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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Lächeln. Dan fragte sich, ob er auch so aussehen würde, wenn er
einmal älter war. Seine Mutter, Hope, hatte rotbraunes Haar, genau wie Amy. Sie war etwas jünger als ihr Vater und Dan fand sie sehr hübsch. Ihre Kappe war von den Baltimore Orioles, sein Vater trug eine der Boston Red Sox. Er fragte sich, ob das Zufall war oder ob es ihre jeweiligen Lieblingsmannschaften gewesen waren und ob sie jemals darüber gestritten hatten, welche der Mannschaften die bessere war. Er wusste es nicht. Er wusste noch nicht einmal, ob sie grüne Augen hatten, wie er selbst, weil die Kappen ihre Gesichter verdeckten.
    Er hätte gern noch andere Fotos von ihnen gehabt. Er hätte gern gewusst, wo sie sonst noch hingereist waren und was sie dabei angehabt hatten. Er hätte gern ein Bild besessen, das ihn mit seinen Eltern zeigte. Doch es gab keine weiteren Fotos. Alles, was sich in ihrem alten Haus befunden hatte, war verbrannt, und Grace hatte immer behauptet, dass sie keine anderen Bilder von ihnen hatte, obwohl Dan nie ganz begriffen hatte, warum das so war.
    Er starrte das Bild an und bekam ein flaues Gefühl im Magen. Er dachte an das Feuer in Grace’ Haus, an den Mann in Schwarz, an Mr McIntyre, wie er auf dem Asphalt gelegen hatte, an Onkel Alistair, der wie ein Irrsinniger davongefahren war, und an die Handschrift seiner Mutter in dem Buch von Benjamin Franklin.
    Was war an diesem Buch so wichtig? Dan kannte sich aus mit dem Wert von Sammlerstücken, doch noch nie hatte er gehört, das etwas wertvoll genug gewesen wäre, um dafür ein Haus niederzubrennen.
    Grace musste gewusst haben, was sie tat, als sie die Jagd nach den 39 Zeichen ausgerufen hatte. Sie hätte Amy und ihn nicht im Stich gelassen. Dan sagte sich das immer und immer wieder, weil er es so gerne glauben wollte.
    Es klopfte an der Tür. Er nahm die Plastikhülle mit dem Bild
aus dem Album und ließ sie in seinen Rucksack gleiten. Er zog den Reißverschluss zu, als die Tür aufging.
    »He, du Zwerg«, sagte Amy ungeduldig, aber sie klang nicht wirklich böse. »Bist du fertig?«
    »Ja, ja. Alles im grünen Bereich.«
    Sie hatte geduscht und die Kleidung gewechselt und trug nun wieder ihre normale Jeans und ein grünes T-Shirt. Sie runzelte die Stirn, als sie seinen vollen Rucksack sah, und schaute dann all die Kisten an, die in seinem Schrank standen. Dan vermutete, dass sie wusste, wie er sich fühlte, dass er alles, was er so lange zusammengesammelt hatte, zurücklassen musste.
    »Du könntest auch noch eine Tasche mitnehmen«, bot sie an. »Wenn das hilft.«
    Für Amys Verhältnisse war das ein ziemlich netter Vorschlag. Doch Dan starrte nur auf seinen Schrank. Irgendwie wusste er, dass er niemals mehr hierher zurückkehren würde. »Amy, wie viel Geld kriegen wir für den Schmuck, was denkst du?«
    Sie griff sich an den Hals, und Dan bemerkte, dass sie Grace’ Jadehalsband trug. »Ich weiß nicht.«
    Dan begriff, warum sie ihn so schuldbewusst ansah. Er war kein Fachmann für Juwelen, doch er konnte sich denken, dass das Halsband eines der wertvollsten Stücke in der Schatulle gewesen war. Wenn sie es behalten wollte, würden sie lange nicht so viel für den Schmuck bekommen.
    »Sie werden uns übers Ohr hauen«, warnte er sie. »Wir haben keine Zeit, um richtig zu verhandeln. Und außerdem sind wir nur Kinder. Wir müssen den Schmuck zu jemandem bringen, der uns dafür Bargeld gibt und nicht viele Fragen stellt. Wir kriegen wahrscheinlich nur ein paar Tausend Dollar - ein Bruchteil dessen, was das Zeug wert ist.«

    Wir brauchen Fahrkarten für drei Leute«, sagte Amy unsicher. »Und Hotels. Und Essen.«
    Dan atmete einmal tief durch. »Ich werde meine Karten und meine Münzen verkaufen. Es gibt einen Laden unten am Platz …«
    »Dan, du hast Jahre gebraucht, um das alles zusammenzutragen!«
    »Aber wir brauchen das Geld. Der Ladenbesitzer wird mich natürlich ausnehmen, doch ich kann für alles zusammen leicht dreitausend bekommen.«
    Amy starrte ihn an, als wäre er ein Außerirdischer. »Dan, ich glaube, der ganze Rauch hat dich irre gemacht. Bist du dir sicher?«
    Aus irgendeinem verrückten Grund war er es. Er wollte unbedingt an dieser Mission teilnehmen. Das hier war viel wichtiger als seine Sammlung. Er wollte denjenigen schnappen, der Grace’ Haus niedergebrannt hatte. Er wollte das Geheimnis der 39 Zeichen ergründen. Und am allermeisten wollte er endlich diesen verdammten Reisepass benutzen und seine Eltern stolz machen. Vielleicht würde er

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