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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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da!«
    Dan tippte den Namen WINSTON CHURCHILL ein. Eine Titelliste erschien, jeweils mit einer kurzen Erklärung versehen. Dann suchte er nach der Anmerkung »Schenkung von Grace Cahill« und klickte auf ANSICHT.
    Im nächsten Moment färbte sich der Bildschirm blau, und es erschien folgender Hinweis:
    ARCHIVDOKUMENT
NICHT ZUR ANSICHT

Fünfzehntes Kapitel
    Dans patentierter Ich bin nur ein nettes, neugieriges Kind -Gesichtsausdruck erzielte eigentlich immer Erfolge. »Könnten wir uns das Churchill-Dokument ansehen?«, bat er Mrs. Thembeka mit oskarverdächtiger Unschuldsmine. »Es wäre ja so spannend, etwas in den Händen zu halten, das Churchill persönlich geschrieben hat.«
    Er suchte Unterstützung bei Amy, aber die war gar nicht bei der Sache. Sie hatte sich in eine Biografie von Winston Churchill vertieft, die sie in der Bibliothek gefunden hatte.
    Mrs Thembekas Telefon summte, und sie wandte sich ab, um den Hörer abzunehmen. »Tut mir leid, Junge, aber der Zugang zum Archiv ist streng geregelt. Entschuldigung.«
    »Netter Versuch«, murmelte Nellie.
    Dans Blick wanderte zu den Aktenschränken direkt hinter Mrs Thembeka. Bestimmt waren die Papiere dort verwahrt. Er sah sich nach etwas um, womit er die Bibliothekarin ablenken könnte. Da entdeckte er eine Bronzetafel, die genau über den Aktenschränken hing:
    Die Constitution Hill Library
ist dankbar für die Unterstützung
unserer großzügigen Wohltäter
beim Programm zur Leseförderung

Ruth Aluwani
Oliver Bheka
Piet Broeksma
Grace Cahill
    »Amy, sieh dir das an!«, schrie Dan. »Grace! Sie ist überall!«
    Mrs Thembeka sah zu Dan auf. Sie murmelte etwas in den Hörer, legte abrupt auf und trat hinter ihrem Schreibtisch hervor. »Kanntet ihr Grace Cahill?«, fragte sie. Sie blickte von Dan zu Amy, dann zu Nellie und zurück. Ihre Augen glänzten. »Oh, mein Gott. Ich hätte es merken müssen. Du siehst genau aus wie sie.«
    »Ich?«, staunte Dan. Er hatte seine Großmutter wirklich gemocht, aber sie war eine alte Frau mit silbergrauen Haaren und Falten gewesen.
    »Dieselben Augen. Und du …« Die afrikanische Frau ergriff Amys Hand. »Du musst die geliebte Enkeltochter sein, von der sie so oft gesprochen hat. Bitte, setzt euch.« Sie deutete auf einen Stuhl und ein schmales Sofa, dann schloss sie die Bürotür. »Ich war sehr betroffen, als ich erfuhr, dass eure Großmutter verschieden ist. Wir waren gute Freunde, wisst ihr. Wie habt ihr hierher gefunden? Durch Robert?«
    Dan sah zu Amy. »Äh … wir kennen keinen Robert.«
    Die Bibliothekarin griff in ihre Schreibtischschublade, holte einen Stapel alter Fotos heraus und hielt sie ihnen hin. »Seht ihr? Das war vor – ach, vor zehn Jahren.«
    Auf dem Bild standen Mrs Thembeka und Grace Arm in Arm unter einem Theatervordach, auf dem man nur noch die Worte von Athol Fugard sehen konnte. Grace war sonnengebräunt und ihre Haut war fast so dunkel wie Mrs Thembekas. »Sie sehen aus wie Schwestern«, meinte Amy.

    Grace’ Bekannte lachte. »Vielleicht waren wir das auch. Unsere Seelen waren jedenfalls irgendwie miteinander verwandt. «
    Dan drehte das Foto um und entdeckte eine verblichene Handschrift:

    Er zeigte sie Amy. Seine Schwester sah aus, als würde sie gleich weinen. »Lemur …«, sagte sie. »Damit ist sicher The Flying Lemur , Grace’ Privatflugzeug, gemeint.«
    »Wir sind den ganzen Nachmittag umhergeflogen – ach, wie hat sie dieses Flugzeug geliebt! Wir waren über Swaziland, dem Banhine Nationalpark in Mozambique, dann haben wir kurz aufgetankt …«
    »Was bedeutet ›Aloe‹?«, fragte Dan.
    Die Afrikanerin lächelte. »Das bezieht sich auf das Theaterstück, das wir an jenem Abend gesehen haben: A Lesson from Aloes . Die Aloe-Pflanze gedeiht unter den schlimmsten Entbehrungen – sengende Sonnenhitze und monatelang kein Wasser. Sie ist ein Symbol für das südafrikanische Volk, das trotz der Apartheid überlebt hat. Manche Aloe-Arten haben zudem eine außerordentliche Heilwirkung. Grace war begeistert von dem Stück.«
    »Wie haben Sie Grace eigentlich kennengelernt?«, fragte Amy.
    »Sie saß in dem Komitee, das meine Bewerbung bearbeitet hat«, erklärte Mrs Thembeka. »Sie wollten eigentlich einen erfahreneren Bibliotheksleiter, aber Grace beharrte darauf, dass
die Stelle an jemanden vergeben wird, dem die Menschenrechte wirklich am Herzen liegen. Ich habe mich der Bewegung angeschlossen, nachdem mein Cousin Vuyo … Er war Student in Soweto …«
    War .
    Ihr brach die Stimme, und

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