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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Ian. »Für die braucht man wieder die Fingerabdrücke von allen fünf Zweigen.« Er betrachtete Jonahs reglosen Körper. »Meint ihr, Jonahs Fingerabdruck wird noch angenommen, wenn er tot ist?«
    »Du sorgst dafür, dass die anderen uns hassen«, flüsterte Natalie ihrem Bruder zu. »Die glauben, du willst Jonah umbringen. Und dann sie töten. Denk dran, was Mum immer gesagt hat: Am besten bleibt man freundlich, bis …«
    »Erzähl mir nicht, was Mum gesagt hat«, fauchte Ian.
    Natalie blinzelte ihre Tränen zurück.
    Denkst du etwa, ich hab ihre Stimme nicht auch im Kopf? , wollte Ian seiner kleinen Schwester entgegenbrüllen. Es war so schwer, alles zu verdrängen, was seine Mutter ihm beigebracht hatte und stattdessen auch nur im Ansatz zu überlegen, was er selbst von allem hielt.
    Er sah zu den anderen, die Jonahs gebrochene Beine mit seinem Rucksack abstützten. Dann legten sie Jonah in ein Tragetuch, das sie aus einer UN-Flagge der Madrigalausstellung improvisierten. Die Madrigals behaupteten offensichtlich, die Gründung der Vereinten Nationen unterstützt zu haben – genau wie die Gründung sämtlicher Friedensorganisationen der vergangenen 500 Jahre.
    Wieder nur Lügen , dachte Ian. Aber egal. Das spielt jetzt keine Rolle .
    »Beeilung!«, drängte er die anderen.
    Dan, Amy und Hamilton suchten zwischen den Felsbrocken nach einer weiteren funktionierenden Taschenlampe. Sinead und Alistair trugen ein seltsames Sammelsurium von Dingen zusammen: Draht, Seile, Batterien, Rahmen von Vitrinen, die kaputte Nachtsichtbrille. Vielleicht versuchten sie, eine Taschenlampe zusammenzubasteln.
    »Wir haben keine Zeit für so was!«, beharrte Ian. »Kommt weiter!«
    Alistair sah von dem Schaukasten, den er eben durchsuchte, auf.
    »Warum so eilig …«, murmelte er. »Willst du uns in eine Falle deiner Mutter locken?«
    »Nein! Von ihr weg!«, platzte Ian heraus.
    Natalie schüttelte wild den Kopf, versuchte ihren Bruder zurückzuhalten.
    »Wir müssen es sagen«, meinte Ian. »Sonst hören sie nicht zu.«
    Natalie schluckte.
    »Wir haben Mum ausgetrickst«, erklärte er mit zittriger Stimme. »Bevor wir nach Stratford gekommen sind, haben wir ihr erzählt, der nächste Hinweis würde sich in der Folger Shakespeare Library befinden. In Washington.«
    »Sie hätte euch bestimmt mitgenommen«, wandte Hamilton ein.
    »Das hat sie ja versucht!«, sagte Natalie. »Aber sie hat für sich Erste Klasse gebucht und für Ian und mich … Economy Class.«
    Sie flüsterte die letzten Worte fast, als sei es ihr peinlich.
    »Wir sind mit ins Flugzeug gestiegen, aber dann haben wir uns rausgeschlichen und sind nach Stratford«, erklärte Ian. »Wir wussten, dass wir nur so viel Zeit haben würden, wie sie bräuchte, um nach Washington zu fliegen, dort herauszufinden, dass wir sie belogen haben, und wieder umzukehren.«
    »Zurück nach England, ja, aber sie weiß nicht, dass ihr hier seid«, gab Dan zu bedenken.
    »Oh, das findet sie heraus«, sagte Natalie. »Bei so was ist sie echt unheimlich.«
    »Wir haben die Flugpläne gecheckt«, sagte Ian. »Wir dachten, dass sie eigentlich noch nicht zurück sein kann, aber …«
    »Bei so was ist sie echt unheimlich«, flüsterte Amy.
    Alle schwiegen und ihre Gesichter lagen im Halbschatten der Taschenlampe.
    »Und jetzt?«, fragte Hamilton, und seine dröhnende Stimme ließ Ian zusammenzucken.
    »Selbst wenn sie es zu dieser Insel schafft, wie soll sie es dann da durch schaffen?«
    Er zeigte auf den Trümmerhaufen, der die Tür versperrte.
    »Sie wird Sprengstoff einsetzen«, sagte Ian. »Noch mal.«
    Ian sah, wie die anderen jetzt folgerten: Isabel hat die Explosion verursacht.
    Ihr ist es egal, wen sie mit weiteren Explosionen verletzt oder tötet.
    Wir sind hier nicht sicher. Sie wird sich einen Zugang zu diesem Raum sprengen.
    »Hamilton, du und Ian tragt Jonah«, sagte Amy. »Ihr seid am kräftigsten. Und Dan, du nimmst die Taschenlampe.«
    Ian wollte Jonah nicht tragen. Er wollte sich ungehindert bewegen können, damit er vorauseilen und alle anderen abhängen konnte, wenn es den Preis zu holen galt. Im Moment aber war es wichtiger, hier wegzukommen.
    Er packte eine Seite der UN -Flagge, Hamilton die andere. Sie stolperten vorwärts und fielen alle paar Schritte beinahe der Länge nach hin. An der Tür war es Ian, der Jonahs Finger auf den Janus-Knopf drückte.
    Natürlich kam nach der ersten Tür noch eine zweite. Sie war mit einem großen Schild versehen. Dan hielt die Taschenlampe

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