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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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Botschaft an der Wand hinterlassen hat.«
    Dan sah zu Amy und wusste, dass sie dasselbe dachte wie er: L wie Lucian.
    »Und wie lautete diese Botschaft?«, fragte Dan.
    Kurt zuckte die Achseln. »Ich hab sie als Kind gesehen. Ich war viel da unten, stundenlang, und hab gesungen, weil mich da niemand hören konnte.« Er schenkte Amy ein Lächeln. »Früher war ich eher schüchtern.«
    »Wo ist denn diese Wand?«, wollte Dan wissen. »Können wir da hin?«
    »Du hast Asthma«, erklärte Amy. »In den Stollen ist es staubig.«
    »Das war es auch in der Höhle in Seoul«, erwiderte Dan. »Und mit mir war alles okay.«
    »Seht selbst«, sagte Kurt und zeigte auf eine wackelige Konstruktion, die von einem Zaun mit »BETRETEN VERBOTEN«-Schildern umgeben war. »In dem Schacht ist schon einiges passiert. Man muss das Ding nur einmal schief ansehen und schon bricht darin was zusammen. Sie wollen ihn bald endgültig zuschütten. «
    »Also können wir nicht rein?«, schlussfolgerte Dan.
    »Doch. Wenn ihr eine kostenlose Beerdigung wünscht«, entgegnete Kurt. Er zwinkerte Dan zu und wandte sich dann an Amy. »Spielst du Schach?«
    »Ein b-b-bisschen«, stotterte Amy.
    Prima. Dan konnte sein Glück kaum fassen.

    »Sie ist erstklassig«, warf Dan ein. »Gegen sie hast du keine Chance!«
    »Ich nehme die Herausforderung gerne an«, sagte Kurt keck. Dan konnte es nicht fassen – hatte dieser Kurt etwa tatsächlich ein Auge auf seine Schwester geworfen?
    Während Amy dem fremden Jungen mit hochroten Wangen zurück ins Haus folgte, verschwand Dan still und leise.
    In die verlassene Kohlegrube.

Siebzehntes Kapitel
    »Bist du wahnsinnig?«
    Dan drehte sich um. In der untergehenden Sonne erkannte er Nellies Umriss. Mit ihrer aktuellen Frisur sah sie aus wie ein kleiner Stegosaurus, der auf einem menschlichen Körper thronte. »Er hat mir zugezwinkert«, verteidigte Dan sich. »Das heißt, es geht in Ordnung.«
    »Du bist tatsächlich wahnsinnig«, meinte Nellie. »Er hat gezwinkert, weil er deine Schwester mag. Amy ist jetzt die Gefangene eines irren Schachdämons aus Südafrika.«
    Dan blickte über Nellies Schulter. Durch das Fenster konnte er beobachten, wie der alte Mann am Herd hantierte und dabei ohne Unterbrechung vor sich hin plapperte, während Amy und Kurt sich ihrem Schachspiel widmeten. Wenn die beiden nicht gerade auf das Brett starrten, warfen sie sich verstohlene Blicke zu.
    »Die sind doch das perfekte Paar«, erklärte Dan. »Und wegen der Grube hat er übertrieben. Die werden da immer ganz nervös bei so was, aus Sicherheitsgründen.«
    »Weißt du überhaupt, was du da tust?«, zischte Nellie.
    »Ne«, erwiderte Dan. »Aber die Grube steht schließlich schon seit achtzehnhundertsoundso. Stimmt’s?«
    Nellie dachte kurz nach. Dann griff sie hinter sich, nahm ihren Rucksack ab und holte eine Taschenlampe hervor. »Nimm die. Höre ich auch nur das kleinste Steinchen fallen, hol ich
dich da sofort wieder raus, aus Sicherheitsgründen. Also los, kriech in den Schacht. Aber fall nicht. Wenn du etwas an der Wand findest, helfe ich dir, es aufzuschreiben. Wenn nicht, war’s das und wir verschwinden. Klaro?«
    Dan schnappte sich die Lampe. »Du bist echt hart.«
    »Ich weiß. Beeil dich.«
    Dan rannte auf ein großes Loch in der Mitte des eingezäunten Gebiets zu. An dessen Rand war eine ausgefranste Strickleiter befestigt. Er schluckte. »Die Leiter sieht ziemlich antik aus.«
    Nellie sah in die Grube hinab. »Also gut. Plan B. Du beugst dich rein und schaust nach. Ich halt dich an den Beinen fest. Schnell!«
    »Gut.« Einen Augenblick erstarrte er. Das letzte Mal, als er in einer Grube gewesen war, wurde er von tödlichen Spinnen und einer Giftschlange überrascht. Das war in Coober Pedy, in Australien, gewesen. Ganz zu schweigen von seinem Asthma. Du bist ja gar nicht richtig drinnen , beruhigte er sich. Du steckst nur ein bisschen den Kopf rein.
    Dan musste schwer schlucken, dann kroch er auf allen vieren an den Rand der Grube. Er spürte, wie Nellies Hände seine Knöchel umfassten, und knipste die Taschenlampe an.
    Das Loch war groß genug für eine Person. Die Wände waren glatt, so als wären sie mit Schellack gestrichen. Die Strickleiter führte hinab ins Nichts und schaukelte leise im unsichtbaren Wind. Ein beißender, leicht fauler Geruch stieg auf.
    Die stinkende Grube in Witbank hatte Churchill geschrieben.
    »Kannst du was sehen?«, raunte Nellie.
    »Lass mich bloß nicht fallen«, verlangte Dan.
    Die

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