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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Monsterschmerzen zurück, mit voller Wucht.
    »Du wirst mir jetzt deine Zeichen verraten«, befahl Isabel.
    »Werde ich nicht«, sagte Jonah mit einer Überzeugung, die nichts mit seinem Wunsch, zu gefallen, oder damit, dass er ein Janus war, zu tun hatte.
    »Du sagst es jetzt, oder …«, drohte Isabel.
    »Jonah ist allein gekommen«, sagte jemand anderes. Ian vielleicht oder Dan. »Hier ist niemand, den er liebt. Du kannst ihm nicht drohen.«
    Allein , dachte Jonah. Ich bin allein .
    »Ja, Jonah ist allein gekommen«, sagte Isabel. »Aber wisst ihr, manche Eltern, die allein nichts zustande bringen und deren Kind zugleich ihr Ernährer ist … sehr rührend, dass der nutzlose alte Broderick es hierhergeschafft hat, nicht wahr?«
    Sie hob Jonahs Kopf. Der Schmerz fuhr in Wellen durch seinen Körper. Jetzt sah er einen Bildschirm, der seinen Vater zeigte, gefesselt an einen Grabstein. Broderick rannen Tränen übers Gesicht und seine Lippen bewegten sich. Jonah konnte nicht hören, was er sagte. Aber nein, Broderick sang etwas. Jonah konnte gut genug Lippen lesen, um zu erkennen, was sein Vater da sang:
    Jonah, mein Junge
    Jonah, mein Freund, mein Sohn …
    Es war das erste Lied, das Jonah gelernt hatte. Broderick und er hatten es gemeinsam geschrieben.
    Broderick war Jonah nicht auf die Insel gefolgt, weil Jonah die Brötchen verdiente. Er war gekommen, weil er sich um Jonah sorgte. Weil er ihn liebte.
    Warum hatte Jonah das nicht gewusst? Warum hatte er seinem Vater nicht mehr vertraut?
    »Ich töte deinen Vater, wenn du mir nicht deine Zeichen verrätst«, drohte Isabel und hielt ihm eine Fernbedienung vor die Nase.
    Sag ihr nichts! , schrie die Traum-Cora in Jonahs Kopf.
    Aber Jonah sah seinen Vater singen. Er kannte sein wahres Ich. Er war sich selbst treu. Er wusste, wie er sich entscheiden musste.
    »Perlmutt«, flüsterte Jonah in Isabels Ohr. »Honig, Schwefel …«
    Jonah wollte sich damals im Globe mit uns zusammentun , dachte Dan und sah dabei seine Schwester an. Was er sich vorstellte, war ziemlich genau dasselbe, was die Madrigals wollen .
    Dann hatte er aber eine seltsame Art , das zu zeigen , schien Amy ihm in Gedanken zu antworten. Außerdem ist er jetzt gerade nicht der beste Verbündete für eine Rebellion, nicht mit zwei gebrochenen Beinen .
    Was ist mit Hamilton? , dachte Dan. Wir drei …
    Aber Hamilton starrte verängstigt auf den Bildschirm und sein Mund formte immer wieder dieselben Worte: »Mum. Dad. Reagan. Madison.« Er beachtete Isabel nicht einmal mehr.
    Auch Amy starrte erneut auf den Bildschirm, auf Nellie.
    Dan seufzte. Isabel war nun mit Jonah fertig.
    Sie zog Amy und Dan zur Seite, außer Hörweite der anderen.
    Dan zögerte nicht.
    »Mazis«, sagte er. »Lilie. Kupfer …«
    Jedes Wort fühlte sich wie ein Verrat an. Verrat an allem, was sie während der Zeichenjagd erreicht hatten. Dan verriet nicht nur die Zutaten. Er verriet das Vertrauen, das Grace in sie gesetzt hatte. Er verriet die Hoffnungen, die die Madrigals hatten, und die Träume, für die ihre Eltern gestorben waren. Dan verriet ihr gemeinsames Ziel, für Lester, Irina und seine Eltern zu gewinnen.
    Doch Nellies Leben war mehr wert als all das.
    »Welchen Bruder hast du in meinem Flugzeug entdeckt?«, fragte Sinead, als sie an die Reihe kam. Sie starrte auf den Bildschirm, musterte die Grabsteinreihe. »Ich erkenne es nicht genau …«
    »Warum? Liebst du einen Bruder mehr als den anderen?«, krächzte Isabel.
    »Welchen Krüppel magst du lieber?«
    »Meine Brüder sind keine Krüppel! «, schrie Sinead und sprang Isabel entgegen. »Wie kannst du so etwas sagen!«
    Isabel trat einen Schritt zurück.
    »Nein?«, erwiderte sie unbeeindruckt. »Wie soll ich es dann nennen? Seit der Explosion im Franklin Institute ist Ted blind. Ted, der so detailreiche architektonische und technische Zeichnungen anfertigen konnte …«
    Am anderen Ende des Raums hörte man Hamilton nach Luft schnappen.
    »Ted ist nicht blind!«, schrie Sinead. »Er ist sehbehindert. Er kann noch hell und dunkel unterscheiden!«
    »Aha, hell und dunkel«, murmelte Isabel kopfschüttelnd.
    »Und Ned … wieso spricht er davon, dass er jetzt immer Kopfschmerzen bekommt … ›Ich kann vor Schmerz nicht denken‹? Und es gibt kein Mittel dagegen …« Sie schnalzte mit der Zunge, als Ausdruck ihres gespielten Mitleids. »Traurig. So ein Genie und kann nicht mehr denken …«
    »Er wird sich erholen!«, schrie Sinead. »Und Ted wird wieder sehen können! Wenn

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