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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Isabel überlisten, das schien ihm eine gute Idee.
    Bevor Dan sich aber einen Plan überlegen konnte, hörte er Hamilton hinter sich rufen: »Ich geh Jonah helfen. Dann sind wir schneller.«
    »Nein!«, schrie Isabel. Sie feuerte erneut einen Schuss ab, dieses Mal zielte sie zwischen Ian und Hamilton in die Luft. »Ihr schmiedet da hinten keine Pläne!«
    Amy ließ sich neben Dan auf die Knie fallen.
    »Braucht Natalie einen Druckverband, um die Blutung zu stoppen? Oder nur einen einfachen Verband?«, fragte sie laut. Flüsternd fügte sie hinzu: »Hast du einen Plan?«
    Über ihnen machte Alistair einen Schritt auf Isabel zu. Er hatte die Hände erhoben, als würde er sich ergeben wollen.
    Dan hoffte inständig, dass Alistair einen Plan hatte und diese Geste nur ein Trick war.
    Aber er hat sich schon vorher mit Isabel zusammengetan, als meine Eltern starben , dachte Dan. Und jetzt …
    Alistair stellte nur eine Frage.
    »Warum?«, fragte er Isabel. »Du hast das Serum doch schon. Du hast gewonnen. Warum musst du uns weiter quälen? Warum lässt du uns nicht einfach gehen?«
    »Ach ja, ich habe also das Serum?«, spottete Isabel, das Gesicht grässlich verzogen. »Das wollen die Madrigals mich glauben lassen. Sie wollen, dass ich auf ihre Täuschung hereinfalle!«
    »Täuschung?«, wiederholte Alistair verwirrt.
    »Bist du wirklich so dumm?«, fragte Isabel. »Oder glaubst du, dass ich so dumm bin?«
    Isabel fuchtelte wieder mit der Waffe, aber dieses Mal traf sie offenbar eine Wahl. Nämlich Dan.
    Isabel richtete die Pistole direkt auf ihn.
    »Master Cahill«, sagte sie, in diesem klebrig-süßen Ton, den manche Erwachsene gegenüber kleinen Kindern anschlugen. »Du hast dich während der Zeichenjagd quasi als Star der Familie Cahill hervorgetan. Sag mir – was hast du während diesem albernen Spießrutenlauf der Madrigals immer wieder gesehen? Neben den verschlossenen Türen … beziehungsweise Türen, die verschlossen sein sollten, bevor ich nachhalf.«
    Dan konnte nicht denken. Nicht solange die Pistole auf ihn gerichtet war. Nicht solange Isabel ihn mit ihrem Blick durchbohrte.
    Amy fasste ihn an den Schultern und stützte ihn. Versuchte, ihn zu beschützen.
    »Du meinst die Tastenfelder«, sagte sie. Ihre Stimme zitterte, aber Dan hörte trotzdem die Stärke in ihr. Da fühlte auch er sich stärker. Und seine Gedanken wurden klarer.
    »Die Tastenfelder, die fünf Personen berühren mussten«, sagte er. »Eine aus jedem Familienzweig.«
    »Ach ja, stimmt, ihr beide arbeitet zusammen«, höhnte Isabel. »Ihr helft einander. Wie rührend.« Sie zuckte zusammen, fast als ob sie bedauern würde, niemanden an ihrer Seite zu haben. Aber das bildete Dan sich sicher nur ein. Er blinzelte, und als er wieder hinsah, war Isabels Blick so stählern wie immer.
    Es mochte feige sein, aber Dan war unendlich froh, dass Amy ihren Arm nicht von seiner Schulter nahm.
    »All die Tastenfelder, im ganzen Tunnel verteilt«, sagte Isabel. »All die Sicherheitsvorkehrungen. Und dann liegt diese Phiole mit dem angeblichen Serum hier einfach so herum? Ungeschützt? Für jeden greifbar?«
    »D-die Tastenfelder auf d-dem Weg hierher«, stammelte Amy. »Die Madrigals dachten, das reiche aus …«
    Isabel schüttelte die Phiole.
    »Das ist nur gefärbtes Wasser!«, schrie sie. »Mehr ist hier nicht drin!«
    Nicht schießen , dachte Dan. Bitte nicht schießen .
    Hinter ihm schluchzte jemand. Amy hielt sich so sehr an Dan fest, dass es wehtat.
    Ihm machte es nichts aus.
    Isabel bewegte die Pistole. Sie ließ aber nicht von Dan ab, sondern machte sich bereit, jeden Weiteren zu erschießen, der ihr in die Quere kam.
    »Diese Madrigals können mir nichts vormachen«, sagte sie. »Ich habe diese Phiole schon Stunden untersucht. Ich habe den Verrat meiner Kinder viel früher bemerkt, als sie gedacht haben. Also hatte ich Zeit. Das Glas ist sehr dick … und die Madrigals lieben offenbar Fingerabdrücke. Sie wollen auch hier Fingerabdrücke als Beweis. Aber nur weil fünf Personen ein Geheimnis lüften, heißt das nicht, dass alle fünf es behalten dürfen, habe ich recht?«
    Obwohl die Angst seinen Verstand lähmte, erkannte Dan, worauf Isabel hinauswollte. Sie vermutete, die Phiole selbst sei eine Art Tastenfeld. Wenn alle fünf Cahill-Zweige sie gleichzeitig berührten, würde die Phiole ihr Geheimnis offenbaren – das Zeichen.
    Das letzte.
    Sie will uns zwingen, ihr dabei zu helfen, dachte Dan. Und dann …
    Die anderen schnappten nach Luft,

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