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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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über Shaka. In zwei Jahren ist jedoch eine Ausstellung über ihn geplant.«
    »In zwei Jahren?«, wiederholte Dan.
    Mrs Thembeka nickte freundlich. »Unser Hauptlesesaal befindet sich im dritten Stock, falls Sie Interesse daran haben, ihn zu nutzen. Eis wird in der Cafeteria verkauft.«

    »Danke.« Amy zog Dan zur Treppe.
    Auf der dritten Etage befand sich ein großzügiger Lesesaal mit endlosen Buchreihen. »Ich dachte, die achten hier die Menschenrechte«, spottete Dan und befreite sich aus Amys Umklammerung. »Und jetzt? Sollen wir jetzt jedes Buch über Shaka Zulu lesen und hoffen, dass wir einen Hinweis finden?«
    »Nur nicht den Mut verlieren«, beschwichtigte Amy ihn, setzte sich an einen der Computer und tippte den Namen Shaka ein.
    Nellie seufzte. »Ich hoffe, du liegst richtig, Amy. Denn unser kleiner Eisjunkie hier hat schon irgendwie recht. Ich mag dich wirklich sehr, aber ich nehme mal an, bei dieser Vorgehensweise verbringen wir den Rest unseres Lebens in dieser Bibliothek. «
    Dan setzte sich an einen der anderen Computer. Auf der Tastatur lag ein Hochglanzprospekt über das Verfassungsgericht Südafrikas. Er legte ihn zur Seite, aber dabei fiel sein Blick auf den Titel: »Die schmachvolle Geschichte von Nummer Vier«. Das hörte sich doch nach etwas an.
    Neugierig begann er zu lesen:
    Um die Geschichte des südafrikanischen Volkes, seinen Mut und seine Auflehnung gegen die Unterdrückung verstehen zu können, beginnen wir beim Old Fort Prison Complex, auch bekannt als »Nummer Vier«.
    Ursprünglich Mentonville genannt, öffnete es 1893 auf dem damaligen Hospital Hill. Nachdem britische Uitlanders (Außenseiter) versucht hatten, die burische Regierung zu stürzen, wurde es einige Jahre später durch Fort geschützt. Anfangs saßen nur Weiße in dem Gefängnis ein. »Nummer Vier« wurde als sogenanntes »Native Prison« für Schwarze errichtet. Dort wurden Informanten die Zähne
ausgerissen, manche trugen sie gar als Trophäe um den Hals. Ursprünglich für 356 Gefangene ausgerichtet, beherbergte es bald 1100 Insassen. Täglich fanden heftige Kämpfe zwischen den unterschiedlichen Häftlingsbanden statt. Spülklosetts gab es erst ab 1959. Streikende Minenarbeiter, Opfer absurder Apartheidgesetze, Gegner des Passgesetzes, Studenten des Soweto-Aufstands von 1976 – sie alle wurden in Nummer Vier gefangengehalten, neben vielen Helden des Afrikanischen Nationalkongresses wie Nelson und Winnie Mandela, Albertina Sisulu und Oliver R. Tambo.
    Dan hielt inne. So also hatten sie die Menschen unter der Apartheid behandelt. Nummer Vier stand für die Missachtung von Menschenleben!
    Nummer Vier .
    Dans Hirn schaltete zu der Handschrift unten auf der Shaka-Postkarte.
    BIMRSESOSEIM GEKK #4.
    »Amy!«, platzte er heraus. »Nummer Vier – erinnerst du dich? Das stand doch hinter dem Namen, den wir entschlüsselt haben. Nummer Vier, so hieß auch das Gefängnis!«
    Amy eilte zu ihm. »Constitution Hill, Nummer Vier – das ist es, Dan!«
    Dan las jetzt laut weiter:
    »›Zu den Insassen des berüchtigten Gefängnisses gehörten mehrere historische Persönlichkeiten: Mahatma Gandhi, der gegen die Diskriminierung der indischen Einwanderer protestiert hatte, und Winston Churchill, der hier als Kriegsberichterstatter inhaftiert war, bevor er in ein Gefängnis in Pretoria verlegt wurde. Churchill schrieb nicht nur in seinen Büchern London to Ladysmith via Pretoria und Ian Hamilton’s March offen über den Burenkrieg, in Pretoria ist zudem private Korrespondenz über
Nummer Vier aufgetaucht. Die meisten Papiere wurden gleich nach ihrer Entdeckung gestohlen, doch hinterließ man der Constitution Hill Library eines der verbliebenden Dokumente aus der Privatsammlung von Mrs Grace Cahill …‹«
    Dan brach ab. Absolute Stille senkte sich auf die dritte Etage. Selbst die Klimaanlagen und Computer schienen stillzustehen. »Grace …« flüsterte er.
    »Dan …«, sagte Amy. »Was ist mit dem zweiten Namen? Dieser andere Gekk-Bruder? Weißt du noch, wie wir ihn entschlüsselt haben?«
    »Church Hill …«, antwortete er abwesend. » Churchill! «
    »Nur müssten es dann zwei Hs sein und nicht drei«, bemerkte Nellie.
    »Churchill war ein Cahill«, überlegte Amy weiter. »Ein Lucian.«
    »Und das Dokument befand sich in Pretoria – wie in ›Wir marschieren nach Pretoria‹«, erklärte Dan. »Das Lied, das Irina zitiert hat, deutete auf den Ort hin, an dem sich das Dokument früher befunden hat. Aber Grace war zuerst

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