegen aller Wahrscheinlichkeit, brach ich aus dem Schnee empor. Ich schnappte nach der fast klaren Luft, richtete mich taumelnd auf und zog den Narren hinter mir her. Schlaff hing er in meinem Griff, und ich fürchtete, dass er bereits erstickt war.
    Alles lag in Dunkelheit und Kälte, in Schnee und Eis. Ich steckte bis zur Hüfte darin, zog den Narren hinter mir her, und plötzlich ließ der Schnee mich endgültig los. Als ich aus dem weichen, nassen Zeug watete, hörte ich den Narren keuchend nach Luft schnappen. Ich atmete ebenfalls tief durch, einmal, zweimal. Winzige Eiskristalle erfüllten noch immer die Luft, die wir atmeten, doch uns kam das wie eine schier unglaubliche Verbesserung vor. Wir befanden uns in völliger Dunkelheit.
    Ich schüttelte den Schnee aus meinem Haar und holte mehrere Hand voll davon aus meinem Kragen. Meine Mütze war weg, ebenso wie ein Stiefel. Alles war schwarz um uns herum, und die einzigen Geräusche waren das unglaubliche Knirschen sich festsetzenden Schnees und unser harter Atem. »Wo sind wir?«, keuchte ich, und meine kleine menschliche Stimme klang wie das gedämpfte Fiepen einer Maus in einem Getreidespeicher.
    Der Narr hustete. »Hier unten.« Wir hatten einander losgelassen, standen aber noch immer nahe genug beieinander, dass unsere Körper sich berührten. Der Narr kauerte zu meinen Füßen, und ich fühlte, dass er etwas tat. Ein blasses grünliches Licht erschien in seinen Händen. Ich blinzelte. Zuerst sah ich nur ein Glühen. Erst dann erkannte ich, dass das Licht aus einem kleinen Kästchen stammte. »Das wird nicht lange halten«, warnte er mich, und sein Gesicht wirkte in dem fahlen Licht geradezu unheimlich. »Höchstens einen Tag. Das ist Magie der Uralten, Magie der teuersten und seltensten Art. Ich habe nicht mein ganzes Vermögen verspielt. Tatsächlich halte ich einen guten Teil davon gerade in den Händen.«
    »Den Göttern sei Dank dafür«, sagte ich ermutigt. Einen flüchtigen Augenblick lang fragte ich mich, ob dies das einzig wahre Gebet war, von dem Web einmal gesprochen hatte. So schwach das Licht auch sein mochte, bedeutete es doch einen schier unendlichen Trost für mich. Es reichte gerade aus, um unser beider Gesichter zu erhellen, als wir einander ansahen. Der Narr hatte die Mütze auf dem Kopf behalten, und sein Rucksack hing ihm noch an einem Riemen über der Schulter. Der andere Riemen war heruntergerutscht. Es erstaunte mich, dass er ihn tatsächlich behalten hatte. Mein Schwert hingegen war samt Waffengurt verschwunden. Ich beobachtete, wie sich der Narr auch den anderen Riemen wieder um die Schulter schlang. Wir schwiegen, während wir uns den Schnee von der Kleidung klopften, um uns dann umzuschauen.
    Wir konnten so gut wie

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