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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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die Musikauswahl hier ein bisschen seltsam ist?«
    Dan kauerte sich hin, um die CD-Hüllen zu lesen. Green Day, Rage Against the Machine, Eminem, die Red Hot Chili Peppers und - was war das? Zwielicht des Genies: Das Spätwerk von Wolfgang Amadeus Mozart.

    Er nahm die CD heraus und gab sie Amy, die sie in die Anlage steckte. Sie setzten die Kopfhörer auf. Dan erwartete irgendeine Art geheime Botschaft und war maßlos enttäuscht, als nur ein langweiliges Streichquartett zu spielen begann.
    Er sah Amy mit mürrischer Miene an - von Mozart hatte er nun wirklich für den Rest seines Lebens genug gehört. Er betrachtete die CD-Hülle, auf der die üblichen doofen klassischen Musikwörter zu lesen waren - Kantate, Adagio, Kadenz. Amy wusste mit Sicherheit, was sie bedeuteten. Oder zumindest würde sie so tun als ob, nur um ihn zu ärgern.
    Seine Augen bewegten sich zum Ende der Liste: Adagio KV 617 (1791). Da war es wieder. Er drückte auf den Vorlaufknopf und sprang zum letzten Track.
    In diesem Moment gab der Boden unter ihren Füßen nach und sie glitten eine Metallrutsche hinab. Die Seitenwände waren verspiegelt, sodass sie ihren eigenen Schrecken beobachten konnten.
    Amy presste beide Hände gegen die schiefe Ebene und versuchte verzweifelt, ihre Rutschpartie abwärts zu verlangsamen. Doch das hatte so gut wie keinen Effekt, auch nicht als sie versuchte, die Gummisohlen ihrer Turnschuhe in die Rutsche zu stemmen. Die Oberfläche war makellos und glatt.
    Was -? Nicht einmal in Gedanken war sie in der Lage, einen vollständigen Satz zu bilden.
    Plötzlich sprangen vor ihnen zwei Türen auf, und Amy
sah mit Schreck geweiteten Augen, wie der Boden unaufhaltsam auf sie zu raste. Es gab kein Entkommen. Sie versteifte sich und erwartete den Aufprall …
    Doch der kam nicht. In letzter Minute veränderte die Rutsche ihren Neigungswinkel und setzte sie sanft auf einem weichen Kissen ab. Augenblicklich sprangen sie auf die Füße. Ein Gang erstreckte sich vor ihnen. Seine schlichten weißen Wände waren mit Gemälden behängt. Leise klassische Musik ertönte im Hintergrund.
    »Noch ein Mozarthaus?«, flüsterte Dan.
    »Das kann nicht sein«, antwortete Amy. »Einige dieser Gemälde sind modern. Hier sieht es eher aus wie in einem Kunstmuseum.«
    Dan begriff nicht. »Ein unterirdisches Museum, in das du durch einen CD-Laden rutschen musst?«
    Amy starrte auf ein Porträt in einem kunstvoll gearbeiteten alten Rahmen - ein Mann, dessen Gesicht zum Teil im Schatten lag und um dessen Hals eine steife weiße Halskrause lag. »Dan - ich bin ziemlich sicher, dass das ein Rembrandt ist.«
    Ihr Bruder verzog das Gesicht. »Du hast mich gezwungen, das Rezept an die Mönche zurückzuschicken. Ich nehme mal an, dass du mir auch nicht erlauben wirst, ein eine Million Dollar teures Gemälde zu behalten?«
    »Wenn es echt ist, sind es wohl eher 50 Millionen.«
    »Ka-bumm!« Dan starrte auf die Kunstwerke, die die Wände des Flurs schmückten. »Das alles hier kostet bestimmt …« Er schluckte. »Es gibt nicht genug Geld auf
der Welt, um auch nur die Hälfte von diesem Kram zu kaufen!«
    Amy nickte. »Aber etwas ist eigenartig. Grace war absolut verrückt nach Rembrandt. Sie hatte Tonnen von Büchern über seine Bilder. Und doch habe ich dieses hier niemals zuvor gesehen.«
    »Eine Fälschung?«, vermutete Dan.
    »Das glaube ich nicht. Der Stil ist vollkommen. Und sieh nur …« Sie führte ihn weiter den Gang entlang. »Das hier ist ganz sicher ein Picasso. Aber es ist auch nicht berühmt. Ich glaube, das hier könnte eine geheime Galerie unentdeckter Meisterwerke sein.«
    »Und was hat das mit Jonah Wizard zu tun?«, fragte Dan.
    Die klassische Musik verstummte und eine wohlklingende Stimme verkündete: »Das war der letzte Satz der unvollendeten Symphonie von unserem Franz Schubert. Sie hören Radio Janus - einmal Janus, immer Janus. Als Nächstes gibt es eine einzigartige Aufnahme von Scott Joplin bei seinem Auftritt auf der Geburtstagsparty von Harry Houdini.«
    Als das lebhafte Ragtimeklavier erklang, dämmerte es Amy. »Janus! Das ist einer der vier Zweige der Cahill-Familie! Janus, Tomas, Ekaterina und Lucian!«
    »Ich hasse die Lucians«, zischte Dan. »Das ist der Zweig der Kobras. Und auch der von Irina - erinnerst du dich, wie sie uns in diese irre Kommandozentrale in Paris gelockt hat?«

    »Ich denke«, vermutete Amy mit einem erstickten Flüstern, »dass dies hier auch so ein Ort sein könnte. Nur dass der hier für die

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