Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
Vom Netzwerk:
vorläge.
    An berechtigtem Interesse mangelte es mir weiß Gott nicht.
    Außerdem hatte ich gerade mal vier Stunden geschlafen und nur eine Handvoll Frühstücksflocken im Magen.
    Mir riss der Geduldsfaden.
    »Wir haben ihn im Schwitzkasten, und jetzt fängt er an zu zappeln, Chief«, rief ich. »Ganz schön dreist von ihm, uns zu drohen. Der Typ ist ein gefährlicher Irrer. Sie müssen mir den Rücken stärken und mich meinem Instinkt vertrauen lassen.«
    »Wie viele Millionen haben Sie auf dem Konto, Lieutenant? Wollen Sie uns wieder in so eine Situation reinreiten?«
    Ich verstummte, starrte in Tracchios kleine braune Augen und versuchte, mich zusammenzureißen.
    »Haben Sie irgendetwas gegen ihn in der Hand?«, fragte Tracchio. »Ich lasse mich gerne belehren.«
    »Nichts. Keinen Krümel.«
    »Ich rufe den Typ an«, sagte er. »Ich versuche, ihn zu beruhigen. Was wird er mir sagen?«
    »Jacobi und ich haben fast die ganze Nacht hindurch sein Haus observiert. Heute Morgen sind wir ihm gefolgt, als er zur Arbeit fuhr.«
    Tracchio schüttelte nur den Kopf.
    Ich ging zur Tür und war schon fast draußen, als ich mich noch einmal umdrehte und sagte: »Übrigens, die Chronicle hat einen anonymen Hinweis auf die Geschichte mit den Knöpfen bekommen, von der ich Ihnen erzählt habe.«
    »Ach du liebe Zeit.«
    »Die Reporterin überprüft im Moment noch ihre Story, aber Sie können davon ausgehen, dass die Bombe jeden Moment hochgehen wird.«
    Tracchio griff nach dem Hörer.
    »Rufen Sie Garza an?«
    »Ich rufe den Bürgermeister von La Jolla an«, fauchte Tracchio. »Ich will ihn fragen, ob der Job, den er mir angeboten hat, noch zu haben ist. Und jetzt raus mit Ihnen.«
    In Ordnung. Jawohl, Sir. Bin ja schon weg.
    Im Gehen hörte ich noch, wie Tracchio seine Sekretärin bat, ihn mit Dr. Garza zu verbinden.

111
    Yuki lag im Bett, als direkt neben ihrem Ohr das Telefon klingelte. Es war Cindy, und sie schrie geradezu in den Hörer: »Die Geschworenen sind zu einem Urteil gelangt! Schläfst du noch, Yuki? Es ist gleich Viertel nach elf!«
    »Ich bin wach! Ich bin wach!«
    »Also, dann schwing mal die Hufe, und mach dich auf den Weg ins Gericht. Beeil dich!«
    Zwanzig Minuten später betrat Yuki den Verhandlungssaal. Sie spürte die Blicke, die ihr folgten, als sie sich an spitzen Knien und sperrigen Aktentaschen vorbei zum letzten freien Platz vorkämpfte.
    Yuki verschränkte die Arme und schlug die Beine übereinander, machte sich so klein wie nur möglich.
    Sie blickte starr nach vorne, als Richter Bevins sagte: »Ich möchte Sie alle warnen. Ich will keine Tumulte im Gerichtssaal, wenn das Urteil verlesen wird, sonst lasse ich die Störer festnehmen.
    Wer glaubt, seine Gefühle nicht im Zaum halten zu können, hat jetzt die Gelegenheit, den Saal zu verlassen.
    Nun gut. Dann bitte ich den Obmann der Geschworenen, den Umschlag mit dem Urteil dem Gerichtsdiener zu übergeben.«
    Der Obmann war ein untersetzter Mann von Mitte fünfzig mit sonnengebräuntem Gesicht und einer Brille mit dickem schwarzem Rahmen. Er trug eine Golfjacke, ein gebügeltes weißes Hemd und eine hellbraune Freizeithose, deren Aufschlag auf seinen beigefarbenen Wildlederschuhen auflag.
    Yuki fand, dass er wie ein Mann mit konservativer Weltanschauung aussah, also wie jemand, der alle Unregelmäßigkeiten und »Fehler« verabscheute. Das hoffte sie jedenfalls.
    Richter Bevins betrachtete eingehend die Papiere und wandte sich dann an den Obmann: »Ist das Urteil der Geschworenen einstimmig?«
    »Ja, Euer Ehren.«
    »Sind Sie in der Sache Jessica Falk gegen das San Francisco Municipal zu der Auffassung gelangt, dass das Krankenhaus fahrlässig gehandelt hat?«
    »Ja, Euer Ehren.«
    »Sind Sie zu der Auffassung gelangt, dass die Klägerin geschädigt wurde?«
    »Ja.«
    »In welcher Höhe wurde die Klägerin geschädigt?«, fragte der Richter.
    »Zweihundertfünfzigtausend Dollar, Euer Ehren.«
    »War das Vergehen der Beklagten in diesem Fall so schwerwiegend, dass es die Erhebung eines Strafzuschlags rechtfertigt?«
    »Ja, Euer Ehren.«
    »Und in welcher Höhe soll ein Strafzuschlag gezahlt werden?«
    »Fünf Millionen Dollar, Euer Ehren.«
    Man hörte die Zuschauer kollektiv nach Luft schnappen.
    Der Richter schlug mit dem Hammer auf den Tisch und blickte streng in die Runde, bis wieder Ruhe eingekehrt war.
    Dann fuhr er fort, die Namen der nächsten neunzehn Kläger einzeln aufzuzählen, wobei er dem Obmann der Geschworenen jedes Mal dieselben fünf

Weitere Kostenlose Bücher