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Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik

Titel: Die 39 Zeichen 09 - Ruf der Karibik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Sue Park
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Indonesien. Wenn nur einer dieser Anschläge geglückt wäre, hätten die Kabras nicht mit ansehen müssen, wie die Cahills über den Jordan gingen. Mit den Haien in Australien war es anders gewesen – aber auch dort war Natalie nicht dabei gewesen. Auf diese Weise hatte sie den Gedanken an ein grausames Blutvergießen stets verdrängen können.
    Bis das tödliche Schwirren des Propellers eingesetzt hatte.
    Über ihr kreischte eine Möwe. Es klang fast wie hämisches Gelächter … genau wie das Lachen in ihrem Traum.
    Natalie stockte der Atem. Sie öffnete erschrocken die Augen. Es war Isabel, die sie in ihrem Traum lachen hörte!
    Konnte ihre Mutter wirklich so grausam und herzlos sein, dass sie mit der Aussicht auf einen qualvollen Tod der Cahills in Gelächter ausbrach? War es das, was ihr der Traum sagen wollte?
    Nein!
    Sie ist die Beste! Oder so gut, wie nur irgendjemand sein kann. Und niemand versteht sie, außer mir – nicht einmal Ian. Sie ist vielleicht manchmal etwas fordernd, aber das kommt nur daher, dass sie so entschlossen und geradlinig ist. Sie hat mich schon davor gewarnt, dass die Leute einer Frau, die viel Macht hat, nie gut gesonnen sind.
    Natalie wusste, dass Ian Probleme mit ihrer Mutter hatte. Es war offensichtlich. Sobald sie in der Nähe war, nuschelte er leise vor sich hin und wich ihren Blicken aus. Vielleicht war das aber nicht weiter verwunderlich: Schließlich hatte Ian damals auf Befehl von Isabel den Propeller angestellt.
    Natalie grübelte weiter verzweifelt darüber nach, was das Lachen in ihrem Traum bedeuten konnte. Vielleicht … Ich weiß nicht … Es muss eine Erklärung geben!
    Auf einmal musste sie über sich selbst lachen.
    Es war alles nur ein Scherz! Sie wollte den beiden ein bisschen Angst machen, mehr nicht! Das will mir der Traum sagen … dieses Lachen … sie hat es nicht ernst gemeint! Sie hätte es nie durchgezogen!
    Erleichtert sprang Natalie die Stufen zu ihrer Kabine hinunter. Die nicht mehr topaktuellen Sachen aus ihrer Garderobe mussten unbedingt aussortiert werden.

Siebtes Kapitel

    »Schmmtll!«
    Es ist nicht gerade einfach deutlich zu sprechen, wenn man den Mund voll Cheeseburger hat. Dan wollte eigentlich »Schmeckt toll!« sagen, aber die Worte wurden durch einen dicken Fleischhappen und zwei Scheiben Käse gedämpft.
    Nellie hatte sich um alles gekümmert. Als der Katamaran angelegt hatte, wurden sie bereits von der Ärztin der Ferienanlage erwartet. Sie untersuchte Amy und diagnostizierte neben der Schnittwunde noch eine Prellung und womöglich eine leichte Gehirnerschütterung. Nachdem sie die Wunde erneut verbunden hatte, hatte sie Amy geraten, sich den Rest des Tages auszuruhen.
    Inzwischen hatte Nellie auch schon den Zimmerservice ihres Hotels angerufen. Als sie ins Zimmer kamen, warteten schon Burger und Milchshakes auf dem Tisch. Und wieder einmal wusste Dan nicht, was er von der Sache halten sollte. Wenn Nellie wirklich ihren Feinden half, was sollte das dann alles?
    Jetzt stand ein Taxi bereit, das sie zum Flughafen bringen sollte. Die Cahills hatten beschlossen, dass es an der Zeit war, nach Jamaika aufzubrechen. Dan schleppte das Gepäck und Saladins Tragekorb zum Wagen, während Nellie auscheckte. Als der Fahrer den Kofferraum öffnete, spürte Dan ein seltsames Kribbeln im Rücken, als würde er beobachtet. Er wandte sich langsam um und ließ den Blick schweifen.
    Am Rand der großzügigen Hotelauffahrt standen prächtig blühende Bougainvillea-Sträucher in verschiedenen Pink-, Rot- und Orangetönen.
    Dan starrte auf die Büsche. Es war niemand zu sehen. Er wollte sich schon wieder umdrehen, als sein Blick an etwas haften blieb: ein Augenpaar, das ihn durch die Büsche hindurch anstarrte.
    Es waren grüne Augen.
    Grüne Katzenaugen.
    Er ließ seinen Rucksack fallen und rannte los.
    »Hey!«, rief Amy. »Was hast du vor?«
    »Katze!«, brüllte er ihr noch zu.
    »Dan, warte!«
    Es hatte keinen Zweck. Dan jagte der Katze hinterher, die mit einem Riesensatz davongesprungen war, sobald er sich ihr genähert hatte.
    Das Tier führte Dan vom Hotel weg, über die lange Auffahrt zu einer Reihe kleiner Läden. Plötzlich verlor er die Katze jedoch aus den Augen, als sie um eine Ecke flitzte.
    Doch Dan gab nicht auf und rannte ihr keuchend hinterher. Die Läden waren in hübschen Holzhäusern untergebracht, die in hellen tropischen Farben gestrichen und mit Vordächern, Stühlen und Windspielen ausgestattet waren. Die Fassaden waren extra für die

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