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Die 500 (German Edition)

Die 500 (German Edition)

Titel: Die 500 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Quirk
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schmollend nach oben. Ich hätte den Knallkopf vom ersten Augenblick an als Speedfreak erkennen müssen.
    Ich schaltete mein Handy ein. Eine SMS von Annie: »Todmüde, Sweetie. Nacht. Drück mich, wenn du kommst.«
    Ich hatte mich schon vorher gefühlt, als würde ich sie betrügen, aber das streute noch zusätzlich Salz in die Wunde. Ich ging in die Diele und schrie die Treppe hinauf: »Ich muss Eric Bescheid sagen, dass ich gehe.«
    Ich wartete eine Minute, trat von einem Fuß auf den anderen und schaute gelegentlich mit einem idiotischen, nervösen Lächeln zu Natasha.
    Schließlich tauchte der junge Bursche oben an der Treppe auf und winkte mich hoch. Im ersten Stock war es noch kahler als im Erdgeschoss. Er führte mich durch einen langen Gang in einen kleinen Raum, der an zwei Seiten Schiebetüren hatte, wie man sie als Raumteiler in Hotelsuiten findet.
    »Warten Sie hier«, sagte er und verschwand.
    Eine Minute verging, dann eine zweite. Ich dachte daran abzuhauen, aber Marcus hatte mir ausdrücklich gesagt, Walker nicht aus den Augen zu lassen. Also dachte ich mir, um Marcus zufriedenzustellen, sollte ich unserem Abgeordneten wenigstens Bescheid sagen, bevor ich mich davonmachte. Schließlich tauchte Squeak auf, das Monster mit dem Babygesicht. Er trug einen Bademantel, und seine Backen glänzten rosa. »Ich muss nur kurz mit Eric sprechen, aber vielleicht könnten Sie ihm ja sagen, dass …«
    Squeak deutete mit einem Kopfnicken auf eine der Schiebetüren und machte sie dann weit auf.
    »Hey, Eric«, sagte ich, als ich den Senator entdeckte. Dann verschlug es mir die Sprache. Er war der Mittelpunkt einer Orgie, die fast so kunstvoll arrangiert aussah wie eine Cheer leader-Choreografie. Ich wandte sofort den Kopf zur Seite, worauf ich nun in ein anderes Zimmer schaute, wo ein älterer Mann, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass er auch im Haus war, mit zwei Damen beschäftigt war.
    Ich war für einen Augenblick wie paralysiert und starrte an die Wand vor mir. Dann versuchte ich die Kontrolle über meine Muskeln zurückzugewinnen, um mich so schnell wie möglich zu verpissen, als ich plötzlich Walkers Stimme hörte. »Hey, Mike! Na los, komm rein.«
    Squeak öffnete seinen Bademantel. Welche Pille er auch eingeworfen hatte, den einen Nebeneffekt des Crystal Meth machte sie locker wett. »Natasha meinte, du willst was von mir«, sagte er.
    Ich drehte mich zu der Tür um, die mich von alldem erlösen würde. Squeak trat einen Schritt vor und versperrte mir den Weg.
    »Wo liegt das Problem?«, fragte er. Ich schaute zur Decke und bewegte mich mit seitlichen Trippelschritten in einem großen Bogen um Squeak herum Richtung Tür. »Ich meine, Eric hat schon für alles bezahlt.«
    Squeak rückte mir auf den Pelz wie eine unbarmherzige Zombie-Armee. Normalerweise lasse ich mir nur ungern eine Party oder einen guten Deal entgehen, aber jetzt rannte ich so schnell, wie ich noch nie gerannt war. Für die von Ihnen, die zu Hause meine Trefferquote mitschreiben, stimmt, ich lag falsch damit, als ich den Laden für ein gutes altes Freudenhaus hielt, und mit meinem Tipp Opiumhöhle lag ich auch daneben. Nein, meine Damen und Herren, wir hatten den Jackpot geknackt: Der noble Gentleman aus Mississippi hatte mich in ein methverräuchertes Bordell mit Komplettservice geschleift.
    Ich stand unter Schock und versuchte das alles aus meinem Hirn zu tilgen, während ich, drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunterrannte, unten angekommen stolperte, mich wieder aufrappelte und dann vor mir die Bullen stehen sah.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war ich fast froh. Die Kavallerie würde mich vor diesen bösen, bösen Menschen und Squeaks riesigem Schwengel beschützen. Als jedoch die Handschellen klickten, begann ich zu begreifen, in was für eine gigantische Monsterscheiße ich mich geritten hatte. Hier ging es nicht um ein paar locker abzureißende Tage wegen Hausfriedensbruchs, das Schlimmste, was mir nach meiner Spindnummer im Met Club hätte passieren können. Jetzt hatte ich zwei oder drei schwere Straftaten am Hals. Und zwar in Virginia, wo es vor Richtern wimmelte, die noch auf den Galgen schworen.
    Aber das Einzige, woran ich denken konnte, war mein Vater. Der alte Bastard hatte mir das immer prophezeit.

7
    E in fast zehn Meter großer Clown ist etwas, woran man sich erinnert. Dieser stand an einem verrotteten Stück Highway in Virginia vor einem verrammelten Laden namens Circus Liquors und hatte ein

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