Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
Übungen später hatte Charney gute Nachrichten für mich: Er hatte in der letzten Woche mehr erreicht als in den vier Wochen zuvor. Und das, obwohl er sich Montag und Freitag frei genommen und jeden Tag mindestens zwei Stunden mit seiner Familie verbracht hatte. Er arbeitete nicht mehr 40, sondern nur noch 18 Stunden pro Woche und produzierte dabei die vierfachen Ergebnisse. Was war das Geheimnis? Hatte er auf einem Berggipfel eine Erleuchtung gehabt oder ein Initiationserlebnis durch geheimes Kung-Fu-Training? Nö. Hatte ihm eine neue japanische Managementtheorie die Augen geöffnet oder arbeitete er jetzt mit besserer Software? Njet.
Ich hatte ihn nur gebeten, eine einfache Sache zu tun, immer und immer wieder. Mindestens dreimal am Tag zu festgelegten Zeiten musste er sich die folgende Frage stellen: Bin ich gerade produktiv oder nur aktiv?
Charney brachte die Sache mit einer weniger abstrakten Wortwahl auf den Punkt: Erfinde ich Aufgaben, um wichtigen Dingen aus dem Weg zu gehen?
Er eliminierte alle Aktivitäten, die er um ihrer selbst willen betrieb, und konzentrierte sich darauf, Resultate zu produzieren anstatt Einsatz zu zeigen. Einsatz ist oft nichts weiter als eine andere Bezeichnung für sinnlose Arbeit. Seien Sie deshalb gnadenlos und eliminieren Sie alles Überflüssige. Es ist möglich, weniger zu arbeiten und mehr zu leisten.
F & A: Fragen und Aktionen
Wer mehr Zeit haben will, muss weniger tun. Das können Sie mit zwei Methoden erreichen, die Sie am besten beide nutzen sollten: Definieren Sie eine kurze To-do-Liste. Oder aber umgekehrt: Definieren Sie eine Not-to-do-Liste.
Stellen Sie sich folgende hypothetische Situationen vor. Das wird Ihnen dabei helfen, diese Listen zu erstellen:
1. Wenn Sie einen Herzinfarkt hätten und danach nur zwei Stunden am Tag arbeiten könnten, was würden Sie machen?
Nicht fünf Stunden, nicht vier Stunden, nicht drei – zwei Stunden. Das ist noch nicht ganz, wo ich hinwill, aber es ist ein Anfang. Abgesehen davon, kann ich jetzt schon Ihr Gehirn blubbern hören: Das ist ja lächerlich. Unmöglich! Ich weiß, ich weiß.
Wenn ich Ihnen stattdessen sagen würde, dass man monatelang mit vier Stunden Schlaf pro Nacht auskommen und dabei ganz gut funktionieren kann, würden Sie mir glauben? Wahrscheinlich nicht. Dessen ungeachtet tun Millionen von frischgebackenen Müttern genau das.
Bei dieser Übung haben Sie keine Wahl. Der Arzt hat Sie gewarnt, nachdem er Ihnen einen dreifachen Bypass gelegt hat: Wenn Sie Ihre Arbeit in den ersten drei Monaten nach der Operation nicht auf zwei Stunden pro Tag begrenzen, werden Sie sterben. Wie würden Sie es machen?
2. Wenn Sie einen zweiten Herzinfarkt hätten und Sie dürften nur noch zwei Stunden pro Woche arbeiten, was würden Sie tun?
3. Wenn Ihnen jemand eine Pistole an den Kopf hielte und Sie müssten vier Fünftel aller zeitraubenden Aktivitäten aufgeben, welche wären das?
Einfachheit erfordert Rücksichtslosigkeit. Wenn Sie vier Fünftel aller zeitraubenden Aktivitäten aufgeben müssten – E-Mails, Telefonate, Unterhaltungen, Papierkram, Meetings, Werbung, Kunden, Lieferanten, Produkte, Dienstleistungen und so weiter –, was würden Sie eliminieren, damit die negativen Auswirkungen auf Ihr Einkommen so gering wie möglich wären? Wenn Sie diese Übung auch nur einmal im Monat machen, kann allein die Beantwortung dieser Frage Sie zur Vernunft rufen und verhindern, dass Sie überschnappen.
4. Mit welchen Dingen verbringen Sie Ihre Zeit, um das Gefühl zu haben, dass Sie produktiv sind? Nennen Sie drei Beispiele.
Mit der Erledigung von Unwichtigem rechtfertigen wir oft, dass wir wichtigere Dinge hinausschieben. Meist schieben wir das vor uns her, was unangenehm ist, weil die Möglichkeit besteht, zu scheitern oder zurückgewiesen zu werden. Seien Sie ehrlich mit sich selbst, wir alle kennen schließlich diese Mechanismen. Womit rechtfertigen Sie sich?
5. Gewöhnen Sie sich Folgendes an: Stellen Sie sich bei jeder Tätigkeit die Frage, ob Sie mit Ihrem Tag zufrieden wären, wenn dies das Einzige wäre, was Sie heute erledigten.
Gehen Sie niemals ins Büro oder an Ihren Computer ohne eine klare Liste von Prioritäten. Sie werden sonst lediglich unzusammenhängende E-Mails bearbeiten und Ihren Kopf für diesen Tag durcheinanderbringen. Stellen Sie Ihre To-do-Liste für morgen spätestens heute Abend zusammen. Ich rate davon ab, dafür Outlook oder andere Computerprogramme zu verwenden, weil man so ohne
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