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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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unsere außerdienstlichen Befragungen nach dem Tod eines weiteren Patienten am Abend zuvor.
    »Ruffios Leiche lag auf der Intensivstation, von wo sie in die Leichenhalle des Krankenhauses gebracht werden sollte«, sagte ich. »Und in dieser Zeit hat ihm irgendjemand Messingknöpfe auf die Augen gelegt.«
    »Hmm«, brummte der Chief.
    »Garza hat das Krankenhaus um achtzehn Uhr verlassen. Der Patient starb kurz nach zwanzig Uhr«, fuhr ich fort, »aber ich kann trotzdem nicht ausschließen, dass Garza etwas damit zu tun hatte.«
    »Wenn Garza gar nicht da war, wie soll er dann etwas damit zu tun gehabt haben?«
    »Er hat Zugang zu allen Bereichen des Krankenhauses. Vielleicht hat er dem Patienten eine Überdosis verabreicht, bevor seine Schicht zu Ende war, und es dauerte ein paar Stunden, ehe die Medikamente zu wirken begannen.
    Vielleicht hatte er auch einen Komplizen, oder vielleicht ist er auch gar nicht unser Täter«, gab ich zu. »Aber ich sag’s Ihnen, Tony, dieser Garza könnte ein Monster sein, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Und ich persönlich glaube, dass er es ist. Das Mindeste, was wir tun müssen, ist, der Presse zuvorzukommen. Die Chronicle hat heute Morgen auf Seite drei über ihn berichtet.«
    Der Chief schob seinen Teller weg und bestellte noch eine Runde Kaffee.
    »Yuki hat Anzeige erstattet?«, fragte er.
    »Ja, aber Claire fand bei der Autopsie lediglich heraus, dass Yukis Mutter eine Überdosis Medikamente verabreicht wurde. Keine Hinweise darauf, dass sie ermordet wurde. Ich erwarte einen ähnlichen Befund bei Ruffio.«
    »Es läuft also darauf hinaus, dass Sie einen Sack voller Indizien und Verdachtsmomente haben, die sich zu keinem klaren Bild zusammensetzen lassen.«
    »Sie setzen sich zu einem unguten Gefühl zusammen, Tony. Einem sehr, sehr unguten Gefühl, das ich einfach nicht mehr loswerde.«
    »Und was wollen Sie jetzt tun?«
    Dank der Aufklärung der Car-Girls-Morde standen meine Aktien so hoch wie nie zuvor.
    »Ich will das Krankenhaus mit Cops vollpacken«, sagte ich. »Ein paar Leute vom Drogendezernat ausleihen, die verdeckt ermitteln können. Ich würde Garza rund um die Uhr beschatten lassen, und ich würde auch gerne jemanden in die Krankenhausapotheke einschleusen.«
    Tracchio leerte seine Kaffeetasse. Zweifellos fragte er sich, ob er unsere ohnehin schon löchrige Personaldecke noch weiter strapazieren könnte, nur weil ich ein »sehr, sehr schlechtes Gefühl« hatte.
    »Wie lange?«
    »Soll ich ehrlich sein? Ich weiß es nicht.«
    Tracchio gab der Bedienung ein Zeichen, dass sie die Rechnung bringen sollte, und sagte: »Sie können vier Leute haben, und zwar für eine Woche. Dann sehen wir weiter. Sehen Sie zu, dass Sie mich auf dem Laufenden halten, Lindsay. Ich will alles wissen. Keine Versteckspielchen.«
    Ich ergriff Tracchios fleischige Hand und schüttelte sie. »Würde mir doch niemals einfallen.«

100
    Jacobi saß auf dem Beifahrersitz des grauen Wagens und starrte zu dem hohen gelben Haus an der Filbert hinauf. Dr. Garza war vor einer halben Stunde nach Hause gekommen, vermutlich saß er gerade vor dem Fernseher und sah sich die Abendnachrichten an. Doch da ging plötzlich das Garagentor auf, und ein schwarzer Mercedes-Roadster schoss mit quietschenden Reifen rückwärts heraus.
    Am Steuer des Einsatzwagens setzte Rich Conklin sich kerzengerade auf. Jacobi alarmierte über Funk die Leitstelle und gab ihren Standort durch.
    Conklin zählte bis fünf, um dann zehn Autolängen hinter dem Mercedes die steil abfallende Filbert Street hinunterzufahren.
    »Immer mit der Ruhe«, ermahnte Jacobi Conklin. »Wir haben reichlich Verstärkung.«
    »Verdammt«, meinte Conklin, »woher wollen wir wissen, ob Garza überhaupt in dem Auto sitzt?«
    »Wollen Sie lieber zurückfahren und das Haus beobachten?«
    »Nein. Ich würde mich gerne klonen.«
    Jacobi schnaubte amüsiert. »Ist die Welt wirklich bereit für zwei von Ihrer Sorte, Conklin?« Er grinste, als er an die Zeit zurückdachte, in der er selbst so ein grüner Junge gewesen war wie Conklin und noch jeder Observierung, jeder Verhaftung entgegengefiebert hatte. Und so fertig und erschöpft er auch war - in diesem Moment packte ihn wieder dieses Gefühl.
    Conklin bog scharf links in die Jones ein, trat bei dem Stoppschild an der Greenwich kurz auf die Bremse und fuhr weiter, vorbei an der Yick-Wo-Grundschule.
    Jacobi rief die Leitstelle an: »Schwarzer Mercedes-Roadster, Kennzeichen Whisky-Delta-Foxtrott

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