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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Cartoon!«
    Dan kniff die Augen zusammen. Auf dem Bild war eine Schlange zu sehen, die in dreizehn Stücke zerteilt war. Jedes davon war mit dem Namen einer amerikanischen Kolonie beschriftet.
    »Nicht sehr lustig für einen Comic«, bemerkte Dan.
    »Es soll auch nicht lustig sein«, erklärte Amy. »Damals waren Cartoons dafür da, ein Argument für eine politische Diskussion zu formulieren. Er sagt hier so etwas wie: Wenn die Kolonien sich
nicht vereinigen, werden die Briten kommen und sie alle zerstören.«
    »Aha.« Dan wandte seine Aufmerksamkeit seinem Computer zu. Sie waren vielleicht seit fünf Minuten in der Bücherei, und schon langweilte er sich und tippte lieber auf seinem Laptop herum, als ihr zu helfen.

    Amy brütete über den anderen Zeugnissen: eine Zeitung, die auf Franklins eigener Druckerpresse gedruckt worden war, eine Kopie von Pilgrim’s Progress , die Franklin gehört hatte. Es gab hier so viele großartige Dinge. Doch wonach suchte sie? Amy fühlte sich unter Druck gesetzt und so konnte sie nicht gut nachdenken.
    »Findet ihr, was ihr braucht?«, fragte die Bibliothekarin. Sie hatte lockiges Haar und trug eine dicke Brille. Sie sah ein bisschen wie eine freundliche Hexe aus.
    »Ich weiß nicht genau. Gibt es vielleicht noch mehr Dokumente? Irgendetwas, das Franklin wichtig war?«
    Die Bibliothekarin überlegte einen Moment. »Seine Briefe waren ihm wichtig. Er hat viele, viele Briefe an seine Familie und seine Freunde geschrieben, weil er ja so lange in Europa gelebt hat. Ich werde euch ein paar von ihnen bringen.« Sie schob ihre Brille zurecht und verließ den Raum.
    »Franklin hat die auch erfunden«, sagte Amy geistesabwesend.
    Dan runzelte die Stirn. »Bibliothekarinnen?«
    »Nein, Gleitsichtbrillen! Er hat zwei unterschiedliche Gläser in der Mitte durchgeschnitten und die Hälften dann wieder zusammengeklebt, sodass er mit derselben Brille sowohl in die Ferne als auch in der Nähe sehen konnte.«
    »Ach so.« Dan war nicht sehr beeindruckt. Er fing wieder an,
mit seinem Laptop zu spielen. Die geheimnisvolle Taschenlampe von Mr McIntyre lag vor ihm auf dem Tisch und er schaltete sie immer wieder an und aus.
    Die Bibliothekarin brachte ihnen einen Stapel neuer Dokumente, unter anderem alte Briefe, die in Plastikhüllen aufbewahrt wurden. Amy las sie durch, aber langsam verlor sie den Mut. Nichts sprang ihr ins Auge, nichts rief: »Hinweis!«
    Plötzlich setzte sich Dan aufrecht hin. »Ich hab’s gefunden!«
    »Was hast du gefunden?« Sie hatte angenommen, dass Dan nur Computerspiele spielte, doch als er ihr den Laptop hindrehte, konnte sie auf dem Bildschirm das Bild einer Taschenlampe sehen, die genauso aussah wie die, die Mr McIntyre ihnen geschickt hatte.
    »Es ist ein Schwarzlicht-Lesegerät«, verkündete Dan.
    »Oh!« sagte die Bibliothekarin. »Sehr raffiniert. Wir haben eines davon für unsere Sammlung.«
    Amy sah auf. »Warum? Was kann man denn damit machen?«
    »Man kann damit Geheimschriften lesen«, erklärte die Bibliothekarin. »Im Unabhängigkeitskrieg haben Spione unsichtbare Tinte benutzt, um geheime Botschaften zu übermitteln. Sie haben ihre Nachrichten in harmlos wirkenden Briefen versteckt, in Liebesbriefen oder auf Bestellungen bei Kaufleuten. Der Empfänger hielt den Brief vor eine brennende Kerze oder benutzte eine chemische Lösung, um die versteckten Wörter zwischen den Zeilen sichtbar zu machen. Natürlich können wir unsere Dokumente nicht beschädigen, indem wir sie mit Chemikalien besprühen, also benutzen wir stattdessen Schwarzlicht, um sie auf geheime Botschaften hin zu untersuchen.«
    Amy hielt das Schwarzlichtgerät hoch. »Dürfen wir das auch mal ausprobieren?«

    »Die Zeit könnt ihr euch sparen, meine Liebe«, sagte die Bibliothekarin. »Wir überprüfen all unsere Dokumente aus der Kolonialzeit. Leider haben wir auf keinem von ihnen eine geheime Botschaft gefunden.«
    Amy war ratlos. Sie hatten hier so viel Zeit verschwendet und wussten immer noch nicht, wonach sie eigentlich suchten. Im Geiste machte sie eine Liste der Orte, an denen sie noch suchen konnte, doch die war ziemlich lang. Sie konnten sie unmöglich bis heute Abend um acht abarbeiten.
    Geheimbotschaften . Franklin hatte viele Briefe an Freunde und Familie geschrieben, während er in Europa lebte. Folgt Franklin . Eine verrückte Idee nahm in ihrem Kopf Gestalt an.
    Amy sah die Bibliothekarin an. »Sie sagten, dass ihm seine Briefe sehr wichtig waren. Gibt es woanders noch mehr

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