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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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Kampf bewährt«, erklärte Dan. »Sie wird heute noch angewandt. Die Tomas wollten nicht dahin, wo wir sie haben wollten. Wir mussten sie in Bewegung bringen. Ich hab einfach gedacht, wir könnten aus der Geschichte lernen oder so.«
    »Moment mal«, meinte Nellie. »Und das aus Dan Cahills Mund?«
    Die Tomas lagen unter ihnen in der tiefen Grube, stöhnten, stritten und versuchten, den fast senkrechten Rand emporzuklettern. Die Schüler standen am Rand und sangen wieder ein Lied, in einer fremden Sprache mit fließenden Harmonien. Professor Bardsley lächelte. »Französisch«, erklärte er. » Mon cœur se recommande à vous von Orlando die Lasso. Eins der Lieblingslieder eurer Großmutter. Und auch meines.«
    »Die Kiste, Dan«, zischte Amy. »Mach sie auf!«
    Dan versuchte, den Deckel zu öffnen, aber Teile des kakteenähnlichen Gewächses waren im Verschluss eingeklemmt.
    »Lass mich mal«, sagte Amy und schlug gegen den Deckel. Sie zog ihn auf und abgerissene Pflanzenwurzeln traten hervor. Sie waren bis ins Innere der Kiste vorgedrungen. Der Inhalt sah aus wie eine dichtgepackte Wurzelkonserve.
    »Sieht aus wie Thunfisch«, witzelte Dan.
    Kurt holte ein Taschenmesser hervor. »Vielleicht könnt ihr das gebrauchen«, bat er an.
    Amy stach mit dem Messer zwischen die Wurzeln und schnitt hindurch. »Da ist was drin«, murmelte sie.
    »Ja. Gepresster Kaktus«, erwiderte Dan.

    »Nein, kein Kaktus.« Kurt lächelte. »Das ist umhlaba oder auch inhlaba , eine Arzneipflanze. Ähnlich der Aloe. Hilft bei vielen Beschwerden. Man findet sie nur in diesem Teil der Welt.«
    »Dan, sieh mal!« Amy zog ein fein gearbeitetes Schmuckstück hervor, ein Armband mit Edelsteinen, die das Sonnenlicht einfingen und mit lauter dünnen Strahlen reflektierten. Amy stellte die Kiste ab und entwirrte die kurze Kette, um sie in Ruhe bestaunen zu können.
    In der Mitte des Schmuckstücks konnte man den Schriftzug SHAKA erkennen.
    »Darf ich?« Professor Bardsley hielt das Armband ins Licht. Er nahm ein kleines Messer aus der Tasche und kratzte an einem der Steine. »Liebe Güte, das sind Diamanten . Wisst ihr, was das wert ist?«
    Dan griff nach dem Schmuck und strich mit den Fingern über die klaren glatten Steine. Er erinnerte sich daran, was der alte Mann im Shaka Museum von Durban zu ihnen gesagt hatte: Churchill war besessen von Shaka. Darum ist er auch nach Südafrika gereist. Nicht als Reporter. Nicht als Kämpfer. Er wollte alles über das isipho herausfinden.
    »Äh, sagt mal«, fragte Dan. »Kennt irgendjemand das Wort isipho ?«
    »Das ist Zulu«, erklärte Professor Bardsley. »Und bedeutet Geschenk .«
    Dans Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Churchill war auf einer Mission gewesen. Er hatte es auf das Zeichen der Tomas abgesehen. Er hatte im Gefängnis gesessen, hatte sich in einer Kohlegrube versteckt – und all das hatte ihn nicht aufhalten können. Als die Gruppe sich in Bewegung setzte, murmelte Dan
seiner Schwester und Nellie zu: »In seinem Hinweis sagte Churchill, er wolle das, was mit Shaka begraben liege – und erinnert ihr euch, was der Typ im Museum gesagt hat? Er war hinter dem isipho her! Das ist das Zeichen der Tomas, Amy!«
    Diamanten . Die magische Substanz. Organische Stoffe – Pflanzen, Bäume, Tierreste – durch die Zeit und das Gewicht der Erde komprimiert, verwandeln sie sich in die härteste, strahlendste Substanz.
    Dan hielt das Armband in die Sonnenstrahlen, die zwischen den Bäumen hereinbrachen. Die Diamanten waren wer weiß wie lange versteckt gewesen und doch schossen sie das Sonnenlicht mit einem blendenden Funkeln zurück.
    »Das war zu ahnen«, meinte Amy und nahm das Armband zurück. »Kriege, Apartheid – all das ist wegen der Diamantenvorkommen geschehen.«
    »Alle wollten sie haben, und sie waren bereit, dafür zu töten …«, schmunzelte Dan. »Wie bei unserem Geheimnis um die Zeichen.«
    »Das werdet ihr büßen.« Mr Malusis Stimme dröhnte aus der Grube. »Ihr habt Ausweise gestohlen und ihr habt unser Eigentum geraubt! Ihr seid Diebe!«
    Amy wollte schon etwas nach ihm werfen, aber dann besann sie sich eines Besseren, zählte bis zehn und entspannte sich wieder. Mr. Malusi zu bestehlen, wäre zwar die passende Rache, aber es wäre nicht rechtens.
    Sie trat einen Schritt nach vorn. Kurt wollte ihr folgen, aber sie winkte ab, lief zum Rand der Grube und sah hinab. »Äh, was ist eigentlich mit dem Schild, das sie aus dem Museum in Durban gestohlen haben?«
    Mr Malusi starrte sie

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