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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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du willst, aber geh auf keinen Fall im Nil schwimmen«, warnte Theo. »Es gibt Parasiten, Würmer, die dich, sagen wir, in deinem Wohlbefinden beeinträchtigen würden. Ihre Larven dringen durch die Haut ein. Und natürlich gibt es auch hier und da ein Krokodil.«
    »Okay, du hast mich überredet«, sagte Dan.
    »Kommt schon, lasst uns unseren Kram an Bord bringen.«
    Die Kabine war sauber, schmal und schlicht. Es gab zwei Schlafplätze am Bug und eine Sitzgruppe ließ sich zu einem weiteren Bett umbauen. Bücherregale säumten beide Seiten der Kabine. Theo erklärte, er werde an Deck schlafen. »Um nach Krokodilen Ausschau zu halten«, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
    »So«, sagte er dann, »jetzt muss ich mich um die Besuchserlaubnis für das Grab kümmern. Dafür muss ich sicher ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten. Vielleicht möchtet ihr später, wenn es wirklich heiß wird, ein Schläfchen machen, aber bis dahin habt ihr immer noch Zeit, das Tal ein bisschen zu erkunden. Wo wollt ihr anfangen?«
    Amy blätterte Grace’ Reiseführer durch. Im Flugzeug hatte sie bemerkt, dass Grace eine Ausgrabungsstätte mit hellblauer Tinte angestrichen hatte. »Sie hat gesagt, dass wir den Tempel der Hatschepsut nicht verpassen dürfen.«
    »Super. Beide Stätten sind auf der Thebener Seite des Flusses.« Theo sah Nellie an. »Wie würde es dir gefallen, das Büro eines richtigen Archäologen zu besichtigen?«
    »Wirklich? Das fände ich toll.«
    Dan rollte die Augen in Richtung Amy. Er hatte sich bisher nicht vorstellen können, dass Nellie sich tatsächlich in ein richtiges … Mädchen verwandeln konnte. Er war praktisch luftkrank geworden, als er beobachtet hatte, wie sie sich mit Theo im Flugzeug die Erdnusstütchen geteilt hatte. Er wünschte sich, Nellie würde wieder zur Verehrung ihres iPods zurückkehren.
    »Lasst uns zur Uferstraße hinunterlaufen. Da setze ich euch dann in ein Taxi«, schlug Theo Amy und Dan vor. »Nellie und ich treffen euch dann in genau einer Stunde an Hatschepsuts Tempel. Und dann geht es weiter zum Grab.«

    »Ich kann nicht glauben, dass Theo behauptet hat, es wäre jetzt noch nicht so heiß«, stöhnte Amy. »Wie viel heißer kann es denn noch werden?«
    Doch da offenbarte ihr die flirrende Wüstenluft ein unglaubliches Bild und die Hitze war – fast – vergessen. Der Tempel der Hatschepsut stand am Fuße turmhoher Klippen. Er war in drei Stufen erbaut, Säulen schmückten die gesamte Vorderfront. Eine Reihe von Rampen und Treppen führte zu ihm hinauf.
    »Ist das nicht fantastisch?«, fragte sie begeistert.
    »Welcher Teil genau?«, entgegnete Dan. »Der Sand? Oder vielleicht der Sand?«
    »Da sind wir nun, schreiten über Land, auf dem Menschen schon vor Tausenden von Jahren gewandelt sind. Ich habe im Reiseführer gelesen, …«
    Dan hielt zwei gekreuzte Finger in die Luft: »Vorlesungsalarm!«
    »… dass dieser Tempel während der 18. Dynastie von Senenmut, dem Architekten der Königin, entworfen worden ist. Später ist er von Ramses beschädigt worden …«
    »Ich nehme an, er war kein besonderer Fan …«
    »… und eine Zeit lang war er sogar ein koptisches Kloster. Sie graben immer noch Teile davon aus. Ich denke, wir sollten gleich zu den Reliefs gehen, die die Reise der Königin ins Land Punt abbilden. Schau, was Grace geschrieben hat.«
    Lasst euch das nicht entgehen! Sogar damals, während des Neuen Reiches, musste eine Königin ihre Weihnachtseinkäufe erledigen.
    »Wo liegt Punt?«, fragte Dan. »Neben Komma und Strich?«
    »Das weiß niemand so ganz genau. Man glaubt, dass es das heutige Somalia ist. Hatschepsut hat eine Expedition dorthin gemacht.«
    Sie kamen an eine breite Rampe, in deren Mitte sich niedrige Stufen befanden. Die Hitze prallte von den hellen Steinen zurück und schlug ihnen entgegen. Die blassen Gelb- und Beigetöne des Sandes und der Klippen verwandelten alles in ein pulsierendes Schimmern. Amy war inzwischen froh, dass Theo darauf bestanden hatte, dass sie Sonnenbrillen und Baseballmützen trugen. Die Sonne auf den Steinen blendete sie. Während sie hinaufstiegen, fühlte sich Amy wie erschlagen. Alles machte sie benommen: die Hitze, der blaue Himmel, die Klippen und die Erhabenheit der Statuen und der Säulen.
    »Da ist sie«, sagte Amy und zeigte auf eine Statue von Hatschepsut.
    »Whoa, die hat ja’nen Bart«, stellte Dan fest. »Die Königin war ein Kerl!«
    »Sie hat sich selbst König genannt«, erklärte Amy. »Also wird sie

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