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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Theo. »Wir sollten uns jetzt besser aufmachen, bevor er es sich noch anders überlegt.«
    »Gibt es vielleicht irgendeinen Seitenweg?«, erkundigte sich Amy. »Ich, ähm, würde gerne ein paar Sachen anschauen, die Touristen normalerweise nicht sehen.«
    »Ich kenne immer einen Hinterausgang, erinnerst du dich?«, lächelte Theo. »Aber eins solltest du dir merken, aus Gräbern gibt es immer nur einen Ausweg.«
    »Okay, wir haben ein paar Regeln zu beachten«, erklärte Theo dann. »Dieses Grab ist in einem sehr prekären Zustand, also sind weder Kameras, Blitzlichter oder Taschenlampen erlaubt. Sobald ich die Tür öffne, gehen die Lampen an. Ihr werdet etwas sehen können, aber es ist nicht sehr hell. Die Fresken müssen um jeden Preis geschützt werden. Passt auf die Stufen auf und berührt keine der Wände. Und wenn ich sage, dass es Zeit ist zu gehen, dann gehen wir auch. Wir haben zehn Minuten. Einverstanden?«
    Alle nickten. Theo öffnete eine schwere Eisentür. Er verschwand im Grab und sie folgten ihm die enge Treppe hinunter. Die Luft wurde kühler, während sie hinabstiegen, und es roch nach Staub. Amy hörte Dan husten. Sie hoffte, dass die abgestandene Luft sein Asthma nicht verschlimmern würde.
    Theo redete leise mit ihnen. »Man hat das Grab leer vorgefunden. Räuber hatten es schon vor langer Zeit ausgeräumt. Doch in diesem Grab gibt es noch einen wertvolleren Schatz.«
    Sie traten in die erste Kammer. Amy sog scharf die Luft ein. Farben sprangen sie an, lebendig und schön. Töne in Rot, Gold, Grün und Blau.
    »Das da ist Nefertari. Ihr Name bedeutet ›Die Schönste‹.«
    Die Gestalt trug ein durchsichtiges weißes Gewand mit einem weiten goldenen Kragen und Ohrringen in Blütenform.
    »Sie ist wirklich wunderschön«, seufzte Nellie. »Ich bin total neidisch auf ihren Schmuck.«
    »Seht nach oben«, flüsterte Theo.
    Über ihren Köpfen erstrahlte die Decke in einem tiefen Blau. Goldene Sterne waren mit ein paar schnellen Strichen Reihe um Reihe hingeworfen. Amy fühlte sich schwindlig.
    »Das Grab ist so angelegt, dass sich Nefertari auf dem Weg abwärts vom Leben verabschiedet«, erklärte Theo. Er ging vor und eine enge Treppe hinunter. »Verschiedene Götter grüßen sie und helfen ihr bei ihrer Reise. Der letzte Raum ist dann die Grabkammer.«
    Sie gingen an weiteren Wandmalereien vorbei, die lebendig und farbenfroh wirkten. »Das hier ist Osiris«, erzählte Theo und zeigte auf eine Gestalt. »Der Gott der Unterwelt und der Ehemann von Isis. Immer wenn wir in ein Grab gehen, betreten wir die Welt des Osiris.«
    Sie gingen weiter in die Kammer. »Hier führt Isis Nefertari in die Unterwelt«, erläuterte Theo. »Seht nur, wie vorsichtig sie ihre Hand hält. Und sie legt das Henkelkreuz, das Symbol des ewigen Lebens, auf ihren Mund.«
    Amy hatte ihre Suche nach einem weiteren Hinweis völlig vergessen. Es war schwer, sich zu konzentrieren, wenn einen so viel Farbe und Geheimnis umgab. Sie befand sich im Zentrum einer uralten Welt, und alles, wozu sie in der Lage war, war, sich immer wieder umzusehen und so viele Bilder wie möglich in sich aufzunehmen.
    »Unsere zehn Minuten sind um«, verkündete Theo.
    »Aber das kann nicht sein! Wir sind doch gerade erst hierhergekommen!«, beschwerte sich Amy.
    »Die Zeit vergeht hier unten im Nu, stimmt’s? Aber wir müssen gehen. Habt ihr gefunden, wonach ihr gesucht habt?«
    »Nein, aber es war atemberaubend«, sagte Amy. Wie sollten sie hier bloß eine einzelne Hieroglyphe oder eine Zeichnung finden? Alles war sehr alt, hatte schon Jahrtausende existiert, bevor Katherine Cahill überhaupt geboren wurde. Katherine musste dieses Grab gesehen haben, sie musste darin umhergegangen sein, gefangen genommen von seiner Schönheit, genau wie sie es gerade erlebt hatten. Wie konnte sie hier etwas hinterlassen haben, von dem sie annahm, dass man es finden würde? Hier konnte sie keinen Gegenstand versteckt haben; ihre Führer waren Grabräuber, also wusste sie, dass Gegenstände hier nicht sicher sein würden.
    Amy warf einen letzten Blick zurück, bevor sie wieder nach oben ins Sonnenlicht stiegen. Was hast du hiergelassen, Katherine?, fragte sie sich.

    Als sie zum Boot zurückkamen, sahen sie den weißen Zettel am Mast flattern. »Was ist das?«, wunderte sich Amy. Ihr schwante Böses.
    »Vielleicht ist es eine Speisekarte von einem Bringdienst«, sagte Dan. »Mumien Pizza!«
    Sie sprangen an Bord. Nellie keuchte. Der Zettel war mit einem ziemlich

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