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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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hatte. Keiko hatte im Bett Eis gegessen und dabei mit der unerschütterlichen Selbstgewissheit einer Richterin ihre altmodischen Weisheiten von sich gegeben.
    Und vor allem erinnerte Yuki sich daran, wie viel sie immer zusammen gelacht hatten.
    Jetzt war das alles vorbei.
    Und das war einfach nicht richtig.
    »Mom«, sagte Yuki jetzt, »ich weiß, das war nicht gerade ein würdevoller Abgang, aber immerhin hab ich das Schwein im Dunkeln sitzen lassen.«
    Sie lachte in sich hinein und dachte, wie sehr ihre Mutter sich über diese Szene amüsiert hätte.
    Yukiiee, warum du benimmst dich nie wie Lady?
    Und dann übermannte sie der Schmerz.
    Yuki zog die Beine an und schlang die Arme um die Knie. Mit dem Rücken an den massiven Stamm des alten Baums gelehnt, ließ sie den Kopf auf die Knie sinken und weinte um ihre Mutter. Sie schluchzte wie ein Kind - das Kind, das sie von nun an nie mehr sein würde.

36
    Es war viel zu früh für so einen Stress - gerade mal sieben Uhr -, als ich vor einem alten Haus im Tudor-Stil in der Chestnut Street anhielt. Ein großer Nadelbaum warf lange Schattenfinger auf das Gras zwischen dem Haus und der Garage. Im Vorgarten tummelten sich schon eine Handvoll Cops.
    Ich schlug die Tür meines drei Jahre alten Explorers zu, knöpfte meinen Khaki-Blazer zu, um mich vor der kühlen Morgenluft zu schützen, und stapfte über den kurz geschorenen Rasen.
    Jacobi und Conklin standen an der Haustür und befragten ein Paar in den Siebzigern, das identische gestreifte Bademäntel und Pantoffeln trug. Mit ihren geschockten Mienen und den in alle Richtungen abstehenden Haaren sahen die Alten aus, als hätten sie gerade die Finger in die Lampenfassung gesteckt.
    Der ältere Herr krächzte Jacobi an: »Woher wollen Sie wissen, dass wir keinen Polizeischutz brauchen? Können Sie etwa hellsehen?«
    Jacobi warf mir einen müden Blick zu, dann stellte er mir Mr. und Mrs. Cronin vor.
    »Hallo«, sagte ich und schüttelte ihnen die Hand. »Das ist alles sehr schlimm für Sie, ich weiß. Wir werden uns Mühe geben, die Belastung für Sie möglichst gering zu halten.«
    »Die Spurensicherung ist unterwegs«, sagte Conklin zu mir. »Ich kann die Befragung auch allein durchführen, kein Problem, Lieutenant.« Er bat offiziell um Erlaubnis, ließ mich aber zugleich wissen, dass er geradezu darauf brannte, sich zu bewähren.
    »Bitte sehr, Inspector. Tun Sie Ihren Job.«
    Ich entschuldigte mich und Jacobi, und zusammen gingen wir zu dem dunkelblauen Jaguar-XK-E-Cabrio, der mit offenem Verdeck am Straßenrand parkte. Ein wunderschönes Auto - was das Ganze nur noch schlimmer machte.
    Ich wusste schon, was mich erwartete, seit Jacobi mich vor zwanzig Minuten angerufen hatte. Und dennoch setzte mein Herz einen Schlag aus, als ich in das Gesicht des Opfers blickte.
    Wie Caddy-Girl war das Mädchen eine Weiße, schätzungsweise zwischen achtzehn und einundzwanzig, zierlich gebaut. Ihr blondes Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern. Herrliches, glänzendes Haar.
    Sie »blickte« mit ihren weit offenen blauen Augen auf die Chestnut Street hinaus. Wie bei Caddy-Girl war ihre Leiche so arrangiert worden, dass es aussah, als lebte sie noch.
    »Mein Gott, Jacobi«, sagte ich. »Noch eine von der Sorte. Kein Zweifel. Jag-Girl.«
    »Es war kühl letzte Nacht, kaum über zehn Grad«, bemerkte er. »Ihre Haut fühlt sich kalt an. Und da haben wir auch wieder die Luxusklamotten.«
    »Von Kopf bis Fuß.«
    Das Opfer trug eine blaue Wickelbluse und einen dezenten blau-grau karierten Tulpenrock . Ihre Stiefel waren von Jimmy Choo - die Sorte mit dem Reißverschluss hinten. Ein Outfit, für das ein Streifenpolizist gut und gerne drei Monate hätte arbeiten müssen.
    Eines war allerdings ein bisschen anders. Ich hatte das Gefühl, dass mit dem Schmuck des Mädchens etwas nicht stimmte.
    Ihr Tennisarmband und die dazu passenden Ohrstecker zeigten das prismatische Glitzern von falschen Diamanten. Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    Ich drehte mich um, als ich hinter mir Sirenen heulen hörte. Ich sah den Van der Spurensicherung und einen Rettungswagen heranbrausen und neben der Reihe von Streifenwagen parken.
    Conklin ging über den Rasen auf den Rettungswagen zu. Ich hörte, wie er zum Fahrer sagte: »Sie ist tot. Tut mir leid, dass ihr umsonst gekommen seid, Jungs.«
    Während der Fahrer des Rettungswagens den Rückwärtsgang einlegte, stieg Charlie Clapper aus seinem Einsatzwagen aus, Spurensicherungs-Koffer und Kamera

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