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Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben

Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben

Titel: Die 4-Stunden-Woche – Mehr Zeit, mehr Geld, mehr Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Ferriss
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von mir aus.«
    Und das war es, ratzfatz. Der 44 Jahre alte Dave Camarillo, zeit seines Lebens Angestellter, hatte den Code geknackt und sein zweites Leben begonnen. Er war nicht gefeuert worden, man hatte ihn nicht angebrüllt. Sein Chef schien die ganze Situation ziemlich gut zu verkraften. Daves Leistungen waren nicht zu beanstanden, und es war ja auch nicht so, dass er in Meetings mit Klienten nackt auf dem Tisch herumgetanzt war. Er hatte sich etwas ganz anderes erlaubt: Er hatte gerade 30 Tage in China verbracht, ohne Urlaub zu nehmen oder es überhaupt jemandem zu sagen.
    »Es war nicht halb so schwer, wie ich befürchtet hatte.«
    Dave ist einer von mehr als 10000 Angestellten bei Hewlett-Packard, und – man glaubt es kaum – es gefällt ihm dort. Er hat nicht den Wunsch, ein eigenes Unternehmen aufzumachen. Seit sieben Jahren ist er für den technischen Support für Kunden in 45 Bundesstaaten und 22 Ländern zuständig. Doch vor sechs Monaten hatte er ein kleines Problem. Das »Problem« ist weiblich und 1,57 Meter groß.
    Wieso war Chan ein Problem? Hatte er etwa – wie so viele Männer – Angst, sich dauerhaft zu binden? Wollte er sich von ihr nicht verbieten lassen, in Spiderman-Unterhosen im Haus herumzulaufen? Oder wollte er sich nicht vom letzten Refugium eines jeden Mannes trennen, der sich noch ein bisschen Selbstachtung bewahrt hat – seiner PlayStation? Nein, das hatte er alles hinter sich. Im Gegenteil, Dave konnte es kaum erwarten. Er war bereit, die große Frage zu stellen, aber er hatte kaum noch Urlaubstage, und seine Freundin wohnte außerhalb der Stadt. Ziemlich weit außerhalb der Stadt. Um es genau zu sagen, 9516 Kilometer weit von ihm entfernt.
    Er hatte sie bei einem Kundenbesuch in Shenzen in China getroffen, und jetzt war es an der Zeit, ihre Eltern kennenzulernen – logistische Probleme hin oder her. Dave hatte erst vor kurzem damit begonnen, Kundendienstanrufe von zu Hause aus entgegenzunehmen. Nun ja, zu Hause ist ja schließlich überall, wo man sich zu Hause fühlt, oder? Er kaufte sich ein GSM -Triband-Handy und ein Flugticket – und kurze Zeit später war er irgendwo über dem Pazifik auf dem Weg zu seinem ersten Sieben-Tage-Experiment. Zwölf Zeitzonen von zu Hause entfernt machte er seiner Freundin einen Heiratsantrag, sie akzeptierte, und in seiner Firma hatte keiner etwas mitbekommen.
    Die zweite Exkursion war ein 30-tägiger Trip, um die chinesische Familie sowie die chinesische Küche (mag noch jemand Schweinebäckchen?) kennenzulernen. Der Besuch endete damit, dass aus Fräulein Shumei Wu Frau Shumei Camarillo wurde. Daheim in Palo Alto arbeitete Hewlett-Packard weiter an seinem Ziel, den Weltmarkt zu beherrschen, ohne zu wissen oder sich dafür zu interessieren, wo Dave war. Seine Anrufe wurden auf das Handy seiner frischvermählten Ehefrau umgeleitet, und alles war in bester Ordnung.
    Dave hatte das Beste gehofft und sich auf das Schlimmste vorbereitet, aber nachdem er nun wieder in die USA zurückgekehrt war, hatte er sich wohl sein großes Pfadfinder-Mobilitätsabzeichen verdient.
    Es sieht so aus, als stelle Flexibilität nun auch in Zukunft kein großes Problem mehr für Dave dar. Er will damit beginnen, jeden Sommer zwei Monate in China zu verbringen. Dann wird er mit Australien und Europa weitermachen, um versäumte Reisen nachzuholen – und alles mit der vollen Unterstützung seines Chefs. Eigentlich war es ganz einfach gewesen. Auch aus dem Grund, weil er hinterher um Verzeihung bat und nicht schon vorher um Erlaubnis.
    »Ich bin 30 Jahre meines Lebens nicht gereist – also, warum nicht jetzt?« Das ist genau die Frage, die sich jeder stellen sollte: warum zum Teufel eigentlich nicht?
    Die Alten und die Neuen Reichen
    Die Alten Reichen, die Oberschicht früherer Tage, mit ihren Schlössern und Ascots und ihren nervigen kleinen Schoßhündchen, zeichnen sich dadurch aus, dass sie in besonderer Weise mit einem bestimmten Ort in Verbindung gebracht werden. Familien, die in Nantucket oder Charlottesville, in Blankenese, Königstein oder am Zürichsee ihren Sitz haben. Bäh. Sommerfrische an diesen Orten ist doch so was von Old School.
    Zeit für eine Wachablösung. Die Bindung an einen Ort ist das, was die neue Mittelschicht definiert. Was die Neuen Reichen auszeichnet? Nicht einfach nur Wohlstand und Luxus – es ist vor allem ihre uneingeschränkte Mobilität. Und das gilt nicht nur für Start-up-Unternehmer oder Freiberufler. Auch Angestellte können

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