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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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darauf, sodass sie es alle lesen konnten:

    Ian grinste.
    Es gibt immer eine Möglichkeit, zu täuschen , dachte er.
    Sein Grinsen verschwand. Waren das eben Worte gewesen, die ihm seine Mutter eingetrichtert hatte? Oder glaubte er selbst daran?
    »Traust du Ian?«, flüsterte Dan seiner Schwester zu.
    »Natürlich nicht«, flüsterte Amy zurück. »Aber im Moment … bleibt uns wohl nichts anderes übrig, oder?«
    Vor ihnen mühten sich Ian und Hamilton ab, Jonah über einen besonders großen Schuttberg zu hieven. Sie waren jetzt in einem schmalen Tunnel, umringt von Felswänden. Dans Taschenlampe warf unheimliche Schatten.
    Dan lief um eine Biegung, und vor ihnen erschien eine weitere Tür, mit neuen Schildern:

    Die Tür stand aber bereits halb offen.
    Niemand machte sich beim Hindurchgehen die Mühe, den Namen »Nannerl« auch nur zu flüstern.
    Die Gruppe erreichte eine weitere Tür, wieder mit einem Tastenfeld und den Namen der fünf Familienzweige.
    Aber auch diese Tür war offen.
    »Bestimmt kommen auch noch Türen, die verschlossen sind«, sagte Amy mit schriller Stimme. »Für die wir alle brauchen, selbst Jonah …«
    Dan suchte den Blickkontakt mit seiner Schwester.
    Wir könnten vorausrennen , dachte er, während er sie ansah. Ich habe die einzige Taschenlampe. Wenn alle Türen offen stehen, können wir die anderen im Dunkeln zurücklassen und …
    Genau in diesem Moment begann der Boden erneut zu beben und Steine fielen herab.
    Dieses Mal gab es jedoch keinen Tisch, unter den sie sich flüchten konnten.

Zweiunddreißgstes Kapitel
    Dan kauerte sich instinktiv auf den Boden, die Hände über dem Kopf, die Taschenlampe unter den Arm geklemmt.
    Jemand packte ihn an der Schulter.
    »Nicht! Steh auf!«, schrie ihm Alistair ins Ohr. »Dann haben die Steine weniger Aufprallfläche!«
    Das klang vernünftig.
    Dan rappelte sich im Steinhagel hoch.
    »Am besten lehnst du dich flach an die Wand!«, rief Alistair.
    Dan drückte sich gegen die harte Gesteinswand. Er leuchtete umher und sah, dass auch die anderen dicht am Fels standen. Außer Jonah natürlich, aber Ian und Hamilton hielten die Tuchtrage so eng an sich wie möglich.
    Dan sah, wie Zentimeter vor Amys Gesicht ein Steinbrocken herabstürzte. Selbst im Getöse der donnernden Felsen konnte er Sinead schreien hören: »Nicht schon wieder! Bitte nicht!«
    Und er spürte Alistairs Hand auf seiner Schulter, die ihn festhielt.
    »Nimm die Taschenlampe aus dem Steinschlag!«, rief Alistair ihm zu. Er beugte sich näher zu ihm. »Soll ich sie lieber halten?«
    »Nein, danke!«, erwiderte Dan, nahm die Lampe in die andere Hand und hielt sie hinter den Rücken.
    Außerdem entzog er sich Alistairs Hand.
    Er wollte mich nicht beschützen , dachte Dan wütend. Er wollte nur an die Taschenlampe kommen! Er will vorausrennen!
    Die Felsbrocken wurden weniger, dann hörte der Steinschlag ganz auf.
    »Ist jemand … verletzt?«, fragte Amy mit zittriger Stimme.
    Ian sah sich um. »Wir haben einige Kratzer abbekommen, mehr nicht«, sagte er. »Gehen wir weiter.«
    Aber ihnen versperrte ein Schutthaufen den Weg. Hamilton und Ian mussten die dicksten Felsbrocken beiseiteräumen, bevor sie weiterkamen.
    Mist! Wir müssen zusammenbleiben, weil hier andauernd alles einstürzt! , dachte Dan.
    Alistair schien das nun auch zu begreifen.
    Er tätschelte Dan den Rücken und versuchte nicht, seine Hand zur Taschenlampe zu bewegen.
    »Ich wusste, dass ich uns heil da durchbringen würde!«, sagte Alistair. »Ihr wisst, dass ich euren Eltern versprochen habe …«
    Dan wirbelte herum.
    »Red mir nie wieder von Versprechen!«, zischte er. »Du weißt ja nicht mal, was das ist!«

    Zwischen den einzelnen Explosionen liefen sie durch eine aufgebrochene Tür nach der anderen. Selbst Amy machte sich nicht mehr die Mühe, die Fragen zu lesen. Halb betäubt nahm sie wahr, dass die Madrigals offenbar versucht hatten, die Familienzweige durch die gemeinsame Beantwortung der Fragen zusammenzuschweißen.
    Ja, eine normale Familie bringt eine Runde Trivial Pursuit vielleicht zusammen , dachte sie. Aber die Cahills? Niemals.
    Sie erreichten eine neue Tür, diesmal mit der Aufschrift:

    Eisenlösung , dachte Amy automatisch. Das erste Zeichen, das wir gefunden haben.
    Die Madrigals nahmen also an, dass die Zeichenjäger einander nun schon so freundschaftlich gesonnen waren, dass sie ihre Zeichen verrieten?
    Nicht in einer Million Jahren , dachte Amy.
    Sechsunddreißig , dachte Ian. Siebenunddreißig.

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