Die 50 Besten Stresskiller
Psychologieprofessor sehr griffig mit dem Wort »Flow« bezeichnet hat. Flow ist das selbstvergessene Versinken in einer Tätigkeit, das vollkommene Aufgehen darin, weitgehend ohne rationale Kontrolle. Es ist einem meditativen Zustand vergleichbar und führt wie dieser zu einer messbaren Ausschüttung von Glücksbotenstoffen im Gehirn. Leider ist es sehr schwierig bzw. unmöglich, sich ein Flow-Empfinden vorzunehmen. Ähnlich wie beim Einschlafen müssen wir uns darauf einlassen, damit es von selbst geschehen kann. Als Kinder beherrschen wir das so lange, bis die rationale Kontrolle die Oberhand gewinnt und wir aus dem Flow-Paradies vertrieben werden. Ab und zu dürfen wir wieder hinein. Wir sollten uns aber nicht darauf verlassen oder es zu erzwingen versuchen.
24 Lauschen Sie einem Konzert über Kopfhörer
Musik ist längst zu einem ständigen Begleiter unseres Alltags geworden. Dieses Phänomen der Dauerberieselung wollen wir hier gar nicht bewerten. Die wahren Möglichkeiten von Musik werden auf diese Weise aber noch nicht einmal andeutungsweise ausgeschöpft.
Manche Menschen gehen ins Konzert, um Musik direkt zu erleben. Ein solches Liveerlebnis kann in der Tat stark berühren. Allzu häufig werden unsere Gedanken aber vom Wesentlichen abgelenkt: Statt der Musik zu lauschen, sehen wir schwitzende Orchestermusiker und hören jeden Huster im Publikum.
Ein Konzert über Kopfhörer mitzuverfolgen, zu Hause auf dem Sofa oder im Bett, kann einem noch ganz andere Dimensionen eröffnen. Frei von ablenkenden visuellen Einflüssen können wir die Musik im Innern unseres Kopfes stattfinden lassen und im besten Fall Glücksgefühle, Flow (siehe Nr. 23 »Schauen Sie Ihrem Kind beim Spielen zu«) und Entspannung zugleich erleben. Mehr Stresskiller geht nicht.
25 Schauen Sie einen Film von Anfang bis Ende
Manchmal kommt es einem vor, als würden wir alle unter einem zunehmenden Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom leiden (auch als ADHS bekannt und bisher vor allem bei Kindern beschrieben). Kaum noch jemand scheint inzwischen in der Lage zu sein, sich für mehr als fünf Minuten auf eine Sache zu konzentrieren.
Oder wann haben Sie das letzte Mal in einer Konferenz oder Besprechung gesessen, in der die Teilnehmer nicht nach wenigen Minuten ihr Smartphone zückten, um eine SMS zu schreiben oder ihre E-Mails zu lesen? Selbst in Restaurants gehört der Griff zum Handy zwischen den Gängen oder sogar beim Essen längst dazu wie früher das Rauchen.
Ein solches Verhalten trägt weder zur Erhöhung des Genusses noch zur Entspannung bei. Ganz zu schweigen von Situationen, die wir früher einfach auf uns wirken haben lassen, ohne etwas zu tun, rein kontemplativund ganz entspannt. Früher war mitnichten alles besser gewesen. Im Gegenteil, vieles ist heute besser. Doch wer kann heute noch auf einer Parkbank sitzen und den Blättern im Herbst beim Fallen zuzuschauen?
Wenn wir uns mithilfe von Unterhaltungsmedien entspannen wollen, sollten wir uns auf etwas größere Einheiten einlassen. Zum Beispiel darauf, einen Film gezielt von Anfang bis Ende anzuschauen. Möglichst ohne Werbeunterbrechungen. Und falls das nicht geht, den Computer und das Handy trotzdem ausgeschaltet lassen.
26 Erlernen Sie eine Biofeedback-Methode
Die Botschaft der fünfundzwanzig bisher besprochenen Stresskiller lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Integrieren Sie ein regelmäßiges Bewegungsprogramm in Ihr Leben, und erlernen Sie mindestens eine bei Ihnen persönlich wirkende Entspannungsmethode.
Im 8. Stesskiller-Kapitel haben wir Ihnen Entspannungshörbücher empfohlen, die auf Autogenem Training oder der Progressiven Muskelentspannung beruhen. Im 11. Kapitel »Buchen Sie einen Yogakurs« haben wir über Yoga gesprochen. Das sind etablierte und gut untersuchte Entspannungstechniken. Doch so mancher hat seine Probleme mit den etablierten Entspannungstechniken. Es gelingt ihm oder ihr einfach nicht, bei der Sache zu bleiben, man spannt eher noch an, als loszulassen. Für diese Menschen könnten Biofeedback-Verfahren eine alternative Entspannungsmethode sein.
Das Biofeedback beruht darauf, dass Körperfunktionen, wie z.B. die Hautleitfähigkeit, gemessen werden. Auf diese Weise ist der aktuelle Stresslevel zu bestimmen. Solche Messungen führen wir bei uns im Medizinischen PräventionsCentrum Hamburg routinemäßig durch.
Beim Biofeedback werden die Messergebnisse mithilfe einer speziellen Software in Bilder übersetzt, z. B. in das
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