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Die 500 (German Edition)

Die 500 (German Edition)

Titel: Die 500 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Quirk
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ich ziemlich aufgeregt war. Dauernd hatte sie von Annies coolem Dad erzählt, von dem unglaublichen Küchenmeister, von den Grand Crus, mit denen sie sich betrunken hatten, und davon, was sie sonst noch so alles getrieben hatten in Sir Larrys privatem Xanadu.
    Die Auffahrt war locker eine halbe Meile lang. Vor dem Haus stieg ich aus meinem Jeep, von dem schon der Lack abplatzte, drehte mich um und sah, dass über den weitläufigen Rasen sechs schwarzbraune Dobermänner auf uns zugaloppierten und den Abstand zu uns in kaum fassbarer Zeit verkleinerten. Ihre Mäuler bewegten sich, als ob sie bellten, aber es war kein Geräusch zu hören. Das war furchteinflößend, klar, aber es war vor allem mehr als gruselig, die schnappenden Kiefer dieser schlanken Muskeltorpedos zu sehen, aber nichts zu hören. Ich fragte mich, ob ich vielleicht ein bisschen schwer von Begriff sei. Vielleicht hatten sie mich längst erreicht, und ich war bereits tot.
    »Aus«, sagte eine herrische Stimme.
    Die Hunde blieben sofort stehen und legten sich etwa eineinhalb Meter vor Annie und mir auf den Boden. Ihre Augen fixierten mich auch weiterhin, und ich fühlte mich wie ein großes köstliches Schweinerippchen. Lawrence Clark hatte rotblonde Haare und dauergebräunte Haut, war eins neunzig groß und früher Verbindungshalb der englischen Rugbynationalmannschaft gewesen (seinen Adelstitel hatte er sich mit Rugbysiegen und Wohltätigkeit verdient). Heute trug er einen Overall, der aussah, als wäre er aus Umzugsdecken zusammengenäht, und ein Gebilde, das einem zusammengerollten Stück Teppichrest ähnelte.
    »Nur eine kleine Trainingseinheit für die Hündinnen«, sagte er. Da fiel mir auf, dass er auch eine Peitsche trug. Er küsste Annie auf die Backe, warf einen Blick auf den Jeep und streckte dann die Hand aus. Er taxierte mich einige lange, ungemütliche Sekunden.
    »Willkommen«, sagte er und knipste ein routiniertes Lächeln an. Das Hausmädchen und der Butler halfen uns mit dem Gepäck und zeigten uns unsere Zimmer, erst Annies und dann meins, das am entgegengesetzten Ende des langen Flügels lag. »Sir Lawrence sagte, dass Sie hier schlafen sollen.«
    Botschaft verstanden. Allerdings hätte ich Sir Larry süffisant darauf verweisen können, dass es nun ja wohl ein bisschen zu spät sei, um diese Stalltür zu verrammeln. Ich stand am Fenster und beobachtete ihn unten auf dem Rasen. Er trug dieses zusammengerollte Ding um seinen Arm und schrie und schlug mit der Peitsche auf die Dobermänner ein, während sie mit knirschenden Zähnen an dem Ding herumrissen.
    Ich war gespannt, was er mit mir vorhatte.
    Beim Abendessen, das wir drei an einem Tisch für zwanzig einnahmen, versuchte ich ein Gespräch über Wein anzufangen. »Wow«, sagte ich nach dem ersten Schluck und schaute auf die Flasche Mouton-Rothschild, die vor uns auf dem Tisch stand. »Der Null-Sechser war offenbar ein guter Jahrgang für Bordeaux.« Ich hielt das für einen ganz passablen Einstieg in ein Gespräch bei vornehmen Leuten.
    »Ich dachte mir, etwas …« Er musterte mich eingehend. »… Gefälliges wäre passend.« Das darauf folgende Lächeln ließ seine Augen unberührt. Dann erforderte plötzlich der Blumenkohl auf seinem Teller seine Aufmerksamkeit.
    Sir Larrys Gefühle mir gegenüber waren unzweifelhaft frostiger Natur. Das war nicht der Mensch, den Jen mir geschildert hatte. Natürlich wusste ich, dass es vermutlich sehr viel einfacher war, mit dem alten Briten eine »klasse Zeit« zu verbringen, wenn man kein Parvenü war, der seine Tochter aufs Kreuz legte. Aber vielleicht bildete ich mir das alles nur ein: In dem erlesenen britischen Akzent, den Sir Lawrence pflegte, war es kaum möglich, irgendetwas zu sagen, das nicht herablassend klang.
    Annie war auch keine große Hilfe. Nachdem ich mich für die Nacht in mein Zimmer – grün-weiß gestreifte Tapeten, Zeichnungen zum Thema Bärenhatz, sieben Regalbretter voller gruseliger antiker Puppen – zurückgezogen hatte, klopfte sie an die Tür. Nach ein paar ausgelassenen Unartigkeiten schliefen wir eng umschlungen ein und wachten auch genauso wieder auf.
    Natürlich will ich mich nicht beklagen, trotzdem war die Situation eindeutig peinlich, als wir bei Morgengrauen unsere verschlafenen Augen öffneten und in der Tür Sir Lawrence mit einem Dobermann und einer zweiten bösartig aussehenden Bestie stand.
    »Ich wollte euch nur Bescheid sagen, dass das Frühstück fertig ist«, sagte er.
    »Danke, Daddy«, sagte

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