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Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers

Titel: Die 39 Zeichen 07 - Die Spur des Zulu-Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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stupste Amy an. Sie sah ihn an und nickte kaum merklich. Das Fahrzeug schlingerte um das Gebäude.
    Plötzlich spürte Dan, wie ihm ein Sack über den Kopf gestülpt wurde. »He!«, rief er.
    Amy und Nellie kreischten. Dan versuchte aufzustehen, aber seine Arme wurden nach hinten gerissen. Er fühlte, wie sich ein raues Seil um seine Handgelenke zog und ein Knebel über seinen Mund gelegt wurde.
    Dann wurde er auf die Beine gezogen und von hinten geschubst.
Sie liefen über Beton. Er spürte, wie eine Windböe sein Hemd aufbauschte, als ein niedrig fliegendes Flugzeug vorbeizog.
    Er wurde durch eine Tür geschoben. Zwei Hände drückten ihn nach unten auf einen Stuhl. Neben sich konnte er Amy und Nellie keuchen hören.
    »Eins … zwei … drei … alle da.« Die Stimme lief wie eine brennende Schnittwunde Dans Rücken hinab. »Wir regeln das vernünftig, einverstanden?«
    Ihm wurde der Sack vom Kopf gezogen und er blickte in das Gesicht von Isabel Kabra.

    »Meine Lieblinge«, verkündete Isabel Kabra, während sie hingebungsvoll ihre Fingernägel in Form feilte. In dem Plastikschalenstuhl wirkte sie etwas fehl am Platz. »Ihr seid also nach Südafrika gekommen und habt herausgefunden, dass der nächste Hinweis Diamant ist. Sehr schlau. Findet ihr nicht, Kinder?«
    »Hoffentlich habt ihr euch nicht zu sehr verausgabt«, kicherte Natalie.
    »Wie dumm, dass ihr so viel Mühen auf euch genommen habt«, fügte Ian hinzu. »Wir hätten es euch auch einfach sagen können.«
    Der Schnurrbart-Typ kniete sich hinter Amy, Dan und Nellie und band ihre Beine an den Stühlen fest. Isabel, Ian und Natalie fixierten sie über den Betonboden des Lagerschuppens hinweg. Die Regale lagen voller Kannen, Kisten, Werkzeuge und Ersatzteile. Hinter Ians Kopf ragte ein großer zerbeulter Propeller an einem Motor mit Keilriemen hervor.
    Amy bemühte sich, die Beherrschung zu bewahren. Isabel
kannte das Zeichen. Irgendwie war sie ihnen auf die Spur gekommen. Aber Isabel versetzte Amy nicht mehr in Staunen. Und auch nicht in Angst. Amy wollte nur eins.
    Sie wollte Isabel endlich drankriegen.
    »Woher wisst ihr davon?«, stammelte Dan. »Das war ein Tomas-Zeichen!«
    »Churchill war ein Lucian, Kleiner«, erklärte Isabel mit einem zufriedenen Glucksen. »Er hat das Zeichen der Tomas schon vor einhundert Jahren entdeckt. Habt ihr wirklich geglaubt, wir wüssten das nicht?«
    »Richtig«, meldete sich nun Ian zu Wort. »Gut gesagt, Mutter.«
    Sie funkelte ihn wütend an und er schwieg.
    »Also, wenn ihr das alles sowieso schon wusstet«, sagte Nellie, »warum sind wir dann hier?«
    »Ich habe euch vermisst, ihr Lieben«, antwortete Isabel. »Seit diesem unerfreulichen kleinen Zusammentreffen mit den Haien, Amy, für das ich mich noch einmal entschuldigen möchte, spüre ich so eine Art Schutzinstinkt in mir. Ich habe mir Sorgen um euer Wohlergehen gemacht.«
    »Als du dieses Feuer gelegt hast, warst du aber nicht besonders besorgt um uns, du Unmensch!«, erwiderte Amy patzig.
    Dan sah sie entsetzt an. Sein Gesicht war wie gelähmt vor Angst.
    Doch Isabel schüttelte nur traurig den Kopf. »Unmensch. Und das aus dem Munde der Person, die Irina Spasky umgebracht hat.«
    »Ich soll sie umgebracht haben? Das warst DU!«, schrie Amy.
    »Ach ja? In den Zeitungen steht aber etwas anderes«, bemerkte Isabel. »Stimmt’s, Kinder?«

    »Richtig, Mutter«, bestätigte Ian.
    » Ist das alles, was du rausbringst? «, schnauzte Isabel ihn an und wandte sich erneut an die Geschwister. »Das Leben ist nicht ganz einfach, wenn man international gesucht wird. Alle wollen einen im Gefängnis sehen. Das wird euch nicht gefallen. Aber vielleicht liegt es in den Genen. Schließlich waren Mr und Mrs Nudelman wahre Meister darin.«
    Amy schnürte sich der Magen zusammen. »Wieder eine Lüge!«
    »Ach, was soll das ganze Drama«, erwiderte Isabel grinsend. »Wie ich sehe, kennst du den Namen!«
    » Was willst du von uns? «, fragte Amy.
    Isabel beugte sich vor. »Ich weiß, was du über mich denkst, und ich nehme es dir auch nicht übel. Aber ich benötige frische Ideen, so wie ihr sie habt. Und ihr, meine Lieben, braucht etwas ganz Wesentliches.« Sie breitete die Arme aus. »Eine Familie.«
    Dan starrte sie ungläubig an. »Du willst uns doch nicht etwa adoptieren ?«
    »Möchtet ihr einen Beweis meiner guten Absichten?« Isabel griff in ihre Tasche und holte ein Fläschchen mit einer grünen Flüssigkeit hervor. »Hier!«
    »Das haben uns deine Kinder gestohlen!«,

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