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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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ich das Serum kriege …«
    »Nein«, entgegnete Isabel und trat nun wieder näher an Sinead heran. »Nein. Du bekommst das Serum nicht. Es gehört mir. Deine Brüder werden niemals geheilt. Dir bleibt nur noch, mir deine Zeichen zu nennen und das Leben deines Bruders zu retten. Ned oder Ted. Was spielt es schon für eine Rolle, wer von beiden es ist?«
    Sinead schluchzte zu heftig, um irgendein Wort herauszubringen.
    Isabel legte den Finger auf die Taste.
    Die beiden Starling-Jungs sind so schwer verletzt worden? , wunderte sich Alistair, während er Sinead und Isabel zuhörte. Stimmt das? Einer ist blind und der andere hat unerträgliche Kopfschmerzen?
    Er fragte sich, warum ihm das im Tate Museum und später in der Holy Trinity Church nicht aufgefallen war. Oder während der paar Abendessen, die er gemeinsam mit den drei Starlings eingenommen hatte.
    Ned hat nicht viel gesagt. Ansonsten schienen die beiden Jungs fast identisch , dachte er.
    Und dann begriff er. Der eine hatte dem anderen geholfen, seine Behinderung zu verstecken. Ned hatte Teds Blindheit und Ted hatte Neds gedankenvernebelnde Schmerzen ausgeglichen.
    Darum sind sie unzertrennlich , dachte Alistair. Und … deswegen will Sinead unbedingt wissen, welcher Bruder da draußen am Grabstein gefesselt ist.
    Keiner der Jungen hätte sich ohne den anderen als blinder Passagier auf Sineads Flugapparat gewagt.
    Wenn also einer von ihnen auf dem Friedhof gefangen war, dann war es dem anderen gelungen, sich vor Isabel zu verstecken. Er musste irgendwo auf der Insel sein. Vielleicht kletterte er gerade jetzt durch den Tunnel, um Sinead zu retten.
    Vielleicht ist es Ned und vielleicht hat er keine Kopfschmerzen , dachte Alistair. Er ist ein Genie. Er wird wissen, was zu tun ist, wenn er erst einmal hier ist.
    Alistair glaubte jetzt, dass sie doch noch eine Chance hatten.
    Wenn er Isabel lange genug hinhalten könnte.
    Er sah, dass ihr Finger immer noch über der Sprengtaste schwebte, bereit, einen von Sineads Brüdern zu töten.
    »Lass Sinead in Ruhe!«, brüllte Alistair. »Sie kennt nur das Zeichen Zink, das sie Bae Oh entwendet hat. Du hast alle Zeichen, nur meine nicht! Und meine bekommst du niemals!«
    »Ach nein?«, entgegnete Isabel.
    »Auf keinen Fall«, sagte Alistair. Er war überrascht, wie sehr er sich bemühen musste, seine Stimme zu beherrschen. »Da draußen auf dem Friedhof ist niemand, den ich retten will. Selbst wenn du Bae Oh hier hereinschleppst, würde ich sagen: ›Lass ihn sterben!‹ Ja, erst recht bei Bae Oh! Es gibt niemanden, den ich liebe! Niemanden, der mich liebt!«
    Am Ende brach seine Stimme doch.
    »Auf dem Friedhof nicht«, stimmte Isabel zu. »Aber …« Sie ließ die Fernbedienung sinken und hob die Pistole. »Hier im Raum … soll ich drohen, Amy oder Dan oder Sinead zu töten? Wer soll es sein?«
    Sie richtete ihre Waffe auf die Kinder. Alistair schlug das Herz bis zum Hals.
    Isabel ist eine Lucian , dachte Alistair. Sie sieht Dinge, die andere nicht sehen. Dinge, die sie einsetzen kann, um Macht auszuüben .
    Hatte sie etwas an Alistair bemerkt, das er selbst an sich nicht erkannte?
    Sein Herz pochte nur noch heftiger. Es fühlte sich an, als wollte es ausbrechen. Oder in viele Kleinteile zerspringen.
    Aber … die Zeichen , dachte Alistair sehnsüchtig. Ich habe mein ganzes Leben der Suche nach den Zeichen gewidmet. Sie sind alles, was ich je wollte. Alles, was mir wichtig ist.
    Er belog sich selbst.
    Er hatte sich selbst betrogen, seit die Zeichenjagd begonnen hatte. Denn wenn er sich vorstellte, dass sich eine Kugel durch Amy oder Dan oder Sinead bohrte – oder auch durch Jonah oder Hamilton, Ian oder Natalie – dann verschwand der Wert der Zeichen. Wenn er könnte, würde er sogar ein Zeichen dagegen eintauschen, dass die Wunde in Natalies Fuß oder die kaputten Knochen in Jonahs Körper wieder heil wären.
    Und wenn es einen Weg gäbe, Hope und Arthur zurückzuholen? Welches Zeichen wäre das nicht wert?
    Er hatte die Wahl, genau wie vor Jahren, in der Nacht, in der Hope und Arthur gestorben waren. Doch dieses Mal war er sich der Folgen bewusst.
    Isabels Finger bog sich um den Abzug.
    Sie will uns sowieso alle töten , sagte sich Alistair und sein Hirn schien ihm entgegenzubrüllen: Aber es bleibt noch Zeit! Wir haben noch eine Chance!
    »Silber«, platzte Alistair heraus. »Phosphor. Wasser …«

Vierzigstes Kapitel
    Isabel hatte das Serum zusammengemischt. Die Inhaltsstoffe, von denen die Madrigals wussten, hatte

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