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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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Gedanken ein.
    Sie erinnerte sich an ein Dontaku-Fest, als sie ein junges Mädhen gewesen war; die Straße voller bunt kostümierter Menschen, welche die Langhalslaute Shamisen spielten und Trommeln schlugen.
    Tausende von Papierlaternen schwammen auf dem Wasser. Drachen mit Schwänzen aus roten Bändern tanzten über den Köpfen der Menge, und am Himmel explodierten Feuerwerkskörper.
    Keiko spürte den Druck, der sich in ihrem Kopf aufbaute, wie ein Gewittersturm, dunkel, kalt und bedrohlich. Das laute Grollen des Sturms übertönte jedes andere Geräusch.
    War das jetzt das Ende?
    Sie wollte nicht sterben!
    Keiko war in dieser Dunkelheit gefangen, die kein Schlaf war, als plötzlich Yukis Stimme, ganz nah und doch fern, ihre Benommenheit durchbrach.
    Yuki sprach zu ihr. Yuki war da.
    »Mommy, ich bin’s. Ich bin hier bei dir. Halt durch, Mommy. Ich liebe dich.«
    Sie wollte rufen: Itsumademo ai shiteru, Yuki. Ich werde dich immer lieben, meine Tochter.
    Doch ein dicker Schlauch füllte ihren Mund aus.
    Und dann sank Keiko noch tiefer in die Dunkelheit hinab.
    Aber sie kam wieder hoch - sie kämpfte gegen den Sturm an.
    Da war jemand im Zimmer. Jemand, der ihr helfen würde?
    Sie hörte Schritte neben ihrem Bett, spürte, wie jemand an dem Schlauch zog, der in ihrer Hand steckte.
    Ihr Herz schlug schneller.
    Das war kein Traum!
    Irgendetwas stimmte da nicht. Diese Person war nicht gekommen, um zu helfen.
    Ein irrer Schmerz explodierte in Keikos Kopf.
    Sie konnte nichts sehen. Sie konnte nichts hören. Keiko schrie vor Angst, aber kein Laut drang aus ihrem Mund.
    Sie begriff plötzlich, was hier passierte - sie wurde ermordet... und dann schmolzen ihre Gedanken dahin, und die Leere umfing sie.
    Keiko spürte die kalte, metallische Berührung der Münzen nicht mehr, zuerst auf dem einen Augenlid, dann auf dem anderen.
    Sie hörte die Worte nicht, die ihr ins Ohr geflüstert wurden.
    »Diese Münzen sind dein Fährgeld, Keiko. Gute Nacht, Prinzessin.«

Zweiter Teil
    Mord und kein Ende

34
    Yuki erwachte im Dunkeln, und ihr Herz raste wie wild. Schlagartig kam die Erinnerung zurück, und das mit ungewöhnlicher Klarheit. Dr. Pierce’ geflüsterte Beileidsbekundungen im Wartezimmer des Krankenhauses. Lindsay, die sie vom Krankenhaus nach Hause gefahren und ins Bett gebracht hatte, die bei ihr geblieben war, bis Yuki schließlich eingeschlafen war.
    Aber begreifen konnte sie es noch immer nicht.
    Gestern war ihre Mutter noch gesund und munter gewesen - und heute war sie tot.
    Yuki griff nach der Uhr - gleich Viertel nach sechs.
    Sie rief im Municipal Hospital an und tippte sich durch das automatisierte Menü. Endlich bekam sie eine Vermittlung aus Fleisch und Blut an den Apparat, die sie zur Intensivstation durchstellte.
    »Sie können jederzeit kommen, Ms. Castellano«, sagte die Krankenschwester. »Aber Ihre Mutter ist nicht hier. Sie ist im Untergeschoss.«
    Yuki reagierte mit blinder Rage. Sie setzte sich kerzengerade im Bett auf.
    »Was soll das heißen - sie ist im Untergeschoss ?«
    »Es tut mir leid. Was ich sagen wollte, ist, dass wir verstorbene Patienten nicht hier auf der Intensivstation behalten können...«
    »Sie haben meine Mutter in die Leichenhalle abgeschoben? Sie gefühllose...«
    Yuki knallte den Hörer auf die Gabel, nahm ihn gleich wieder ab und bestellte ein Taxi. In ihrem derzeitigen Zustand traute sie sich nicht zu, selbst zu fahren. Rasch schlüpfte sie in Jeans und Pullover, Laufschuhe und eine Lederjacke und eilte hinaus in die Jones Street.
    Während der Fahrt zum sieben Häuserblocks entfernten Krankenhaus mühte sie sich vergebens, das Unfassbare zu fassen.
    Ihre Mutter war tot. Es gab keine Keiko mehr in ihrem Leben.
    Im Municipal angekommen, bahnte sich Yuki einen Weg durch die schlurfenden Patienten in der Eingangshalle und sprintete die Treppen zur Intensivstation hinauf. Hektisch flogen ihre Blicke zwischen den Schwestern an der Stationszentrale hin und her. Sie unterhielten sich miteinander und taten so, als existiere sie gar nicht. Yuki schnappte sich ein Klemmbrett und schlug damit einmal kräftig auf den Tresen. Jetzt hatte sie ihre Aufmerksamkeit.
    »Ich bin Yuki Castellano«, sagte sie zu der Schwester mit den Muffinkrümeln am Kittel. »Meine Mutter war bis gestern Abend hier. Ich muss wissen, was mit ihr passiert ist.«
    »Der Name Ihrer Mutter?«
    »Keiko Castellano. Dr. Pierce war ihr behandelnder Arzt.«
    »Dürfte ich Ihre medizinische Vollmacht sehen?«, fragte die

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