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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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müssen, die entweder retten oder alles vernichten konnten.
    »Du warst bei solchen Sachen immer besser als ich, Schwester«, flüsterte er.
    Er rief sich in Erinnerung, dass am Ende doch viel mehr von Dan und Amy abhing als von ihm. War das etwa gerecht?
    Mr McIntyre sagte: »Ja, danke«, und beendete das Gespräch.
    »Unser Freund aus der Kirche sagt, inzwischen haben alle das Gebäude verlassen«, berichtete Mr McIntyre. »Er glaubt, Master Dan ist der Einzige, der den Hinweis entdeckt hat. Aber es war mindestens eine Person von jedem Team anwesend. Es gab keinen Kampf.«
    Fiske nickte kurz.
    »Also war es doch nicht zu riskant, allen Teams den Tipp mit der Kirche zu geben«, fügte Mr McIntyre hinzu und klang beinahe fröhlich.
    Fiske stand auf und trat ans Fenster. Er wünschte, er hätte sehen können, wie Amy und Dan beim Verlassen der Kirche ausgesehen hatten. Waren sie glücklich? Selbstsicher? Aufgeregt? Oder empfanden sie die Zeichenjagd als zu große Last?
    Sollten ihre hoffnungsvollen jungen Leben genauso zerstört werden wie jene ihrer Eltern?
    »Die Runde ist noch nicht beendet«, sagte Fiske. »Bedenken Sie, was passiert ist, nachdem wir die Tickets fürs Globe verteilt haben.«
    »Sie wissen, dass wir die Familienzweige zwangsweise zusammenbringen müssen«, sagte Mr McIntyre. »Wir haben keine andere Wahl. Wie heißt es noch bei Shakespeare? ›Es gibt Gezeiten für der Menschen Treiben; Nimmt man die Flut wahr, führt sie uns zum Glück.‹ In der Schule mussten wir die ganze Rede auswendig lernen. Diese Zeichenjagd, sie ist so eine Flut für die Madrigals. Dies ist die beste Gelegenheit seit 500 Jahren, die Cahills wieder zu vereinen. Sie wissen, wie überaus wichtig es ist, dass wir unser Ziel erreichen.« Seine Miene verfinsterte sich. »Es ist unsere letzte Chance.«
    Fiske war nie ein guter Schüler gewesen. Er war zu schüchtern und unsicher gewesen, ob in der Klasse oder gar mit einem Privatlehrer.
    Aber er war ziemlich sicher, dass nach ›führt sie uns zum Glück‹ etwas über Not und Scheitern kam.
    »Sie wissen doch sicher, dass dieses Zitat aus Julius Cäsar stammt, nicht?«, sagte Fiske. »Dem Stück, das in einer großen Tragödie endet?«
    »Wir müssen es Nellie sagen«, flüsterte Amy.
    »Und uns ein bisschen Ausrüstung aus dem Hotel holen«, meinte Dan.
    »Bis dahin wird es dunkel sein und wir können uns noch mal in die Kirche schleichen«, beendete Amy das Pläneschmieden.
    Sie warteten, bis die anderen ihnen weit genug voraus waren, und liefen dann über einen Umweg zum Hotel. Ganz Stratford schien für die Nacht dichtzumachen.
    Eine Straße vor ihrem Hotel bogen sie um die Ecke – und sahen Nellie, die sich mit Alistair auf dem Bürgersteig unterhielt.
    »Sehr freundlich von dir, uns zu Würstchen und Kartoffelbrei einzuladen«, sagte Nellie.
    Alistair stand mit dem Rücken zu Amy und Dan, sodass nur Nellie das heftige Kopfschütteln der Geschwister sah.
    »Aber wir sind hundemüde«, sagte Nellie, ohne eine Miene zu verziehen. »Wir ordern was vom Zimmerservice und gehen früh schlafen, denke ich.«
    Amy und Dan nickten und rannten zurück um die Ecke. Sie umrundeten den ganzen Block, um zum Hotel zu gelangen. An jeder Ecke drückten sie sich an die Hauswand und sahen erst nach, ob die Luft rein war.
    Im Hotelzimmer stieß Saladin ein wütendes Mrrp! aus, mit dem er offenbar sagen wollte: Was? Ihr lasst mich den ganzen Tag allein und jetzt geht ihr gleich wieder?
    Dan schnappte sich eine Taschenlampe, und Amy das beste Werkzeug, das sie auf die Schnelle finden konnte: eine metallene Nagelfeile. Als sie das Hotel verließen, holte Amy ihr Handy hervor, um Nellie anzurufen.
    »Hast du nicht gesehen, wie nah Alistair und sie beieinanderstanden?«, fragte Dan.
    »Stimmt«, bestätigte Amy enttäuscht und steckte das Telefon wieder weg.
    »Wir sind zurück, bevor sie uns überhaupt vermissen kann«, beruhigte Dan sie.
    Es war jedoch ein äußerst langsamer Rückweg zur Kirche. Sie liefen auf Zehenspitzen und schlichen sich um die Ecken. An jedem Fenster hielten sie an und sahen hinein, um sicherzugehen, dass sie keines der anderen Zeichenjagdt eams beobachtete. Es wurde dunkler und dunkler. Die S chatten um sie herum wurden immer länger und schienen bedrohliche Gestalten zu verbergen.
    Sobald sie den Friedhof erreichten, der die Kirche umgab, schaltete Dan die Taschenlampe ein. Der schwache Lichtschein ließ die Dunkelheit um sie herum nur noch dichter und beängstigender

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