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Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai

Titel: Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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der Schriftrolle. Er bestand aus einer dunklen, eleganten Kalligrafie, die von einer verblassten, unfertig wirkenden Felsformation umgeben war, die inmitten einer Hügellandschaft lag.

    Alistair begann zu übersetzen: »›An dem Ort der letzten Eroberung liegt zwischen drei Hörnern der Reichtum des Volkes. Durch die vereinten Elemente wird Einlass gewährt und das Höchste enthüllt werden.‹«
    »Klar wie Wasabi«, bemerkte Dan.
    »Schaut euch mal die Buchstaben darunter genauer an«, bemerkte Amy. »Sie sehen wie lateinische Buchstaben aus.«
    Dan leuchtete mit seiner Lampe auf ein paar einfache, dick gezeichnete Buchstaben, die sich am unteren Ende der Schriftrolle befanden:
    »›Toota‹?«, las Ian. »Könnte das eine phonetische Schreibweise für das französische toute sein?«
    »Gut, Ian, gut«, sagte Dan. » Französisch auf einer japanischen Schriftrolle.«
    »›Letzte Eroberung‹ …«, murmelte Alistair. »Das ist es! Das ist der Schlüssel. Ich weiß, wo sich der Hinweis befindet!«
    »Wo?«, fragten Amy und Dan wie aus einem Mund.
    Zum ersten Mal an diesem Tag huschte ein Lächeln über Alistairs Gesicht. »Der Ort, an dem Hideyoshi seinen letzten Feldzug durchgeführt und an dem er seine schmerzlichste Niederlage erlitten hat!«

    »Richtig«, sagte Ian unsicher. »Natürlich. Und … das ist in …?«
    »Wir fahren nach Hause«, sagte Alistair mit leuchtenden Augen. »Nach Korea.«

Zehntes Kapitel
    Bae.
    Der Name, der einst so eine große Rolle in seinem Leben gespielt hatte, erfüllte Alistair nun nur noch mit Wut.
    Sein Onkel Bae war so nahe gewesen. Nur einen Steinwurf von ihm entfernt auf der anderen Straßenseite!
    Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt , mahnte Alistair sich selbst. Er würde warten müssen. Planen.
    Er ging zu seinem Sitz zurück, um nach seinen Mitreisenden zu sehen. Die Kabra-Geschwister waren in eine alte Folge von O . C . California vertieft, die auf ihren personalisierten Bildschirmen in den Rückenlehnen der Sitze vor ihnen lief, und Amy und Dan lösten das Kreuzworträtsel in der Kundenzeitschrift der Fluggesellschaft.
    Leise entfaltete er das Stück Papier, das er in der Bibliothek ausgedruckt hatte. Alistair hatte in seinem Leben ein Vermögen für Privatdetektive ausgegeben, die nach dem Mann suchen sollten, der ihm alles genommen hatte. Nun schien die Identität dieses Mannes endlich geklärt worden. Er war in hohem Alter gestorben. Er war als geachteter Mann gestorben, der sein Vermögen heimlich durch Auftragsmorde aufgebaut hatte, und jeden einzelnen dieser
Morde sorgfältig dokumentiert hatte. Offensichtlich hatte er wirklich alles aufgehoben - in einem geheimen Panzerschrank.
    Alistair strich den Ausdruck vor ihm auf dem Klapptischchen glatt. Seine Finger zitterten, als er ihn, sicher schon zum 100. Mal, las:

Nur mit Mühe gelang es Alistair, seine Abscheu und seinen Ärger zu unterdrücken.
    5000 Dollar .
    Das Leben seines Vaters für läppische 5000 Dollar.
    Die Einzelheiten dessen, was sich in New York abgespielt hatte, waren fest in Alistairs Erinnerung eingebrannt. Er trug die zerfledderten und vergilbten Zeitungsausschnitte, die von dem Mord berichteten, immer noch bei sich: New York City, 12. Mai 1948: Der koreanische Industrielle Gordon Oh ist an der 45. Straße, Ecke Madison Avenue, auf dem Weg zum Theater getötet worden.
    Die Zeitungen schrieben alle dasselbe: Es hatte einen Einbruch bei Brooks Brothers gegeben. Der Alarm wurde ausgelöst und der verzweifelte Räuber rannte mit einer Waffe in der Hand die Madison Avenue hoch und versuchte ein Auto zu kapern, das an einer roten Ampel gehalten hatte - die geliehene Limousine seines Vaters. Mr Oh hatte versucht, den Mann zu überwältigen. Er hatte tapfer gekämpft, doch auf tragische Weise sein Leben verloren. Der Täter war entkommen und niemals gefasst worden.
    Sein Vater war zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Ein unglücklicher Zufall.
    Soweit der offizielle Bericht.
    Als Kind hatte Alistair niemals irgendwelche Zweifel gehegt, dass daran etwas faul sein könnte. Doch manchmal waren Unfälle auch geplant und Mörder angeheuert. Er hatte sich stets vor seinem Onkel Bae Oh, dem Zwillingsbruder
seines Vaters, gehütet. Bae war der faule Zwilling gewesen, der gierige Nichtsnutz, der wiederholt als Oberhaupt der Ekaterina übergangen worden war und stets im Schatten des tüchtigen und beliebten Gordon stand. Als Erwachsener entdeckte Bae das falsche Spiel für sich und war bei seinen

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