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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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konnte also kein Unfall sein. Sie sagten, dass William McIntyre wieder gesund werden würde. Sonst war niemand verletzt worden. Die anderen Familienmitglieder waren schon fort gewesen. Dan hatte der Polizei erzählt, dass Alistair Oh das Haus in großer Eile verlassen hatte. Sollte der alte Fiesling doch ruhig jede Menge Ärger bekommen. Doch die Geschichte von den 39 Zeichen, die geheime Bibliothek und den eigenartigen Mann mit dem Fernglas hatte er lieber für sich behalten.

    »Wer war der Mann in Schwarz bloß?«, flüsterte Amy, als hätte sie gerade denselben Gedanken gehabt. Sie hielt Grace’ Schmuckschatulle in ihrem Schoß und verknotete ihr Haar, wie sie es immer tat, wenn sie nervös war.
    »Weiß nicht«, sagte Dan. »Alistair?«
    »Er kann nicht an zwei Orten gleichzeitig gewesen sein.«
    »Mr Holt?«
    »Mr Holt ist jünger und hat viel mehr Muskeln.«
    »Tante Beatrice als Mann verkleidet?« Dan gefiel diese Idee, denn für Beatrice sprach auf jeden Fall ihre Bösartigkeit. Schließlich hatte sie die beiden einfach im Haus zurückgelassen, ohne darüber nachzudenken, was aus ihnen werden sollte. Doch Amy verdrehte nur die Augen.
    »Es war niemand, den wir kennen, Dan. Da bin ich mir ziemlich sicher. Doch er hat uns beobachtet, als wollte er wissen, ob wir überleben. Ich glaube, er hat das Feuer gelegt, um uns dort unten einzuschließen.«
    »Mrrrp«, sagte der Kater.
    »Ich bin Saladins Meinung«, stimmte Dan zu. »Nach unseren Erfahrungen mit diesem Mann in Schwarz und Onkel Alistair sollten wir eine neue RESOLUTION verabschieden. Von alten Männern wegbleiben.«
    »Wir müssen mit allen vorsichtiger sein«, flüsterte Amy. »Dan, unsere Mutter hatte etwas mit den 39 Zeichen zu tun. Diese Notiz -«
    »Ja, aber das ist unmöglich. Die Mission hat gerade erst begonnen!«
    »Es war Mamas Handschrift. Da bin ich mir ganz sicher. Die Notiz lautete: Folge Franklin, erster Hinweis. Knochenlabyrinth . Wir müssen herausfinden, was das bedeutet. Das ist genau die Art von Geheimnis, die Mama geliebt hat!«

    Dan wusste, dass es ihm egal sein sollte, aber er fand es schrecklich, dass Amy sich besser an ihre Eltern erinnerte als er. Er hätte niemals die Handschrift ihrer Mutter erkannt. Er hatte keine Ahnung, was für ein Mensch sie gewesen war.
    »Das Buch ist weg«, murrte er. »Wir haben schon verloren, oder?«
    Amy zog das Monogramm, das auf dem Deckel von Grace’ Schmuckschatulle eingraviert war, mit dem Finger nach. »Vielleicht nicht. Ich habe eine Idee, aber wir brauchen dazu einen Erwachsenen. Damit hatte Alistair recht. Wir werden niemals ohne erwachsene Begleitung reisen können.«
    »Reisen?«, fragte Dan. »Wohin fahren wir denn?«
    Amy schielte zu der Polizistin. Sie lehnte sich näher zu Dan hinüber und flüsterte: »Zuerst müssen wir jemanden finden, der uns begleitet. Und zwar schnell. Tante Beatrice wird bald das Jugendamt anrufen. Wir müssen nach Hause, unsere Sachen holen und weg von hier. Wenn die Polizei herausfindet, dass wir keinen Vormund mehr haben, geben sie uns in eine Pflegefamilie oder noch Schlimmeres. Dann werden wir die 39 Zeichen niemals finden.«
    Daran hatte Dan nicht gedacht. Er wusste nicht viel über Pflegefamilien, doch er wollte lieber keine Bekanntschaft mit ihnen machen. Würde eine Pflegefamilie ihm erlauben, seine ganzen Sachen zu behalten? Wohl eher nicht.
    »Wo finden wir einen Erwachsenen?«, fragte er. »Sollen wir einen mieten?«
    Amy verknotete ihr Haar zu einer Schlinge. »Wir brauchen jemanden, der uns tun lässt, was wir wollen, ohne viele Fragen zu stellen. Jemand, der alt genug ist, um als unsere Begleitperson durchzugehen, aber nicht streng genug, um uns aufzuhalten. Jemand, der irgendwie nachgiebig ist.«

    »Heißt ›nachgiebig‹, dass wir diesen Jemand anlügen dürfen?«
    »Mrrrp«, sagte Saladin, als würde er das in Ordnung finden, solange er nur frischen Fisch bekam.
    Das Polizeiauto bog in die Melrose Street ein und hielt vor einem verwitterten Sandsteinhaus.
    »Ist das die richtige Adresse?«, fragte die Polizistin. Sie klang gelangweilt und ärgerlich.
    »Ja«, antwortete Amy. »Ich meine, ja, Ma’am.«
    »Seid ihr sicher, dass jemand zu Hause ist? Jemand, der auf euch aufpasst?«
    »Nellie Gomez«, erwiderte Dan. »Sie ist unser Au-pair -«
    Er riss die Augen auf. Er sah Amy an und wusste, dass sie dasselbe dachte wie er. Es war so offensichtlich, dass sogar ein Holt darauf gekommen wäre.
    »Nellie!«, sagten sie wie aus einem Mund. Sie

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