Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
Hallo John, ich stecke gerade mitten in einer Sache. Wie kann ich Ihnen helfen?
Vielleicht geht es dann so weiter:
John : Oh, ich kann auch später anrufen.
Jane : Nein, ich habe eine Minute Zeit. Was kann ich für Sie tun?
Ermutigen Sie den Anrufer nicht zum Schwatzen und lassen Sie nicht zu, dass er abschweift. Lenken Sie das Gespräch so, dass der Grund des Anrufs möglichst schnell thematisiert wird. Wenn der Anrufer weitschweifig erzählt oder ankündigt, sich betreffend der Details später noch einmal zu melden, nageln Sie ihn fest. Verlangen Sie, dass er auf den Punkt kommt. Wenn er zu einer langen Beschreibung seines Problems ansetzt, dann unterbrechen Sie ihn:
John, entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, aber ich erwarte in fünf Minuten einen Anruf. Wie kann ich Ihnen helfen?
Alternativ können Sie auch den letzten Satz abändern und ihn bitten: »Könnten Sie mir eine E-Mail schicken?«
Nachdem Sie erfahren haben, wie Sie sich vor Unterbrechern per E-Mail oder Telefon schützen können, müssen Sie nun in einem dritten Schritt noch lernen, auch einmal Nein zu sagen und vor allem Meetings zu vermeiden.
Als im Jahr 2001 unser neuer Verkaufsleiter bei TrueSAN seinen ersten Tag hatte, gab er in einem Meeting, an dem das gesamte Unternehmen teilnahm, folgendes Statement ab: »Ich bin nicht hier, um Freunde zu finden. Ich wurde angeheuert, um ein Verkaufsteam aufzubauen und unsere Produkte zu verkaufen, und das ist es, was ich vorhabe. Vielen Dank.« So viel zum Thema Smalltalk.
Der neue Verkaufsleiter löste sein Versprechen ein. Den Mitarbeitern, die den gepflegten Büroklatsch unter Kollegen schätzten, stieß seine unverblümte Art der Kommunikation sauer auf – aber jeder respektierte seine Arbeit. Er war nie grundlos unhöflich, aber er war direkt und sorgte dafür, dass die Leute um ihn herum das Ziel nicht aus den Augen verloren. Einige hielten ihn nicht gerade für charismatisch, aber niemand hätte abgestritten, dass er spektakulär effektiv war.
Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich zum ersten Mal in seinem Büro saß. Frisch von der Universität und voller Ehrgeiz begann ich sofort, ihm ausführlich auseinanderzusetzen, welche Konzepte und Interessentenprofile ich entwickelt hatte, wie die bisherigen Reaktionen darauf aussahen und so weiter. Ich hatte mich mehr als zwei Stunden lang vorbereitet, schließlich sollte er einen positiven ersten Eindruck von mir bekommen. Er hörte mir lächelnd zu, aber nicht länger als zwei Minuten, dann hob er die Hand. Ich verstummte. Er lachte freundlich und sagte: »Tim, ich will nicht die ganze Geschichte. Sagen Sie mir einfach, was wir tun müssen.«
Im Lauf der nächsten Wochen half er mir zu erkennen, wann ich mich auf die wichtigen Dinge konzentrierte, also auf Maßnahmen, die dazu beitrugen, mit unseren zwei oder drei wichtigsten Kunden einen Abschluss zu erzielen, und wann nicht. Unsere Meetings dauerten jetzt nicht mehr länger als fünf Minuten.
Fassen Sie den Entschluss, dass von jetzt an alle Menschen in Ihrem Umfeld fokussiert arbeiten, und meiden Sie alle Meetings, die keine klaren Zielvorgaben haben, egal, ob diese persönlich oder telefonisch abgehalten werden. Man kann diesen Entschluss durchaus taktvoll umsetzen, aber gehen Sie davon aus, dass einige Zeitverschwender anfangs trotzdem ein paar Mal beleidigt sein werden, wenn Sie ihre Einladungen ausschlagen. Sobald klar geworden ist, dass dahinter nichts weiter steht als Ihre Absicht, an einer Aufgabe dranzubleiben, und dass sich das auch nicht ändern wird, werden sie es akzeptieren und Sie in Ruhe lassen. Verstimmungen gehen auch wieder vorbei. Geben Sie diesen Dummköpfen nicht nach, sonst werden Sie selber einer.
Gewöhnen Sie den Menschen in Ihrem Umfeld an, effektiv und effizient zu handeln . Das wird Ihnen niemand abnehmen. Hier sind ein paar Tipps:
Die allermeisten Dinge sind nicht dringend.
Bringen Sie Ihre Kollegen und/oder Mitarbeiter dazu, die Kommunikationswege in dieser Reihenfolge zu benutzen: E-Mail, Telefon, persönliches Meeting. Das gibt Ihnen die Freiheit, Ihr eigenes Tempo und Ihre eigenen Prioritäten umzusetzen. Wenn jemand ein Meeting vorschlägt, bitten Sie stattdessen um eine E-Mail und ersatzweise um ein Telefongespräch, wenn es sein muss. Führen Sie dringende Arbeitsverpflichtungen als Grund an.
Beantworten Sie Voicemail-Anfragen, wann immer es möglich ist, per E-Mail .
Das führt dazu, dass auch Ihre Kollegen und Mitarbeiter beginnen, ihre
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