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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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hinunter.
    »Juhuuuu!«, ertönte Kurts Ruf – und dann wurde Dan endlich über den Rand gezogen. Hustend.
    »Chhh … Chhh …« Sein Atmen war nur noch ein verkrampftes Keuchen, ein dünnes Röcheln in der Nacht.
    »Bringt ihn ins Haus!«, befahl der alte Mann.
    Asthma . Manchmal, in Notsituationen, gab es einen Adrenalinschub, der die Symptome unterdrückte. So war es in Seoul gewesen. Aber Asthma war unberechenbar. Und jetzt kam es Dan vor, als habe man ihm einen nassen Lappen über Nase und Mund gelegt.
    Er spürte, wie er nach drinnen getragen und aufs Sofa gesetzt wurde. »Schluck das«, sagte Kurt und gab ihm einen langen kaktusartigen Gegenstand, den er geknickt hatte, damit er eine weiße Flüssigkeit freigab.
    Sie schmeckte scheußlich und hinterließ ein pelziges Gefühl auf seiner Zunge. Dan würgte, zwang sich dann aber doch, sie hinunterzuschlucken. Amy saß ganz ruhig neben ihm und wartete, bis seine Atmung sich wieder normalisiert hatte.
    Dann erst flippte sie aus.
    »Wie konntest du nur so leichtsinnig sein!«, schimpfte sie. Und mit einem wütenden Blick auf Nellie fuhr sie fort: »Und du – du sollst auf uns aufpassen, anstatt Dans dumme Ideen zu unterstützen!«
    »Aber …«, stammelte Dan.
    Seine Schwester schnitt ihm das Wort ab. »Verstehst du das denn nicht? Wir haben nur uns, Dan!«
    »Ich … ich habe Churchills Botschaft gefunden!«, entgegnete ihr Bruder.

    » Du hast was? «, fragte Kurt.
    » Du hast was? «, wiederholte Amy.
    Dan griff in seine Hosentasche und holte die durchgepauste Nachricht hervor. »Das stand an der Wand in dem Kohleschacht! «
    »Das war mal ein Kohleschacht«, verbesserte Kurt ihn. »Jetzt ist es ein riesiger Einsturztrichter voller Geröll und Erde.«
    »Ein Einsturztrichter!«, wiederholte Amy.
    Kurt nahm eine Taschenlampe von der Fensterbank und leuchtete nach draußen auf den verschütteten Schacht.
    »Ich … ich wäre beinahe darin begraben worden …«, flüsterte Dan entsetzt.
    »Darüber denken wir jetzt nicht weiter nach«, meinte Kurt. »Zeig uns mal die Botschaft.«
    Dan sah zu seiner Schwester. »Willst du nicht noch einmal wiederholen, was dein neuer Freund gerade gesagt hat?« Doch bevor Amy noch etwas erwidern konnte, breitete er die Nachricht auf dem Tisch aus.

    Dan starrte schweigend auf die Buchstaben. Er ging sie immer wieder von Neuem durch.
    »WLSC …«, überlegte Kurt.
    »Winston Leonard Spencer-Churchill!«, verkündete Amy.
    »Ihr beide seid das perfekte Team«, bemerkte Dan. Amy wurde erneut rot.
    Der alte Mann strahlte. »Sieh sich das einer an! Wir wussten ja nicht einmal, dass er sich in dem Schacht versteckt hatte!«
    »Einige wussten es schon«, murmelte Kurt. »Aber … was soll das bedeuten? Klingt doch vollkommen bescheuert. Wie die Fantasien eines Irren.«
    »Aber wirklich«, stimmte Nellie zu. »Der Typ hat ja auch wochenlang in einem Kohleschacht festgesteckt. Kein Wunder, dass er da ein bisschen durchgedreht ist.«
    Kurt prustete. »Mit ›Tim B und Hase K‹!«
    Churchill ist durchgedreht. Ein Irrer. Bescheuerte Fantasien .
    Dan tat das einzig Sinnvolle.
    »Ja, ihr habt recht«, sagte er und nahm das Blatt in die Hand. »Kompletter Nonsens ist das. Können wir auf jeden Fall vergessen. «
    Und Amy und Nellie sahen mit offenen Mündern zu, wie er die geheime Botschaft in kleine Stücke zerriss.

Achtzehntes Kapitel
    Amy konnte es nicht fassen.
    Irgendetwas war zwischen ihr und Kurt geschehen. Sie konnte es nicht richtig erklären. Ja, sie hatten Schach gespielt. Aber da war mehr dabei gewesen. Ihre Sinne waren alle zugleich aktiviert gewesen.
    Zum ersten Mal seit Wochen hatte sie an etwas anderes denken können als an die Zeichenjagd.
    Und jetzt musste sie gehen, einfach so.
    Es war kaum Zeit für einen Abschied.
    »Viel Glück«, hatte ihr Kurt gewünscht.
    Welch unglücklicher Moment für sie beide, hatte Amy nur gedacht.
    Und dann hatte Dan auch noch Churchills Botschaft zerstört.
    »Wie konntest du das nur tun?«, fragte sie ihn, als Nellie sie aus Witbank fortbrachte … weg von Kurt.
    Ihr Bruder sah sie ungläubig an. »Komm schon, Amy. Du glaubst doch nicht, nur weil ich das Papier zerrissen habe …«
    »Ich weiß! Du hast alles gespeichert!«, erwiderte Amy. »Dan Cahills Gehirnakrobatik, schon klar. Aber darum geht es gar nicht. Wie konntest du nur riskieren, in diesen Schacht zu klettern! Du hättest sterben können! Wieder einmal!«
    »Ich habe entdeckt, was niemand sonst in hundert Jahren entdeckt hat«,

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