Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben
entscheiden, sollten Sie sich auf Widerstand gefasst machen und Alternativen anbieten können.
Dulden Sie keine Besucher, die nur ein Schwätzchen halten wollen .
Ihr Büro ist Ihr Tempel, Sie bestimmen die Regeln. Manche empfehlen, ein unmissverständliches »Bitte nicht stören«-Schild aufzuhängen. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass das zwar recht gut funktioniert, wenn man ein eigenes Büro hat, aber bei Bürozellen gerne ignoriert wird.
Ich löste das Problem, indem ich ein Headset aufsetzte – auch dann, wenn ich es gar nicht verwendete. Wenn sich jemand trotzdem näherte, tat ich so, als wäre ich am Telefonieren. Ich hielt einen Finger vor die Lippen und sagte etwas wie »Ja, ich höre« ins Mikrofon und dann: »Einen Moment mal, bitte«. Ich wandte ich mich dem Eindringling zu und sagte: »Hallo. Was kann ich für Sie tun?« Ich ließ ihn nicht »ein anderes Mal wiederkommen«, sondern zwang ihn, mir in fünf Sekunden sein Anliegen zusammenzufassen und mir, wenn nötig, eine E-Mail zu schicken.
Wenn Spielchen mit dem Kopfhörer nicht Ihr Ding sind, dann sollten Sie den Eindringling auf die gleiche Weise empfangen wie einen Anrufer auf dem Handy: »Hallo Eindringling, ich stecke gerade mitten in einer Sache. Wie kann ich helfen?« Wenn das nicht innerhalb von 30 Sekunden klar wird, bitten Sie die Person, Ihnen eine E-Mail zu dieser Frage zu schicken. Bieten Sie nicht an, dass Sie die erste E-Mail schreiben: »Ich will Ihnen gerne helfen, aber ich muss das hier erst zu Ende bringen. Können Sie mir eine kurze E-Mail schicken, um mich daran zu erinnern?« Wenn Sie den Eindringling immer noch nicht loswerden können, geben Sie ihm ein Zeitlimit für Ihre Verfügbarkeit (das kann man übrigens auch am Telefon machen): »Okay, ich habe nur zwei Minuten, aber sagen Sie mir, worum es geht und wie ich helfen kann.«
Nutzen Sie den Puppy Dog Close, um sich Meetings vom Hals zu schaffen.
Gucken Sie sich eine nützliche Technik von Verkäufern in Tierhandlungen ab, die mit der »Puppy Dog Close«-Methode ihre Welpen an den Mann bringen: Wenn ein Kunde Gefallen an einem Welpen findet, aber noch zögert, den Kauf in die Tat umzusetzen, dann bietet man ihm einfach an, den Kleinen zur Probe mit nach Hause zu nehmen – er könne ihn ja wieder zurückbringen, wenn er seine Meinung ändern sollte. Und natürlich findet diese Rückgabe praktisch nie statt.
Der Hundewelpen-Abschluss ist in allen Situationen, in denen sich Ihr Gegenüber gegen eine permanente Veränderung sträubt, von unschätzbarem Wert. Mit einem Testlauf, der jederzeit wieder beendet werden kann, bekommt man den Fuß in die Tür: »Lassen Sie es uns nur einmal versuchen.« Vergleichen Sie:
Sie werden diesen Welpen lieben. Sie werden rund um die Uhr für ihn verantwortlich sein, bis er in zehn Jahren stirbt. Kein einziger unkomplizierter Urlaub mehr, und außerdem haben Sie endlich die Chance, überall in der Stadt Hundehaufen aufzulesen. Was halten Sie davon?
Oder:
Sie werden diesen Welpen lieben. Nehmen Sie ihn doch einfach einmal unverbindlich mit nach Hause und schauen Sie, wie es geht. Sie können ihn ja wieder zurückbringen, wenn Sie Ihre Meinung ändern.
Und jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie im Büroflur auf Ihren Chef zugehen und ihm die Hand auf die Schulter legen:
Ich würde gerne zu dem Meeting gehen, aber ich habe eine bessere Idee: Lassen Sie uns das mit den Meetings in Zukunft vergessen, wir vergeuden damit doch bloß unsere Zeit und treffen ohnehin keine sinnvollen Entscheidungen.
Oder:
Ich würde gerne zu dem Meeting gehen, aber ich ersticke derzeit in Arbeit und es gibt ein paar wichtige Dinge, die ich unbedingt erledigen muss. Wenn es geht, würde ich heute lieber einmal aussetzen – ich wäre im Meeting sowieso mit den Gedanken woanders. Ich verspreche, dass ich mich hinterher informieren werde, indem ich mich mit dem Kollegen X zusammensetze. Ist das okay?
Die zweite Variante sieht in beiden Fällen weniger endgültig aus, und das ist natürlich genau so beabsichtigt. Wiederholen Sie Ihre Bitte regelmäßig und sorgen Sie dafür, dass Sie in dieser Zeit mehr erreichen als die Teilnehmer an den jeweiligen Meetings. Seilen Sie sich so oft wie möglich ab und führen Sie an, dass Sie so viel produktiver sein können, zeigen Sie Ihre Ergebnisse. Mit der Zeit werden sich alle daran gewöhnen und man wird Ihre Abwesenheit akzeptieren.
Gehen Sie vor wie ein geschicktes Kind: »Nur dieses eine Mal! Bittebitte!!!
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