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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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weitere Zutat.
    Es war das Rezept des Serums.

Neununddreißgstes Kapitel
    Als er die silbrigen Buchstaben auf dem Glas erscheinen sah, brach Alistair vor Erleichterung beinahe zusammen.
    Wir haben noch Zeit , dachte er.
    Isabel würde erst noch jeden einzeln erpressen müssen, um herauszufinden, welche Zeichen die anderen Zweige hatten. Außerdem musste sie das Serum zubereiten.
    Alistair nahm an, dass Hamilton zuerst nachgeben würde. Gepeinigt sah er immer wieder zum Bildschirm und murmelte: »Ich kann meine Familie nicht sterben lassen. Ich kann meine Familie nicht sterben lassen …«
    Alistair suchte Blickkontakt mit jemandem. Amy? Dan? Sinead? Er hoffte, sie könnten gemeinsam gegen Isabel vorgehen. Aber alle drei wirkten ebenso panisch wie Hamilton und starrten nur noch auf den Bildschirm.
    Alistair kreuzte aus Versehen Isabels Blick.
    »Ts, ts«, sagte sie spöttisch. Als wüsste sie, was er vorhatte, und könnte nur darüber lachen. »Du glaubst doch nicht, dass dir irgendjemand vertrauen würde. Dazu ist es zu spät.«
    Sie kannte ihn zu gut.
    Sie kannte sie alle zu gut.
    »… Thymian, Knochen, Wermut, Zinn«, endete Hamilton. Er sprach mit leiser Stimme, damit nur Isabel ihn hörte. Er hoffte, er hoffte …
    »Oh, sehr gut«, murmelte Isabel.
    Hatte es funktioniert?
    Isabels Gesicht verzerrte sich. Ihre Stimme wurde hart.
    »Sehr gut … falls du deine Familie tot sehen willst!«, zischte sie ihm für alle hörbar zu.
    Sie nahm die Fernbedienung, den Finger abwartend über eine Taste gelegt. Sie musterte Hamilton.
    »Das Madrigal-Zeichen, das deine Familie in New York bekommen hat, war nicht Thymian«, sagte sie grinsend. »Sondern Rosmarin. Sei dir über eines im Klaren: Du kannst mich nicht belügen! Ich sehe durch dich hindurch!«
    Du weißt nur von dem Rosmarin, weil die Lucians dieses Zeichen wahrscheinlich auch gefunden haben , wollte Hamilton entgegnen. Aber wie sollte er wissen, welche Zeichen Isabel schon hatte und welche nicht? Besonders da das Leben seiner Familie davon abhing?
    Hamilton begann zu schwitzen, mehr als bei jedem Sportereignis.
    »Das am Ende ist Zink!«, platzte Hamilton heraus. »Zink, nicht Zinn! Und das ist die einzige andere Sache, die ich falsch gesagt habe! Ehrlich! Ich schwöre! Bitte bring meine Familie nicht um!«
    Isabel lächelte.
    Und sie drückte die Taste nicht.
    »Jonah«, klang ein schnurrender Singsang in Jonahs Ohr.
    Jonah hatte einen furchtbaren Traum. Er stand auf einer Bühne, aber es war nur eine Person gekommen, um ihm zuzuschauen: eine Frau. Eine Frau, die irgendwie seine Mutter und Isabel Kabra zugleich war.
    »Sing deine Zeichen«, verlangte die Frau. Und dann teilte sich die Frau, Cora und Isabel wurden getrennte Personen. Cora schrie: »Nein! Nein! Sag ihr nichts! Ganz gleich, womit sie droht!« Und Isabel schrie: »Sag mir deine Zeichen! Sonst passiert was!«
    Und dann wachte Jonah auf und er stand auf keiner Bühne. Er lag auf einem kahlen, kalten Fliesenboden.
    »Tut es sehr weh?«, säuselte die Singsang-Stimme.
    Der Schmerz war ein Monster, das Jonah von innen auffraß. Der Schmerz war eine Explosion, die Jonahs Körper zerriss, sobald er Luft holte.
    Er hätte nie gedacht, dass man solche Schmerzen haben könnte und dennoch am Leben blieb.
    »Vielleicht hilft das hier«, sagte die Stimme.
    Er spürte ein Zwicken am Arm und der Schmerz ließ nach. Er verschwand nicht. Aber Jonahs Gedanken wurden ein wenig klarer. Er erkannte nun, dass Isabel Kabra sich über ihn beugte.
    Seine Mutter war nirgendwo zu sehen.
    »Ich brauche deine Zeichen«, sagte Isabel leise. »Und du wirst sie mir nennen.«
    Sei dir selber treu , dachte Jonah. Sei dir selber treu .
    »Ich bin nicht wie du«, murmelte Jonah. »Kein Lucian. Janus. Meine Mutter versteht nicht. Ich muss gewinnen … wie ein Janus. Als Künstler.«
    »Künstler?«, schnaubte Isabel.
    Jonah merkte immer, wenn die Zuschauer ihm nicht folgten.
    »Wie im Globe«, sagte er, nun mit festerer Stimme. »Ich hab’s gesehen, in dem Moment. Ich wollte singen. Darüber, wie diese Cahill-Fehde die ganze Familie zerstört, und dass wir, ich weiß nicht, einfach unsere Zeichen austauschen sollten, den Preis teilen und dann vielleicht …«
    Isabel lachte spöttisch. Sie war wie ein Publikum, das nur höhnen, stören und vernichten wollte.
    »Cahills teilen nicht«, sagte sie. Sie packte Jonahs Arm und verdrehte ihn – anscheinend waren auch an dieser Stelle seine Knochen gebrochen. Denn Isabel holte die

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